Das sogenannte Goldene Blut ist ein besonderer Fall. Es existieren viele Blutgruppensysteme. Die bekanntesten sind AB0 und Rhesus. Jedes System beinhaltet eine gewisse Menge an Strukturen der Zelloberfläche, sogenannte Antigene, die mit dem Immunsystem interagieren. Die Antigene des AB0 -Systems können akut tödliche Reaktionen des Immunsystems auslösen, das Rhesus-System kann zumindest schwere Schäden verursachen.

Das AB0-System ist ein sehe einfaches System. Es hat die Antigene A und B und je nach Kombination ergeben sich die Blutgruppen A, B, AB und 0. Bei 0 haben die Zellen die Antigene des AB0-Systems nicht.

Das Rhesus-System ist komplexer. Es hat mehrere Antigene, namentlich D, C, c, E und e. Es ergeben sich somit jede Menge Kombinationsmöglichkeiten, so dass es insgesamt 55 Rhesus-Blutgruppen gibt. Im normalen Gebrauch spielt allerdings nur das Antigen D eine Rolle. Hat man es, ist man "Rhesus positiv", hat man es nicht, ist man "Rhesus negativ", obwohl es eben durchaus noch Antigene auf der Zelloberfläche gibt. Fehlen jedoch alle Rhesus-Antigene nennt man das "Rhesus 0" - und das ist das extrem seltenes Goldene Blut.

Und ja, auch Menschen mit Rh0, also goldenem Blut, sind in der Konstellation 0 Rh 0 Universalspender.

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Also, es gibt 2 Arten von Blutgefäßen. Einmal sind das die Venen, die zum Herzen hin führen und in denen ein recht niedriger Druck herrscht. Zum anderen sind da die Arterien, diese führen von Herzen weg und in ihnen herrscht hoher Druck. Dieser arterielle Druck ist es, den wir von außen als "Blutdruck" messen.

Der Druck in den Arterien wird von Herzen durch rhythmischen Pumpen erzeugt. Dadurch ist der Blutdruck nicht konstant, sondern kommt durch den Herzschlag in Wellen zustande. Diese Wellen kann man von außen als "Puls" fühlen.

Nun ergibt sich aus dem, was ich sagte, dass der Puls theoretisch in jeder einzelnen arterie des Körpers tastbar ist. Und das wäre auch so, wenn über den meisten Arterien nicht viel Haut und anderes Gewebe drüber wäre. Das macht Sinn - durch eine tiefe Lage im Gewebe sind Arterien besser gegen Verletzungen geschützt. Hat die Natur also ganz clever eingerichtet. Nur an manchen Stellen, wo es nicht gut anders geht, liegen auch große Arterien nah an der Oberfläche und lassen sich von außen tasten.

Klassische Stellen, an denen der Puls tatsbar ist, liegen tatsächlich an der Daumenseite am Handgelenk. Hier liegt die Arteria radialis, die Speichenarterie. Das ist die klassische "Pulsader", genauso klassisch ist auch die Arteria femoralis in der Leiste oder die Arteria carotis am Hals. Je nachdem, wie viel Körpergewebe über den Arterien liegt, kann man aber auch an anderen Stellen des Körpers den Puls in den Arterien spüren, z.B. in der Ellenbeuge, an der Kleinfingerseite des Handgelenks, am Oberarm, am Fuß oder sogar an der Schläfe. Es gibt viele Stellen

Als Antwort auf deine Frage also: ja, alle der rot umkreisen Adern sind "Pulsadern", weil es alles Arterien sind (auf dem Bild sind NUR Arterien abgebildet). Davon gibt es keinesfalls nur eine pro Arm, sondern viele. Aber man kann nicht alle von außen tasten. Die mit dem Pfeil ist die klassische Pulsader am Handgelenk, die Arteria radialis.

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Bei einem Herzkatheter wird der Zugang über eine Arterie grwählt, entweder in der Leiste oder am Handgelenk. Durch den hohen Druck in Arterien sind tatsächlich ordentliche Verschlusstechniken nötig, da es sonst zu Blutungen oder der Ausbildung von Aneurysmen kommen kann.

