Wenn ein grundlegender Trieb, nämlich der der Selbsterhaltung der Spezies, aka Fortpflanzung, komplett fehlt, ist das eine Störung?

Der Mensch ist über seine Natur erhaben. An vielen Stellen verhält er sich unnatürlich oder es fehlen Komponenten, die er in der Natur bräuchte oder er benötigt Teile seiner natürlichen Funktionen schlicht nicht.

Der Mensch braucht keinen Jagdinstinkt, er kauft sich sein Essen im Supermarkt.
Der Mensch lässt sich den Blinddarm entfernen, ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten.
Der Mensch friert nicht, trotz mangelnder Körperbehaarung, denn er trägt Kleidung.

Und ebenso kann der Mensch auch ohne weiteres auf seinen Sexualtrieb verzichten.
Wenn er sich unbedingt fortpflanzen möchte, kann er es dennoch tun, sich bewusst dafür entscheiden und zwischen verschiedensten Möglichkeiten wählen.
Und wenn er es nicht tut, ist er auch nicht fehl am Platz, denn es gibt genug andere Menschen in unserer Gesellschaft, die Kinder bekommen, den Fortbestand der Art sichern.

Ebenso kann Asexualität auch durchaus von der Natur "geplant" sein, insofern, dass asexuelle Teilehaber der Gesellschaft, sich andere Aufgaben in dieser mehr witmen können, als es die allosexuellen könnten, die mit ihren eigenen Kindern beschäftigt wären.

Und diese Verherrlichung und Zelebrierungen von solchen Zuständen, die überhaupt nicht erstrebenswert sind

Vielleicht magst du diese nicht erstrebenswert finden, manch anderer findet sie durchaus erstrebenswert.

finde ich einfach nur dumm und gefährlich.

Was du daran dumm oder gefährlich findest, müsstest du erläutern.

Ich halte das für wesentlich ungefährlicher, als beispielsweise, wie es die meisten Leser hier wohl tun, den ganzen Tag über an irgendwelchen Bildschirmen zu hängen, insbesondere wenn dieser Bildschirm ein Handy ist und man sich selbst im Straßenverkehr (dazu zählen auch Fußgänger) befindet.

Hallo Darcia,

Es hat nichts damit zu tun, ob es „erstrebenswert“ ist – sondern damit, dass es das einfach gibt – und zwar von der Natur aus. Solange für die Betroffenen kein Leidensdruck dahinter steht, wird es auch nicht als Störung gezählt. Klar, sind die Ursachen für verschiedene sexuelle Orientierungen nicht klar, aber sie schaden auch nicht, darum sehe ich sie nicht als „Störung“ an – nicht alles, was von der Norm abweicht ist eine Störung. Es wird auch nicht „verherrlicht“ – es wird halt nur auch nicht verteufelt.

Was man zelebrieren kann, ist die Akzeptanz. Was man „zelebrieren“ kann ist das zu dem eigenen Ich stehen. Zu dem wie und was man ist.