(Edit: Vorangestellter Nachtrag: grade bemerkt das Hagar doch noch antwortet - dann werde ich mich wohl erstmal etwas zurĂŒck halten.. 🙂)

Hallo!

Die monotheistischen Religionen folgen allesamt ihrer jeweiligen Glaubenslehre mit ihren Dogmen und Gesetzen. Alles was erheblich davon abweicht ist grundsÀtzlich nicht mehr zu der jeweiligen Glaubenslehre zugehörig, je nach Entfernung also Sekte, Kult bis hin zu anderen Formen mit der jeweiligen Religion als Ursprung.

Der Schamanismus hingegen ist keine Glaubenslehre sondern praktizierte SpiritualitĂ€t mit erkennbaren Folgen. Etwa getreu dem Motto: Wer heilt, hat recht. NatĂŒrlich gibt es auch (gerade beim Thema Heilung) immer wieder Berichte ĂŒber Wunderheilungen bei stark religiösen Menschen die bspw. im Gebet um diese Heilung gebeten haben - schlussendlich sind es aber diese „Ausnahmen“ manifestierter SpiritualitĂ€t die im Schamanismus sozusagen absolute Grundlage ist. Ein Schamane nutzt Techniken, Erfahrungswerte, Paradigmen bedingte Rituale um ganz konkrete Dinge zu bewirken, in Erfahrungen zu bringen und so weiter. Es ist also mehr als Handwerk zu verstehen. Wobei „Schamanen“ die mit der grĂ¶ĂŸten Begabung anzusehen sind. Vergleichbar mit „Meistern“ im Handwerk.

Religionen im Gegensatz haben eine feste Glaubenslehre (die I.d.R. bereits abgeschlossen ist), die man (von kleinauf) kennt, nicht erfahren kann, ein „GefĂŒhl“ von etwas göttlichen (bspw. durch heilige Schriften die Lehren wie/wo sich „Gott“ zeigt) als die Erfahrung mit Allem verbunden zu sein durch TrancezustĂ€nde oder die Erfahrung konkreter manifestierter Ergebnisse, z.B. Heilung.

NatĂŒrlich können Schamanen aber religiös sein - ob durch Erziehung oder selbst gewĂ€hlt. Das Ă€ndert ja nichts am Ruf ihrer Geister.

NatĂŒrlich ist es fĂŒr einen katholisch geprĂ€gten jungen Schamanen sicherlich entsprechend verwirrend mit andersweltlichen Geistwesen zu kommunizieren. Aber das ist gerade nur fantasiert..

Im Islam soll die Sufi- Tradition (Suffismus) z.B. im Kern schamanisch geprÀgt sein. Aber schlussendlich sind das alle spÀteren Formen der SpiritualitÀt, also alle Religionen.

Hoffe ich hab mich einigermaßen verstĂ€ndlich ausdrĂŒcken können. Lg

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Hallo, da Hagar wohl (der Masse an Fragen geschuldet) nicht mehr antworten wird schreibe ich dir ein paar Zeilen dazu.

Schamanen leben/lebten nicht selten eher außerhalb der Ansiedlungen. Einerseits lassen die Initiationsriten der Geister den angehenden Schamanen fĂŒr Außenstehende gerne mal als irre, wirr, geisteskrank erscheinen andererseits ist die Abgeschiedenheit ein wichtiger Bestandteil das Erlernte zu festigen. Ähnlich einer Fremdsprache die man im Ausland unter Muttersprachlern weitaus besser lernt als daheim im Klassenzimmer oder mit Lernkasette.

Man muss das so sehen: Da wo Schamanen noch fester Bestandteil des Lebens sind gibt es gar keinen Zweifel um deren Nutzen. Je mehr Erfolge (Heilungen o.Ă€.) ein Schamane vorzuweisen hat desto stĂ€rker steigt sein Ansehen - und gleichermaßen der Respekt vor diesem. Wer nicht heilt, hat auch nicht recht.

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Hey,

zu den bekanntesten Formen gehören sicher der Huna Schamanismus (Hawaii), der Voodoo Kult (ursprĂŒnglich afrikanisch, heute je nach NationalitĂ€t), der tuvinische Schamanismus (Sibirien), die zahlreichen sĂŒdamerikanischen Schamanen (Oft mit Ayahuasca Zeremonien assoziiert), die Aborigines in Australien mit ihren Walkabouts und so weiter..

..in der Regel eint alle Formen eines: der Schamane ist Mittler zwischen den Welten und zumindest DAS ist somit (wenn man so will) Grundvoraussetzung, ergo mittels kontrollierten TrancezustÀnden diesen Kontakt ermöglichen.