Allerdings sind die Löcher durch die Punktionen auch nicht sooo groß, dass man sie operativ schließen müsste, mit einer Naht oder ähnlichem. Normalerweise nutzt man einen Druckverband, der bis zu 24 Stunden die Einstichstelle komprimiert. Es gibt spezielle Systeme, eine Art aufblasbaren Armband für das Handgelenk oder einen speziellen Wickel mit einem Styropor-Druckpolster für die Leiste. In manchen Fällen und insbesondere in der großen Leistenarterie kommen sogenannte AngioSeals zum Einsatz. Das sind in die Arterie eingebrachte Verschlusssysteme, die durch einen Anker im Gefäß ein Kollagen-Pflastwr von außen auf die Arterienwand drücken. Tolle Technik - ein Video dazu hier.

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Wie oft habt ihr richtig extreme Fälle zmb. Selbstmörder, Herzinfarkte oder einen schweren Unfall ?

Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Denn: was Für dich ein Extremfall sein mag, ist es für einen erfahrenen Retter vielleicht nicht mehr. Wir haben regelmäßig mit Situationen zu tun, die für jemanden außerhalb des Rettungsdienstes "extrem" sein könnten. Ein Selbstmörder ist für den Rettungsdienst nicht extrem - es sei denn, es ist eine besonders spektakuläre Art, sich zu Tode zu bringen oder besonders dramatische Umstände (erweiterter Suizid o.ä.) - aber für dich mag das ander sein. Für einen jungen Retter vielleicht auch noch. Mich erschüttern oft eher ganz andere Sachen. Menschliches soziales Leid in völlig vermüllten Wohnungen, absolut hilflose Menschen, die von allen anderen abgehängt werden. Sowas. Oder die absolute unendliche Hilflosigkeit einer 80jährigen, die nach 60 Ehejahren ihren Mann verliert. Sowas. Klar, es gibt immer noch mal Einsätze, die einen Mitnehmen: der oben erwähnte "besondere " Selbstmörder genauso wie ein "besonderer" Schwerstverletzter.

Was ich sagen will: wenn man in dem Job ist, sieht man die Dinge oft anders als "normale" Menschen. Anderes wird als "extrem" empfunden, als bei vielen anderen.

Aber egal was man nun als "extrem" definiert, es kommt seltener vor als man denkt. Ich denke mal, mehr als 2 Fälle pro Jahr werden es nicht sein. Klar bleibt das eine oder andere im Kopf, weil es lustig oder bemerkenswert war, aber "extrem"... also, ich sage mal gefühlt ein bis zwei Mal im Jahr. Mehr ist es nicht .

Und wie seit ihr damit umgegangen ? nachdem Motto "das leben geht weiter" oder nagt das an der psyche ?

Das verarbeitet jeder auf andere Weise. Die meisten reden über belastende Ereignisse, sei es mit Familie oder den Kollegen. Andere machen Sport oder Yoga, haben aufregende oder ruhige Hobbies, sei es lesen oder Techno-Festivals. Relativ wenige Retter nehmen professionelle Hilfe in Anspruch, aber wenn es nötig ist, dann sollte man sich deshalb nicht schämen oder versuchen, den "starken Mann" zu spielen. Jeder Mensch hat eine Schwachstelle, in die ein besonders schlimmer Notfall einschlagen kann. Professionelle Helfer wissen, dass man dann wirklich seinerseits professionelle Hilfe braucht...

...oder gibt es auch mal weniger schlimme fälle zmb. eine einfache Erkältung oder Grippe ?

