Was haltet ihr von wokeness und was hat es damit auf sich?

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Ich halte nichts davon. Weil das, was heutzutage darunter läuft, nichts mehr mit dem eigentlichen Gedanken dahinter zu tun hat.

Es ist für mich vollkommen ok und nachvollziehbar, wenn man auf Ungerechtigkeiten achtet und auf diese aufmerksam macht. Wenn es aber darum geht, wie man zu sprechen hat, welche Wörter man nicht mehr verwenden soll, was kulturelle Aneignung ist, welche Frisur man als Weißer haben darf, wenn man Produkte umbenennt bzw Markenzeichen ändert, nur um nirgends anzuecken, wenn man Faschingskostüme als problematisch empfindet...dann empfinde ich das einfach nur noch als lächerlich und absolut übertrieben.

Ich betrachte mich weder als "woke" noch als "antiwoke". Solche Etiketten brauche ich nicht.

Was haltet ihr von wokeness und was hat es damit auf sich?

Einer ernstzunehmende Zerfallserscheinungen des Westens.

Der Westen ist zu reich, zu fett zu faul geworden. Menschen sind Problemlöser, wenn ihnen aber eine Umwelt gegeben wird, in der alle großen Existenznöte beseitigt wurden, scheinen Teile der Gesellschaft in eine Sinnkrise zu verfallen.

Diese Fähigkeiten, welche in der Steinzeit überlebenswichtig war, ist mit mal nicht mehr von Nöten. Diese Sinnesleere treibt Menschen in die Arme der woken Ideologen. Hier gibt es zu Hauf, wenn auch meist frei erfundene Probleme.

Wokenesss ist politcal correctness in verschäfter Form!

Wenn Du woke bist, bist Du in einen so hohen Maße politisch wach und engagiert , dass du alles vermeidest, von dem ein anderer Woker möglicherweise denken könne, es wäre nicht woke und somit rassistisch, sexistisch, antisozial, kulturell aneignend, diskriminierend oder auch nur so anscheinend, weil man zu ungebildet ist, den Hintergund zu verstehen.

Du darfst somit nie eine eigene Meinung sagen, sondern nur die, die allen anderen woken auch gefällt. Das hat zu Folge, dass du dann die Meinungshoheit über alle anderen Bürger hast und alle kritisieren und in die Ecke stellen darfst, die nicht deiner Meinung sind.

Du darst als woker Mensch z.B.nicht mehr Zigeuer und Jenische sage, sondern nur Sinti und Roma, auch wenn das was ganz anderes ist. Dann darfst Du Dichdarauf berufen, dass das Anti-Ziganismusmus gibt (das Wort leitete sich vom verbotenen Wort "Zigeuner" ab), aber achte darauf; verboten ist die Nutzung des Wortes Ziganismus. Auch wenn du die Wäsche reinholst, wenn Sinti und Roma im Auto mit Wohnwagen vorbeifahren.

Du darsft nicht in der Mohren-Apotheke einkaufen, weil das Wort "MOHR" böse ist. Es kommt nämlich aus dem Spanischen und heißt Maure (das ist ein Volkstamm aus Marokko).

Du darfst als woker MEnsch Deine Kinder nicht an Fasching als Indianer verkleiden lassen - das ist eineutig kulturelle Aneigung.

Rastalocken dürfen nur Jamaikaner sich flechten lassen.

Du darfst auch nicht als Frau an einen Kimono anziehen. Du könnstesst auf dem Oktoberfest einen Japaner in Lederhosen treffen, des sich beleidigt fühlt.

Keinesfalls solltest Du "Drei Chinesen mit dem Kontrabass singen", das ist ja wohl das Höchstmaß an Beleidigung eines Chinesen!

Damit sind wir bei der Strafbarkeit, denn in enger Verbindung zu Wokeness steht daher auch der Ausdruck "Cancel Culture". Damit ist gemeint, mehr oder weniger bekannte Personen wegen (angeblichen oder tatsächlichen) diskriminierenden Verhaltens öffentlich zu ächten. Und zwar alle, die nach Meinung eines woken Menschen ethisch falsch handeln. Dadurch führt Wokeness wiederum zu Ausgrenzung.

Was lernen wir draus: Es gibt gesetzlich Erlaubtes, gesetzlich Verbotenes und Wokeness.

Woher ich das weiß:Hobby – Nebenfach Studium

Der Begriff stammt eigentlich aus der Anti-Rassismus-Bewegung und der schwarzen Bürgerrechtsbewegung der USA. To be woke heißt einfach wach, bzw. wachsam sein. Und im Ursprung meinte das aufmerksam zu sein, wenn Menschen diskriminiert werden oder ungerecht behandelt werden und versuchen diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

Das ist eigentlich in meinen Augen kein falscher Gedanke. Ich denke in diesem Sinne sollte jeder woke sein.

Aber ich habe mit dem Begriff trotzdem ein Problem, da er inzwischen zum politischen Kampfbegriff geworden ist. Von Seiten der politisch Rechten wird "wokness" ja benutzt um alles abzuwerten, was in ihren Augen nicht traditionellen Idealen entspricht. Zumal man ja in bestimmten Fällen selbst rassistische bzw. diskriminierende Vorstellungen hat.

Umgekehrt haben aber auch Menschen die sich selbst als Reaktion darauf als "woke" bezeichnen nicht selten den Hang zu einer überbordenden politischen Korrektheit, die letztlich nicht unbedingt Gleichheit und Gerechtigkeit schafft, sondern anfängt zu definieren, was man alles darf und was nicht ohne moralisch ein Schwein zu sein. Im Grunde fängt man im Extremfall selbst an Menschen zu gängeln, die anderer Meinung sind.

Ich würde mir diese Selbstbezeichnung nicht geben, denke aber, dass der Ursprungsgedanke aus der US-Bürgerrechtsbewegung richtig ist. Von daher bin ich definitiv nicht "antiwoke".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sehr unnötig. Anstatt Politik und politische Korrektheit zum Mittelpunkt des Lebens zu machen, kann man sich um alltäglichere Dinge kümmern.

LG und schönen Tag