Dabei gibt es bspw. klassischen Erbschamanismus: der Sohn lernt vom Vater und tritt irgendwann in dessen Fußstapfen. Hier zeigt sich das Schamanische Techniken grundlegend erlernbar sind, natĂŒrlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der Sohn eines Schamanen ebenso einen höheren Grad der Begabung hat.

Oft allerdings zeigt sich (quer durch alle Formen) der Ruf der Geister durch schwere Krankheit (hierzulande auch klassische Geisteskrankheit) und derlei. Eine Initiationsphase des neuen Schamanen beginnt und wird so von anderen Schamanen erkannt die dann bspw. auch ganz konkret als menschliche Lehrer in Erscheinung treten.

Nochmal: Schamanische Techniken kann prinzipiell jeder erlernen (z.B. Trancereisen durch Trommeln) und danach ggf. „Schamanisch Arbeiten“ aber ein „Schamane“ folgt dem Ruf seiner Geister (Initiation), auch gegen seinen Willen, sozusagen durchaus zwanghaft, unfreiwillig bzw. vorherbestimmt.

Man geht davon aus das der Schamanismus als erste Form menschlicher SpiritualitÀt zu betrachten ist, lange vor Göttern und Dogmen. Als Realer Bestandteil der Welt wo Geistwesen, Pflanzen, Tiere, Menschen, schlicht ALLES ohne jeden Zweifel existieren und jeder Stein, jeder Fluss, sprich ALLES beseelt ist. Damals war es ohne Frage absolut sinnvoll einen talentierten Dolmetscher um sich zu wissen. :)

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Hallo Xouterty!

Wenn man vom „Schamanismus“ spricht sollte man wissen das dieser Begriff maßgeblich von Harner und Castaneda geprĂ€gt wurde. Speziell Harner hat dabei die Gemeinsamkeiten der versch. „Schamanismen“ zusammengefasst. Was ich nachfolgend schreibe betrifft also nicht unbedingt jedes einzelne Schamanentum im Detail.

Fast alle haben allerdings einen Ahnenkult. Zu bestimmten Zeiten suchen Schamanen (oft die heiligsten und somit alleine) Orte auf um dort mit den Ahnen zu verweilen oder ihnen Gaben darzubringen.

Hingegen werden Heilrituale gerne im großen Kreis vollzogen (Trommelkreis) um so die SelbstheilungskrĂ€fte des Patienten anzustoßen. Auch die Zuwendung/das KĂŒmmern spielen eine große Rolle Gerade bei schweren Erkrankungen.

Das sind mal zwei Beispiele. Andere sind z.B. Umgang mit den Ortsgeistern oder z.B. fast jedem bekannte Voodoo Zeremonien.

Dabei können Psychoaktive Stoffe wie Psylocibin, Ayahuasca u.a. dafĂŒr eingesetzt werden um TrancezustĂ€nde des Schamanen zu vertiefen oder verĂ€nderte GeisteszustĂ€nde bei Patienten zu induzieren, bspw. damit dieser selbst Kontakt mit der „Anderen Wirklichkeit“ hat.

Insgesamt sind sowohl Rituale als auch Psychoaktive Substanzen definitiv fester Bestandteil der versch. Schamanischen Kulturen. Schamanen selbst benötigen diese allerdings nicht unbedingt sondern sollten auch ohne diese grundlegend fÀhig sein in Kontakt mit ihren Geistern zu treten.

Ich persönlich denke sogar das nur Schamanen einige Substanzen konsumieren können ohne dabei SchĂ€den davon zu tragen oder gar zu sterben. Die EnzyklopĂ€die Psychoaktiver Substanzen von Prof. Dr. Christian RĂ€tsch bspw. erwĂ€hnt neben Namen und Konsumform bei einigen Stoffen lediglich „das sie nur Schamamen vorbehalten sei“ z.B. das Atropin im Stechapfel. Normalerweise lĂ€sst sich dieses in Rohform nicht dosieren und fĂŒhrt unweigerlich zum Tod.

Bei Fragen einfach fragen. :-)

PS: Darf man fragen warum dich das interessiert?

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Wegen dieser Menge Blut (falls es welches ist) stirbt keiner. Die Blutspur endet ja scheinbar schnell. Vielleicht ist jemand gestĂŒrzt und dann offensichtlich kurz verweilt - bevor er weiter ist. Alles gut!

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Das bedeutet GANZ ALLGEMEIN das du mit fast jedem halbwegs klar kommst, recht differenziert ĂŒber dich und deine Umwelt nachdenkst, eine Art Vermittler zwischen den Menschen sein kannst und wahrscheinlich fast ĂŒberall willkommen bist aber eher weniger wahrscheinlich lebenslange Pferdediebe dabei sein werden.

Mediatoren sind allgemein sehr angenehm. Aber wie alle auch nur Teil des großen Ganzen also nix drauf einbilden ;)

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