Viel zu oft. Leider hat man in der letzten Zeit den Eindruck, dass die Menschen viel weniger als früher sich um sich selbst kümmern können. Schon bei kleinen Unregelmäßigkeiten im Leben wird die Verantwortung sofort an irgendjemand anderen abgegeben. Tropft der Wasserhahn, tauscht man nicht selber die Dichtung aus, sondern ruft direkt den Klempner. Und so ist es eben auch in der Medizin. Der Rettungsdienst fährt heutzutage wirklich zu Lappalien, wie z.B Fieber von 39 Grad im Rahmen eines Infekts, weil der Patient nicht für sich selbst verantwortlich sein will. Ich nenne es "Vollkasko-Mentalität". Und die Leute gehen nicht mal zum Hausarzt weil sie ernsthaft der Meinung sind, dass sie es verdient haben, nicht warten zu müssen, sondern dass innerhalb von 15 Minuten gefälligst Hilfe bei ihnen zu Hause auf dem Pla zu stehen hat. Natürlich denkt nicht jeder so, aber es sind erschreckenderweise immer mehr... Manchmal gibt es auch Fälle, die einfach weit weniger dramatisch sind, als auf den ersten Blick angenommen und das ist dann wiederum völlig ok.

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Laien machen das gar nicht. Das wäre nämlich strafbar. Und zwar ist das Körperverletzung. Erst wenn man eine Maßnahme gelernt hat und sie beherrscht und es keinerlei weniger in die Integrität des Körpers eingreifen Alternative gibt, kann man so etwas machen. Der Knackpunkt hier: man muss es beherrschen. Und ein Laie tut das nicht.

Das ist die rechtliche Seite, die aber ins medizinische überleitet. So kleine Kinder sind extrem empfindlich, was Schwankungen im Flüssigkeitshaushalt angeht. Sie kommen sehr schnell in Lebensgefahr, wenn man nicht echt gut aufpasst. Dazu ist auch noch wichtig, was gegeben wird, zu welchem Zweck, in welcher Zusammensetzung. Es gibt zig Infusionslösungen, die zur Kalorienzufuhr, zum Flüssigkeitsersatz oder zum Ausgleich der Blutsalze verwendet werden - oder für alles zusammen. Also, auch wenn du es als Laie schaffen solltest, korrekt einen Zugang bei einem so kleinen Kind anzulegen (was extrem schwierig sein kann), dann müsstest du auch noch das Problem korrekt identifizieren, das korrekte Medikament und die korrekte Menge festlegen und auf die korrekte Weise Verabreichen. Spätestens da würdest du das Kind vermutlich umbringen.

Ich will damit nicht sagen, dass deine Idee falsch ist. Schlimme Magen-Darm-Infekte können für Säuglinge durchaus gefährlich werden und müssen behandelt werden. Vielleicht auch in deinem Fall. Aber diese Behandlung muss durch medizinische Spezialisten erfolgen, die wissen was wann, wie, in welcher Dosis und überhaupt verabreicht werden muss und das auch beherrschen. Also kurz gefasst: wenn es um einen realen Fall geht - ab zum Arzt 😉

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Mein Studium ist nun leider schon viele Jahre her, daher kann ich dir nicht versprechen, dass es heute auch mich so ist.

Damals war es so, dass wir den Stundenplan kaum selber gestalten konnten. Das Studium war eng getaktet. Im Grundstudium liefen die Veranstaltungen eines Faches immer über das ganze Semester (Anatomie, Histologie, Physiologie, Chemie, Biochemie, Biologie, Physik, Botanik/Zoologie, Terminologie, Ethik etc) im Hauptstudium dann als Blöcke, je nach deren Wichtigkeit (der Block allgemeine Innere Medizin war länger als der Block HNO). Praktika und Famulaturen lagen oft in den Semesterferien. Im der Vorklinik war das Pensum ok, da gab es weniger Anwesenheitspflicht, besonders in den Vorlesungen. In den klinischen Blöcken war das anders. Schwänzen war nicht mehr so gut oder dass man als Gruppe den Besuch der Vorlesungen aufgeteilt hat. Da war das Lernen allerdings auch viel besser, da viel in Kleingruppen gemacht wurde und natürlich viel mehr praktisches dabei.

Insgesamt ist die Zeit im Medizinstudium im Vergleich zu anderen Studiengängen zu meiner Zeit immer irgendwie knapper gewesen. Es gab viele Wochenstunden und dann noch die Praktika in den Ferien. Viele andere Studiengänge konnten sich gefühlt weniger Stunden selbständiger planen. Der Druck dürfte heute noch etwas größer sein, da man nicht mehe so viele Fehlverauche hat wie früher in den Klausuren (da hat man absichtlich schon mal gepatzt, um mehr zeit zum Lernen zu bekommen. Aber da hatte man unendlich viele Versuche. Heute sind es nur noch drei...).

Trotzdem hatte ich immer ausreichend Freizeit. In den Ferien merkte man allerdings schon, dass alle anderen weniger zun tun hatten...

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Du kannst die Doktorarbeit während des Studiums anfangen oder sogar abschließen, aber um ehrlich zu sein bringt dir das nicht wirklich Vorteile. Oder Nachteile. Ob du nun während des anstrengenden Studiums dich zusätzlich mit solcher Arbeit belastest oder direkt nach Ende des Studiums, dafür zum Beginn einer verantwortungsvollen Tätigkeit, wo man auch genug um die Ohren hat, das ist irgendwie beides so oder so. Manche Studenten nehmen ein Freisemester, um die Arneit zu machen, andere fangen nach dem Studium in einer Uniklinik an, wo man am besten an Themen für eine Doktorarbeit kommt. Man muss sich überlegen, wie es am besten in die eigene Planung passt...

Einige Hinweise: während des Studiums kommt man gut an experimentelle Doktorarbeiten. Diese sind zeitintensiv, was Forschung angeht und dauern entsprechend meist eher lange. Nach dem Studium kommt man besser an klinische Studien, die oft kürzere Beobachtungszeiträume haben, aber dafür neben der Klinischen Tätigkeit laufen und man kann es nicht so gut nebenbei abreißen. Wenn man an einer Uniklinik ist, kommt man gut an Themen, wenn man lieber gleich an ein kleines Krankenhaus gehen will, wo nicht viel geforscht wird, ist es schwieriger (wobei man natürlich auch an einer Uni promovieren und an einem kleinen Haus arbeiten kann, wenn man die Kontakte knüpfen kann). In de er Lernphase für das Examen hat man keine Zeit für Doktorarbeit

Letzten Endes gilt, dass du ohne eine fertige Doktorarbeit auf dem Markt keinerlei Nachteile hast. Es gibt die gleiche Kohle. Und heutezutage ist nur noch an Unikliniken wichtig ob du irgendwann promovierst

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Also zunächst einmal sprechen die Quellen, die ich zusätzlich gefunden habe, von einer "medizinischen Ursache", nicht von einem Herzinfarkt. Das kann ja alles sein. Aber nehmen wir mal an, dass es ein Herzinfarkt war. Dieser hätte durch JEDE Aufregung, wie du in der Frage sagst, begünstigt werden können. Beim Joggen, bei der Festnahme eines anderen Verdächtigen oder sogar bei einem besonders spannenden Film - wer weiß es? Dass nun ausgerechnet in dieser Situation ausgerechnet dieser Täter anwesend war - unglückliches Schicksal, leider. Es kann hier tatsächlich, selbst wenn die Aufregung irgendwie eine Rolle gespielt hätte, keine Schuld dem Schläger dafür zugeschoben werden.

Ich mache mal ein anderes, vielleicht etwas plakativeres Beispiel: Stell dir vor, du würdest einem guten Freund, den du lange nicht gesehen hast, bei eer Umarmung zur Begrüßung freundschaftlich fest auf den Rücken klopfen. Dabei reißt die zu diesem Zeitpunkt bereits gefährlich erweiterte Hauptschlagader (Aortenaneurysma) ein und der Freund verblutet. Wärst du dann Schuld an seinem Tod? Müsstest du wegen Totschlags ins Gefängnis? Natürlich nicht selbst wenn die Klopfer auf den Rücken wirklich zum Platzen des Aneurysmas beigetragen haben könnten.

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Dieses Thema ist wohl sehr kontrovers. Du wirst von jedem Retter irgendwo was anderes zum Thema "Ausrüstung am Mann" hören.

Was aber sicher ist: persönliche Schutzausrüstung, also das gesetzliche Vorgeschriebene, sollte der Arbeitgeber stellen. Das sind Klamotten inklusive Schuhe sowie der Helm, der allerdings nicht zwingend personalisiert sein muss, da reicht es, genügend Helme auf dem Auto vorzuhalten. Das war es aber auch. Was du darüber hinaus brauchst, entscheidest du selber.

Und was du da entscheidest, ist einengute Frage. Viele neigen dazu, den Gürtel mit allerlei Holstern voll zu packen, um scheinbar auf alles vorbereitet zu sein. Manche Ideen sind gut, andere Blödsinn. Kollegen, die von jeder Größe Zugang zwei Stück im Holster haben - aber weder Fixierungsmaterial noch Desinfektionsspray noch eine Abwurfbox - liegen irgendwie nicht auf meiner Wellenlänge. Dennoch gibt es tatsächlich das eine oder andere, das sinnvoll sein mag. Da bin ich ausnahmsweise in einem Gegensatz zu Sani on the Road, mit dem ich sonst fast immer deckungsgleich bin... ein bisschen persönliche Note darf schon sein 😁. Was man aber nun braucht, liegt bei jedem selbst. Ich habe z.B. tatsächlich eine Taschenlampe, eine Raptor sowie ein Holster für eine FFP3-Maske, in das ich alternativ auch THL-Handschuhe befestigen kann am Gürtel. Neben der viel zitierten Diagnostikleuchte und dem Stethoskop (was bei Anästhesisten natürlich nie fehlen darf) habe ich in den Taschen der Hose einen vielseitig nutzbaren Stauschlauch dabei (falls man mal zu zweit nach einem Zugang sucht oder zum fixieren von irgendwas sehr wertvoll), einem Mehrfachkabelbinder zum Aufhängen von Infusionen, eine Rolle Klebeband sowie einen kleinen Schreibblock samt Kuli, in der Jacke besagte THL-Handschuhe und eine Stirnlampe. Tatsächlich ist das eine ganze Menge - ich habe immer ergänzt, was ich mehr als einmal vermisst habe. Alles andere ist tatsächlich meist griffbereit in Rucksack oder Auto vorhanden.

Ich schlage vor, dass du erst einmal anfängst. Während deiner aktiven Tätigkeit wirst du dann relativ schnell feststellen, was für dich wichtig ist und an den Gürtel gehört. Aber das ist wirklich etwas, das man nicht gut vorschreiben oder empfehlen kann. Jeder hat da andere für ihn wichtige Dinge und muss seine eigenen Erfahrungen machen. Anfänger neigen dazu, zu viel mitzunehmen. Das mag sein. Aber man muss auch nicht ZU minimalistisch sein. Finde deinen eigenen Weg...

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"Blutwäsche" ist ein problematischer Begriff. Normalerweise meint man damit Dialyse, die bei Versagen der Niere eingesetzt werden kann, um das Organ zu ersetzen.

Aber "Blutwäsche" bezeichnet oft auch Plasmapherese, das bedeutet einen Austausch des Blutplasmas, ebenfalls über eine Dialysemaschine. Statt dass Körpereigene Plasme zurück zu geben wird aber Spenderplasma gegeben. Ziel ist es, bei Autoimmunerkrankungen bestimmte Proteine wie Antikörper loszuwerden. Tatsächlich ist diese Behandlung oft eine Ultima Ratio, die bei schwersten Verkäufen bestimmter Erkrankungen angewendet wird.

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Da fängst du aber hoch gegriffen an... 😂 Das ist eindeutig persönliche Vorliebe. Manche Retter finden Koppeln doof und sind der Meinung, dass nur "Rettungsrambos" diesen ganzen Kram mit am Gürtel haben müssen, denn schließlich hat man ja alles im Rucksack dabei. Manche Retter finden Koppeln gut und haben unterschiedlich viel dran.

