Ist auf einer Radio-Antenne Strom?

8 Antworten

Auf einer Radioantenne sollte kein Strom sein, denn das würde den Empfang von Radiosignalen erheblich beeinträchtigen und sogar unmöglich machen - den Eingangsteil des Radios sogar beschädigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, der Antennenanschluss braucht grundsätzlich nicht mit Strom versorgt zu werden, weder von Antenne her noch vom Gerät her. Da muss nur die Hochfrequenz des Signals draufsein, und das sind ganz winzige Spannungen.

Aber es kann vorkommen, dass zwischen einem Gerät am Stromnetz und einem Antennenanschluss von einem Antennennetz (Kabelnetz) eine Spannung herrscht.

Ich hatte das auch schon, und habe zwischen dem Gerät und dem Antennenanschluss von aussen sogar über 110 Volt Wechselspannung gemessen (das ist ca. die Hälft von 230Volt Netzspannung). Beim Einstecken gab's sogar ganz winzige Fünklein, die nur in der Dunkelheit zu sehen waren, und ja, man konnte sich leicht elektrisieren.
Es muss also keineswegs Einbildung sein. Am besten mal nachmessen. Ev. spricht sogar ein Phasenprüfer an, wenn du Geräteseite und Antennenseite beidseitig dranhältst.

Das passiert über Kondensatoren in Netz-Filtern, die entweder antennenseitig oder geräteseitig montiert sein können.

Es kommt draufan, was es für ein Radiogerät ist, und was für eine Antennensystem das Signal liefert. Gefährlich ist es nicht, da die erzeugten Ströme auch bei einer Elektrisierung sehr klein (aber manchmal spürbar) sind.

Hallo,

so eine Antenne ist ein passiver Schwingkreis,

der auf die jeweiligen Funkstrahlungen abgestimmt ist.

Um zu wirken muss er angestoßen werden.

Und das geht über Verstärker, die in die Anschlussleitung eingespeist werden.

Je nach Stärke des Pegels, kann man das auch mit dem Fingern spüren.

Dein Finger wirkt dann wie ein hoch isolierter Kondensator,

und stellt deinen Körper als Schwingungs-Partner zur Verfügung.

Das liegt aber dran, dass man selber etwas statisch geladen ist.

Lebensgefahr besteht bei kleinen Antennenanlagen nicht.

Trotzdem sind die Langzeitwirkungen, noch nicht 100% erforscht.
Also man sollte das nicht so oft wiederholen.

Hansi


atoemlein  29.05.2023, 22:28

Das stimmt schon, aber das ist absolut unmöglich zu spüren bei einem Empfänger.
Das wäre nur denkbar am Antennenanschluss eines starken Senders.

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CatsEyes  30.05.2023, 08:20

Sorry, bei allem Respekt, das stimmt so nicht. Leicht testbar, indem man bei einem Batterie-Radio und einem mit Netzstrom betriebenen Radio vergleicht. Was man an der Antenne spürt, sind Leckströme vom Netzteil bzw. elektrostatische Effekte.

Eine Antenne empfängt Radiowellen im Mikrovolt-Bereich, das ist absolut unmerkbar. Die Verstärkung macht daraus höhere Spannungen, stößt aber nicht die Antenne zum Schwingen an, dann würde er den Empfang ja mit Eigenschwingungen unmöglich machen.

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Kerner  30.05.2023, 09:00
@CatsEyes

Sorry,

er langt an eine Antennenleitung und spürt Strom.

Welche Antennenkonstruktion kann da dahinter stecken?

Also ich denke, das kann nur eine Hausinstallation mit Verstärker sein.

Die Antwort bezieht sich lediglich darauf.

Bin Nachrichtentechniker und mit so ziemlich allen Antennen-Konstruktionen vertraut.

Vom "nassen Finger" bis zu Elon Masks "Global-Tieffliegern".

Hansi

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CatsEyes  30.05.2023, 09:07
@Kerner

;--))) Ok, alles klar. Alles ist/wird gut! Habe übrigens bei mir hier einen Strom zw. Kabelanschlussmantel und PE fast 2mA gemessen, nachdem es mich auch ganz schön "geziept" hatte beim Zusammenstecken. Nun habe ich Mantelstromfilter dazwischen gesetzt. Aber schon komisch...

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Von Experte Transistor3055 bestätigt

Normalerweise liegen an der Antenne höchstens die Stromversorgung des Tuners an. Bei Transistorgeräten also nur wenige Volt.

Hat das Gerät keine Schutzerde, dann wird die Masse des Gerätes normalerweise immer über Entstörkondensatoren nach L und N (Phase und Neutralleiter) angeschlossen. Dabei bildet sich ein kapazitiver Spannungsteiler und die Masse liegt auf halben Phasenpotential. Das sind also ca. 115V.

Damit steht auch die Antenne unter dieser Spannung, aber diese Spannung ist nicht wirklich belastbar. Beim anfassen sollte diese Spannung sofort auf nahe Null Volt zusammen brechen. Nach den VDE Vorschriften darf dieser sogenannte "Fehlerstrom" bis zu 0,5 mA betragen, denn alles unter diesem Wert gilt als harmlos.

0,5mA kann man aber je nachdem mit welcher Stelle am Körper man das anfasst und je nach Zustand der Haut (Geschädigt, gereizt, feucht) aber durchaus noch spüren.

Natürlich kann auch ein Defekt vorliegen und der Strom ist höher als zulässig. Das lässt sich aber einfach mit einem Multimeter fest stellen. Dazu einfach im Strommessbereich (mA) zwischen Antenne und Schutzleiterkontakt der Steckdose messen ob auch wirklich weniger als 0,5mA fließen.

Also ja, das kann normal sein. Das selbe hat man auch bei Anschlussbuchsen und Steckern wo man die Masse anfassen kann. Viele Laptops und auch einige PCs mit externen Netzteil sind nicht geerdet und auch da liegen immer die "offiziell nicht belastbaren" 115V an. Auch Rasierapparate, Handyladenetzteile, TV, DVD Player und Spielekonsolen haben das so, eigentlich alles was nur einen zweipoligen Stecker hat und wo man Metallteile oder die Masse von Anschlüssen (oder eben wie hier eine Antenne) anfassen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wie fühlt sich denn ein Stomschlag so an? Hat der Strom dich geschlagen?