Blickwechsel 15. September 2021
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Wie viele Leute braucht es, damit ein Krankenwagen ausrücken kann?

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Im engeren Sinne braucht es zwei Besatzungsmitglieder auf dem Fahrzeug. Natürlich gibt es noch den Mitarbeiter der Leitstelle, der das Fahrzeug alarmiert und zuvor den Notruf entgegennimmt. Die Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt. Die Wartung der Einsatzfahrzeuge erfolgt meist in ganz normalen Werkstätten, da benötigt man keine speziellen Mitarbeiter für. Die Einsätze zu verwalten, also zu dokumentieren, ist Aufgabe der Besatzung, für die spätere Abrechnung gibt es entsprechende Mitarbeiter bei den Hilfsorganisationen und Abrechnungsdiensten bzw. den Krankenkassen am anderen Ende. Wie viele Mitarbeiter bei den Leitstellen und in der Verwaltung sitzen, kann ich beim besten willsen nicht sagen, zumal das nach Größe von Landkreis bzw. Hilfsorganisation ja auch variiert. Die feste Größe sind zwei Menschen auf dem Einsatzfahrzeug

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Wie viele Menschen gehören zur Besatzung?

Ein Rettungswagen (RTW) ist im Normalfall mit 2 Personen besetzt. Das sind häufig ein Notfallsanitäter (früher Rettungsassistent) und ein Rettungssanitäter, manchmal auch zwei Notfallsanitäter. Der Rettungssanitäter fährt dann das Fahrzeug, während der Notfallsanitäter sich hinten um den Patienten kümmert.
Ggfs. kann die Besatzung um ein drittes Mitglied erweitert werden: Beispielsweise ein Praktikant bzw. bei einem kritischen Patiententransport ein Notarzt.

Befindet sich ein Notarzt fest an Bord des Rettungswagens, dann spricht man hier von einem Notarztwagen (NAW) mit drei Mann Besatzung (analog RTW plus Notarzt). Gab es früher öfter, heute eher selten, da nicht bei jedem Einsatz ein Notarzt erforderlich und der Notarzt dann nicht fest an ein Fahrzeug gebunden ist. Stattdessen wird heute meist im Rendevouz-System gearbeitet, bei dem der Notarzt bei Bedarf mit einem...

... Notarzteinsatzfahrzeug zur Einsatzstelle ausrückt. Ein NEF hat in der Regel 2 Mann Besatzung: Ein Rettungsassistent oder Notfallsanitäter, der das NEF fährt und den Notarzt unterstützt sowie der Notarzt.

Auf dem von Dir gezeigten Bild ist allerdings ein sogenannter Krankentransportwagen (KTW) zu sehen. Diese transportieren in der Regel Nicht-Notfallpatienten von A nach B, z.B. Patienten von einem Krankenhaus ins andere oder Patienten aus dem Pflegeheim zur Dialyse. KTWs sind meistens mit zwei Besatzungemitgliedern besetzt, mind. einem Rettunssanitäter und einem Sanitäter (SAN A/B, Rettungshelfer o.ä.) oder zwei Rettungssanitätern. KTW (KTW-4, NKTW, ...) werden aber auch von den Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz und/oder Sanitätsdienst bei Veranstaltungen eingesetzt und sind dann je nachdem mit zwei oder mehr Personen und verschiedener (dem Einsatzzweck angepasster) Ausbildung/Qualifikation besetzt.

Wie viele pflegen und reparieren Krankenwägen?

Das lässt sich pauschal leider nicht sagen bzw. das kommt immer ganz darauf an, welche Organisation (Feuerwehr, DRK, MHD, JUH, DLRG, ASB, Landkreis, Zweckverband, gewerbliches Unternehmen, ...) das Fahrzeug betreibt, wie diese Organisation organisiert/strukturiert ist und wie das Fahrzeug genutzt wird.

Für die Reinigung und Desinfektion nach jedem Einsatz ist im Regelfall die Besatzung verantwortlich.

Bei den Berufsfeuerwehren, die hin und wieder auch den Rettungsdienst übernehmen, werden Fahrzeuge häufig von den Beamten selbst gewartet (diese haben ja auch einen Handwerksberuf erlernt) oder es gibt zentrale Werkstätten der Stadt mit hauptamtlichen Handwerkern, wo z.B. auch die Fahrzeuge des Bauhofs usw. gewartet werden. Oder man gibt das Fahrzeug in eine Vertragswerkstatt.

Die Hilfsorganisationen oder gewerblichen Anbieter haben bei einer entsprechenden Größe entweder eigene Werkstätten oder diese greifen ebenfalls auf eine Vertragswerkstatt zurück.

Wie viele verwalten die Einsätze?

Auch das lässt sich nicht pauschal beantworten.
Notfalleinsätze werden von der zuständigen Rettungsleitstelle disponiert, der Einsatz selbst dann von der Besatzung dokumentiert.
Im Nachgang kümmert sich dann die Verwaltung der Kommune, des Landkreises, der Organisation oder des Unternehmens um z.B. die Kostenabrechnung (mit der Krankenkasse, mit dem Patienten usw.).