Ich persönlich habe tatsächlich (im Gegensatz zu den meisten Notärzten) eine Koppel, an dem ich Melder, Taschenlampe, Multitool-Schere, den bei uns für jeden Mitarbeiter vorgeschriebenen CO-Warner, eine Halterung für THL-Handschuhe (damit ich die schnell irgendwo unterbringen kann bei einem Unfall o.ä.) sowie eine Schwestern-Uhr (also eine Taschenuhr zum anhängen, weil die Uhr am Handgelenk aus hygienischen Gründen verboten ist). Also nicht ganz so viel, aber genug, als dass es unbequem auf dem Sofa ist und daher Koppel statt Gürtel. Unbedingt nötig? Vielleicht nicht, aber ich finde es für mich praktisch und daher hab ich das. Andere machen es anders und sind daher keine besseren oder schlechteren Retter.

Was du für dich willst und gut findest und überhaupt an persönlicher Ausrüstung mitschleppen werden wirst, das findest du mir der Zeit raus. Ein Patentrezept gibt es nicht. Tatsächlich neigen Anfänger dazu, zu viel mitzuschleppen. Spätestens bei 3 Zugängen im Holster mag es auch wirklich komisch werden, aber andererseits trägt einer meiner Kollegen einen alten Gummi-Beißkeil mit sich rum, der super als Türstopper genutzt werden kann, wenn nichts anderes da ist, manche haben immer ein Tourniquet am Mann - wie gesagt, jeder findet andere Dinge wichtig...

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Er kann nicht zur gewesen sein, denn Tote dürfen in Deutschland nicht in Kranken- bzw. Rettungswagen transportiert werden.

Warum Menschen in Rettungseinsätzen mit Rrehleiter oder Kran aus ihren Wohnungen gerettet werden müssen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben in aller Regel sind es komplizierte Wege, also zu enge oder verwinkelte Treppenhäuser oder Leitern. Und des Weiteren kann der Patient tatsächlich doch zu schwer sein oder drittens ist es auch möglich dass er aufgrund einer Verletzung besonders schonend und daher frei schwebend transportiert werden muss. Da könnte man jetzt hier viel spekulieren.

Wichtig ist: wenn er wie gesagt mit einem Rettungswagen weggefahren ist, dann war er nicht tot

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Also. Hier muss man mehrere Dinge mal gerade rücken:

1. Man muss in der Regel einen Rettungseinsatz NICHT selber bezahlen wenn man den Transport verweigert - zumindest nicht, wenn es das erste Mal vorkommt oder man anfangs dachte, den Rettungsdienst zu benötigen und es sich dann doch nicht als so wild herausstellt. So lange kein böswilliger Missbrauch des Notrufs vorliegt, wird in aller Regel da nichts draus gemacht - Ausnahmen wie gesagt in Einzelfällen möglich.

2. Man kann beim Notruf nicht irgendwas bestellen. Man ruft da an, die fragen die Situation ab und dann entscheidet der Disponent, was er schickt. Ob Krankenwagen, Rettungswagen, Notarzt in Auto oder Hubschrauber, du hast da als Anrufee keinen Einfluss drauf.

3. Abrechnung über die Krankenkasse erfolgt dann, wenn eine Leistung erbracht wurde und nur die kann abgerechnet werden. Der Rettungsdienst kann nur einen Transport oder in manchen Fällen eine Behandlung vor Ort abrechnen und das geht dann auch über die Kasse. Reine Fehleinsätze werden in der Regel nicht in Rechnung gestellt bzw. die Kasse zahlt auch, wenn der RD kommt, dich untersucht und was rät, du aber anderer Meinung bist (und bestenfalls den RD nicht mal selber gerufen hast). Es ist also allein von dieser Sache her gar nicht so einfach, Kosten für einen Einsatz privat in Rechnung zu stellen - was will man denn berechnen? Einen kompletten pauschalen Einsatz, wenn außer An- und Abfahrt gar keine Leistung erbracht wurde? Allein wegen dieser Unsicherheit ist es nicht üblich, Einsätze bei Transportverweigerung in Rechnung zu stellen.

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Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZfGA) definiert Erste Hilfe so:

Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehören insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten.

Die Betonung auf "jedermann" ist dabei wichtig. Es geht um Maßnahmen, die eben nicht professionell ausgebildete Helfer durchführen, sondern alle, die irgendwo unterwegs sind. Alles andere, also Rettungsdienst und Krankenhaus, mit allen speziellen Ausrüstungen und Möglichkeiten, sind unter dem Begriff "professionelle medizinische Hilfe" zusammengefasst.

Entsprechend nennt man die Hilfe, die man im Krankenhaus erhält "professionelle medizinische Hilfe" - Letzte Hilfe finde ich persönlich aber wesentlich großartiger. Allerdings haben wir auf Intensiv allerdings auch einen etwas merkwürdigen Sinn für Humor 😁.

Was der Rettungsdienst macht ist übrigens auch keine erste Hilfe - auch wenn ein privat und außerdienstlich auf dem Weg befindlicher Rettungsdienstmitarbeiter durchaus Erste Hilfe leisten kann, da ihm ja das ganze Equipment und alle medizinisch-technisxhen Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.

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Weißt du, ich war sowohl Rettungssanitöter früher wie auch Notarzt heute. Es ist ziemlich ähnlich von der körperlichen Belastung. Ok, als Rettungsdienstler macht man mehr Einsätze, auch Krankentransport, bei denen man tragen muss. Notärzte werden meist zu weniger Einsätzen gerufen. Außerdem sind in Einsätzen mit Beteiligung eines Notarztes auch mindestens 4 Personen anwesend, denn zum Notarzt samt Fahrer kommt auch immer ein Rettungswagen mit 2 Besatzungsmitgliedern. Man trägt also mit mehreren. Mag alles sein. Aber es kommt mir nicht so vor als wäre es wirklich weniger zu tragen.

Aber eigentlich ist was ganz anderes viel wichtiger: lass dir von niemandem irgendwas ausreden! Wenn du dich für einen Job interessierst, dann informiere dich, lies nach schnupper rein. Hör nicht auf solche Unkenrufe von wegen "macht den Rücken kaputt und was man da alles sieht und dir Nachtschichten..." Viele Menschen suchen in allem das schlechte und das macht keinen Sinn. Ich mag den Job sehr sehr gern und auch wenn man tatsächlich schwer heben und tatsächlich einiges aushalten muss, will ich den Job kein bisschen missen. Er ist super. Also wie gesagt: lass dir keine Angst machen und informiere dich, wenn du es interessant findest! Und falls du es dann doch nicht interessant findest, super - falls doch, dann herzlich willkommen in der Böaulichtfamilie 😉

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Da hast du die Wahl als Arzt mitzufliegen oder als HEMS-TC, sprich Notfallsanitäter mit fliegerischer Zusatzausbildung. Der Arzt ist streng genommen Passagier und benötigt daher keine fliegerische Zusatzausbildung.

Für den Arzt gilt, dass er Facharzt sein sowie die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin erworben haben muss. An manchen Standorten, wo die Krankenhäuser selber entscheiden, wen sie als Notarzt schicken, fliegen auch Assistenzärzte in fortgeschrittener Weiterbildung, aber die DRF und der ADAC fordern an sich Fachärzte.

Der HEMS-TC muss Notfallsanitäter sein. Die großen Rettungsflugfirmen fordern dabei 5 Jahre Berufserfahrung sowie Teilnahme an einem PALS, PHTLS und ACLS -Kurs (oder vergleichbare). Zudem benötigst du auch die fliegerische Ausbildung, an die nur recht schwer ran zu kommen ist. Bei reinen 24h-Stationen, die also immer mit 2 Piloten fliegen, ist die fliegerische Zusatzausbildung nicht erforderlich. Hierbei handelt es sich aktuell fast ausschließlich um Intensivverlegungshubschrauber und einige Offshore-Helikopter. Die meisten Hubschrauber der reinen Primärrettung fliegen mit einem Piloten plus HEMS-TC von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.

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