Was bezeichnet ihr als Woke?

9 Antworten

Manche sehen sich als "woke", wenn sie sich aktiv für diese Anliegen einsetzen, während andere den Begriff kritisch betrachten da er manchmal auch als übertriebenes oder selbstgefälliges Engagement wahrgenommen wird. Manche Leute verwenden den Begriff um sich selbst zu beschreiben, während andere ihn eher für andere verwenden. Es ist keine klare Grenze, ab wann man als "woke" gilt – es geht eher darum wie stark und aktiv man sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt.

LG

Woke bedeutet für mich eine Ideologie, die LGBTQ, Diversität etc. jenseits jeder Sinnhaftigkeit propagiert. Nicht, weil die Rechte der Gruppe im Vordergrund stehen, sondern nur wegen der Ideologie.

Beispiel: In einen Film Charaktere jeder Rasse einzubauen, auch wenn es überhaupt keinen Sinn ergibt.

Cara1262  01.04.2024, 16:17

Es ergibt sehr wohl Sinn. Nur weil früher mal ein Film anders verfilmt war, heißt es nicht, dass alle nur noch so aussehen dürfen

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Ich benutze den Begriff nicht, er interessiert mich nicht.

Leute die diesen Begriff benutzen, geben meiner Erfahrung nach meistens viel Stuss von sich, weshalb ich mich dann nicht weiter damit beschäftige

Ich benutze ihn nicht. Auch der Nichtgebrauch ist eine Art des Gebrauchs. :)

Übertriebenes Gutmenschentum.

Ursprünglich hatte man mal ein valides, gutes Ziel, das dann durch immer engstirnige und speziellere Forderungen immer absurder wurde, bzw. sich immer stärker von den Normen des Mainstream entfernt hat. Man möchte sich gut fühlen, indem man sich ganz besonders intensiv für das Wohl bestimmter Gruppen einsetzt, oft Gruppen, zu denen man selbst gehört und dabei verliert man das Maß aus den Augen und findet immer detailliertere Missstände, die einen vorher gar nicht gestört hätten.

Beispiel: "Manspreading". Plötzlich stört es einen, wie andere Menschen sitzen. Und das oft völlig unabhängig davon, ob man selbst oder andere genug Platz haben. Man sucht also Kritikpunkte, über die man sich aufregen, deren Beseitigung man fordern kann, man möchte quasi Macht oder Kontrolle über Dritte haben und sagen können, "ICH habe mitgeholfen, DAS zu ändern!"

Kriterium für Wokeness in Abgrenzung von berechtigter Kritik oder dem berechtigten Wunsch, einen echten Missstand zu ändern, ist für mich extreme Ichbezogenheit, Hervorheben des Aktionismus in der Öffentlichkeit, immer detailliertere Forderungen, die sich immer weiter von der allg. Norm entfernen und eine große Unverhältnismäßigkeit der Forderung/ Aufregung im Verhältnis zum Kritikpunkt.

Beispiel: Wer stark übergewichtig ist, zumal als Mann, sitzt nun mal breitbeinig da, weil es extrem anstrengend ist, die Knie zusammenzupressen. Wer schlank ist und Frau, dem fällt es oft leichter, das zu tun. Allen Menschen fällt es in gewissem Maße schwer, die Knie beim Sitzen komplett über längere Zeit zusammenzupressen. Das ist eine eher unnatürliche Haltung. Jetzt wird sie aber grundsätzlich allen Männern zur Last gelegt, obwohl es für einige einfach die entspanntere Sitzweise ist und kein Versuch, "sich unberechtigterweise mehr Raum zu verschaffen".

Genauso "Mansplaining". Es gibt auch Frauen, die anderen gern "etwas erklären", vielleicht Wissen vermitteln wollen, vielleicht auch angeben wollen oder gar nicht merken, dass sie immer wieder Dinge erklären. Meist passiert das, wenn einer berufsbedingt über ein Thema halt mehr weiß als andere oder sich stärker dafür interessiert. Plötzlich ist es aber eine ausgesuchte Verhaltensweise von Männern und "böse". Andere (wie ich) freuen sich, wenn man ihnen im Gespräch noch Wissen vermitteln, einige trauen sich das jetzt aber nicht mehr, weil es als "Mansplaining" verunglimpft wurde.

Großes Kriterium von Wokeness ist der Drang, aller Welt mitzuteilen, was man Gutes getan hat und was andere falsch gemacht haben.

Insofern wundert es einen, dass der Begriff in den USA geprägt wurde.

Eigentlich wäre das doch eine stereotypisch deutsche Haltung!!