Im Ehrenamt (Katastrophenschutz, Sanitätsdienste usw.) wird das ggfs. auch ehrenamtlich im Orts-/Kreisverband erledigt oder aber durch übergeordnete Dachverbände.

Wie viele letztendlich mit der Reparatur, Wartung und Pflege sowie der Verwaltung beschäftigt sind, das hängt dann vom tatsächlichen Aufwand ab. Also u.a. davon, wie viele Fahrzeuge im Einsatz sind, wie viele Einsätze die fahren usw.

Zunächsteinmal, gehört kein Notarzt zu dessen fester Besatzung :-).

Ein Rettungswagen (RTW) ist das primäre Rettungsfahrzeug für die Notfallrettung, die Ausstattung umfasst Alles, was zur notfallmedizinischen Versorgung, Überwachung und den Transport von Notfallpatienten benötigt wird. Notfallpatienten sind der Definition gemäß Patientinnen und Patienten, bei denen Lebensgefahr entweder bereits besteht, zu erwarten oder aber zumindest nicht auszuschließen ist. Die Besatzung besteht aus einem Notfallsanitäter oder vorrübergehend teilweise noch einem Rettungsassistenten zur Versorgung und Betreuung der Notfallpatienten und zumeist aus einem Rettungssanitäter als zweiter Person, die den Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten bei der Erstversorgung unterstützt und zugleich auch Fahrer des Rettungswagens ist. Notfallsanitäter/innen übernehmen unter den Voraussetzungen von §2a Notfallsanitätergesetz (NotSanG) oder anhand von standardisierten Arbeitsanweisungen (SAA/ SOP) des örtlich zuständigen ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD) auch heilkundliche, d.h. ärztliche Maßnahmen eigenverantwortlich. Häufig fährt eine dritte Person mit, diese befindet sich in der Ausbildung zum Notfallsanitäter oder zum Rettungssanitäter.

Wird ein Notarzt benötigt, kommt die Notärztin oder der Notarzt abgetrennt vom RTW zumeist mit einem Notarzteinsarzfahrzeug (NEF) hinzu, aber auch mit einem Rettungshubschrauber (RTH), kann er an die Einsatzstelle gelangen. Die Besatzung des NEF besteht neben dem Notarzt immer aus einer zweiten Person, deren Qualifikation je nach Landesrecht variiert, in vielen Bundesländern muss es ein Notfallsanitäter/ Rettungsassistent sein, in Anderen, genügt ein Rettungssanitäter, dieser muss aber zum Teil über eine gewisse Berufserfahrung (zwei Jahre) auf dem RTW verfügen, um das NEF fahren zu dürfen. Die Abtrennung von RTW und NEF, wird als "Rendezvous- System" bezeichnet, statistisch, werden circa 80% aller Notfalleinsätze durch die RTW- Besatzung alleine abgearbeitet.

Ein Krankentransportwagen (KTW) ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes für die Durchführung von qualifizierten Krankentransporten. Qualifizierter Krankentransport bedeutet Transport von Patientinnen und Patienten, die keine Notfallpatienten sind, aber dennoch einer medizinisch- fachlichen Betreuung und/ oder der Ausststtung eines KTW's bedürfen. Seine Besatzung besteht aus einem Rettungssanitäter als verantwortlichem Transportführer, der bei plötzlicher Verschlechterung des Gesundheitszustandes eigenständig lebensrettende Maßnahmen einleiten kann und je nach Landesrecht einem Rettungshelfer, einem Sanitätshelfer oder auch nur einer "geeigneten Person" als zweiter Person und zugleich Fahrer. Der Vollständigkeit halber muss man erwähnen, dass die DIN- Norm verschiedene Typen von KTW's unterscheidet, vom ganz einfachen KTW des Typs A1 über den heutzutage oftmals standardmäßig verwendeten Typ A2 bis hin zum Notfall- KTW des Typs B. Der Notfall- KTW wird im Katastrophenschutz und zunehmend auch in manchen Rettungsdienstbereichen im Regel- Rettungsdienst eingesetzt. Mit diesem Fahrzeugtyp können sowohl qualifizierte Krankentransporte als auch niederschwellige Notfalleinsätze bewerkstelligt werden, so können RTW entlastet werden. Die Notfall- KTW Besatzung ist im Regel- Rettungsdienst entweder analog zu der eines RTW's oder besteht aus zwei Rettungssanitätern, von denen mindestens einer über einen Zusatzlehrgang und Berufserfahrung in der Notfallrettung verfügt.

Die Pflege der Fahrzeuge, ist Aufgabe der Besatzung, Reperaturen werden durch KFZ- Werkstätten durchgeführt. Die Dokumentation der Einsätze erfolgt ebenfalls durch die Fahrzeugbesatzung, die Abrechnung in der Verwaltung, in der unterschiedlich viele Mitarbeiter beschäftigt sind.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung