Woher kommt Homofeindlichkeit?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Anderer Grund 68%
Mangelnde Bildung/ mangelndes Wissen 27%
Angst vor/ Unterdrückung von eigenen homosexuellen Neigungen 3%
Pure Ignoranz 3%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Anderer Grund

Viele Menschen leben in ihrer kleinen Blase, die oft voller Vorurteile und Stereotype ist, und über welche sie nie hinaus schauen. Dinge außerhalb ihrer Blase werden oftmals als Gefährdung ihres Alltags wahrgenommen, was dann wiederum zu negativen Emotionen und Aktionen führen kann. Wenn solche Menschen offen und mit Empathie anderen Lebensmodellen und Menschen entgegentreten würden, wäre Homofeindlichkeit und generell Queerfeindlichkeit kein Problem mehr. Bedauerlicherweise mangelt es solchen Menschen i.d.R. jedoch genau daran: Offenheit und Empathie. Grund dafür können veraltete "Werte", aber auch Religion, fehlendes Verständnis für Sachverhalte, und andere, i.d.R. irrationale, Dinge sein. Oft ist zudem auch zu beobachten, dass diejenigen, die queere Menschen ablehnen, gar keine queeren Menschen kennen, sondern bloß ihr erdachtes Feindbild. Im Endeffekt also wohl eine Mischung aus allen Antwortoptionen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
LunarEclipse 
Fragesteller
 19.12.2023, 14:12

Danke für die ausführliche Antwort

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Mangelnde Bildung/ mangelndes Wissen

Meist kommt das ja von RELIGIONEN (v.a. von den 3 monotheistischen) - hinter denen steckt die - rein von Menschen erfundene - Behauptung, Gott wolle keine Homosexualität.

Wer einen derartigen Unsinn glaubt, der tut das i.d.R. aus mangelnd Bildung, denn: Jeder halbwegs intelligente, halbwegs gebildtete Mensch muss wissen, dass Religionen Erfindungen von Menschen sind, die meistens - wenn auch nicht immer - das Ziel verfolgen, andere Menschen zu Manipulieren, zu versklaven, Macht über sie auszuüben.

Anderer Grund

Eine Art biologischer Instinkt maskuliner Männer, die tatsächlich um ihre eigene Männlichkeit fürchten. Zwar nicht im Sinne einer Unterdrückung "eigener homosexueller Neigungen" (denn die hat der maskuline Mann nicht), wohl aber eine Art instinktive Angst vor dem Verlust derselben. Der Homosexuelle ist für den männlichen Mann eine Art negatives Anti-Ideal, also ein Sinnbild dessen, was er gerade nicht sein will, ein Gegentypus zum Idol, zum Helden. Der männliche Mann fühlt sich in seiner Männlichkeit gefestigt, wenn er den Schwulen ablehnt (vor allem, wenn ihm diese Aversion von seiner Peer-Group bestätigt wird).

Daher wird Homosexualität in allen a) archaischen Gesellschaften und b) in allen Kulturen mehr oder weniger abgelehnt - am schärfsten in den muslimischen Ländern, wo auf Homosexualität die Todesstrafe steht, ohne dass der Westen dies irgendwie ändern könnte.

Bei uns in Deutschland bzw. allgemein im Westen ist jedoch seit den 68ern eine künstlich am Leben gehaltene Toleranzkultur gegenüber Homosexualität entstanden, die außerhalb des Westens verachtet wird, die bei uns aber Homosexuellen das Leben stark erleichtert.

Mayahuel  19.12.2023, 16:28
Eine Art biologischer Instinkt maskuliner Männer,

Homophobie ist kulturell bedingt.

homophobia, culturally produced fear of or prejudice against homosexuals

https://www.britannica.com/topic/homophobia

künstlich am Leben gehaltene Toleranzkultur

und der Osterhase bringt Ostereier.

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calaris  19.12.2023, 19:13
@Mayahuel

Alles auf eine ominöse, scheinbar vom Himmel gefallene "Kultur" zurückführen zu wollen, ist das klassische Merkmal des flachen Denkens. Jedem tieferen Kopf muss klar sein, dass Kulturen nicht einfach vom Himmel fallen, sondern von Menschen geschaffen werden. Und diese sind biologische Wesen mit entsprechenden Instinkten. Dass es diese Aversion gegen Homosexuelle überall auf der Welt gibt, sollte hier zu denken geben.

Ich empfehle dir, dich mit Verhaltensbiologie (Lorenz, Eibl-Eibesfeld) oder der moderneren Soziobiologie Edward Wilsons zu beschäftigen, um den flachen Kulturalismus zu überwinden. Dieser führt auch theoretisch sprichwörtlich auf Irrwege, etwa denen zeitgenössischer Pseudowissenschaften wie etwa der Gender-Ideologie mit ihrem geschlechterleugnenden Nonsens.

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Mayahuel  19.12.2023, 19:25
@calaris
Alles auf eine ominöse, scheinbar vom Himmel gefallene "Kultur" zurückführen

Nix ominös. Nix vom Himmel.

Nicht alle Kulturen sind Anti-LGBT.

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calaris  19.12.2023, 19:35
@Mayahuel

Eben. Sie werden von Menschen geschaffen und sind Ausdruck biologischer Instinkte. Und diese lehnen Homosexuelle instinktiv ab. Die Natur strebt nach Arterhaltung, die durch homosexuelle Tiere oder Menschen bis ins 20. Jh. gar nicht möglich war.

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Mayahuel  19.12.2023, 19:48
@calaris
. Die Natur strebt nach Arterhaltung,

Oh Jesus, was für ein Blödsinn.

Natur hat kein Bewusstsein. Sie hat auch kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck. Und das gilt auch für Evolution:

Die Auffassung, dass die Evolution ein Ziel hat oder dass ihr eine Notwendigkeit innewohnt, ist ein weit verbreitetes Missverständnis, welches in verschiedenen Formen auftritt.

https://gbs-schweiz.org/blog/weshalb-die-evolution-kein-ziel-hat/index.html

Und:

Evolution will nichts, plant nichts und hat auch kein Ziel - also auch keine Richtung, nicht mal vom Niederen zum Höheren - vom einfachen zum komplexen Leben.

https://www.mdr.de/wissen/evolution-ist-der-mensch-ein-zufall-100.html

1) Homosexuelle sind nicht unfruchtbar. Sie können Kinder kriegen und wollen es auch oft.

2) Nicht jedes Individuum einer Population muss sich fortpflanzen, um die Population zu erhalten. Siehe Arbeiterbiene.

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calaris  19.12.2023, 20:08
@Mayahuel

Wenn du unfähig bist, Metaphern zu erkennen, kann ich dir nicht helfen. Früher hätte man „Gott“ gesagt und dasselbe gemeint. Natürlich „will“ jede Art sich erhalten und Ausdruck dieses „Willens“ (im schopenhauerischen, nicht im trivialen Sinne der auf das Individuum zugeschnittenen Alltagssprache) ist der Zeugungstrieb. Es gibt keine Art, die homosexuell ist. Die Natur hat es vielmehr weise eingerichtet mit der Zweiteilung der Geschlechter bei allen höheren Lebensformen.

Ob die Natur dabei ein „Ziel“ hat ist hier überhaupt nicht die Frage. Dieses Thema wird von Denkern seit Jahrtausenden diskutiert. Die Evolutionstheorie ist Ausdruck angelsächsischen Nominalismus, der keine „gottgegebenen“ ewigen Gesetze anerkennen will. Da die Anglosphäre (heute mehr USA als UK) heute immer noch die Welt ideologisch dominiert, ist die Anschauung, nach der Evolution kein Ziel habe, derzeit noch die vorherrschende. Das kann sich aber schnell ändern, wenn der „Westen“ und dessen Ideologeme und Überzeugungen in Zukunft global an Einfluss verlieren und ältere religiöse oder auch völlig neue Ideen zur Geltung kommen werden.

„Homosexuelle sind nicht unfruchtbar. Sie können Kinder kriegen und wollen es auch oft.“

Daher auch mein feiner Zusatz „Menschen bis ins 20. Jh.“ Heute ist dies möglich durch Samenspende – eine Errungenschaft einer hochkomplexen westlichen Zivilisation, die es in 99.99% der menschlichen Entwicklungsgeschichte nicht gegeben hat. Wer das als Regel ausgibt, der gleich jemandem, der die Zustand, in dem er sich die letzte Viertelstunden gerade befand, als typisch für sein gesamtes Leben betrachtet. Merkste selber, nicht?

Auch dein zweiter Satz geht am Thema vorbei, da ich Derartiges nie behauptet habe. Es geht um die Erhaltung der Art im Großen und die geht nur dadurch, dass diese im Regelfall heterosexuell ausgerichtet ist. So hat es die Schöpfung eingerichtet und wenn der Mensch es meint, dies besser zu wissen, so wird er nicht die Natur verbessern, sondern im schlimmsten Fall vielmehr aus der Natur verschwinden. Doch so weit sind wir zum Glück nur in der Dystopie, noch nicht in der Wirklichkeit. Die Menschheit will da auch nicht hin, ausgenommen die westliche. Aber eigentlich nicht mal die, sondern nur ein paar menschenfeindliche Ideologen. –

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Mayahuel  19.12.2023, 20:20
@calaris
So hat es die Schöpfung eingerichtet

Das ist religiöser Blödsinn.

Bis auf Behauptungen von Menschen gibt es keinen Hinweis für einen Schöpfer. Ganz im Gegenteil, alles spricht gegen einen Schöpfer.

der keine „gottgegebenen“ ewigen Gesetze anerkennen will.

Sowohl Koran als auch Bibel erlauben gottgegeben die Sklaverei. Menschenverachtender Blödsinn. Menschenverachtende Götter.

 Heute ist dies möglich durch Samenspende

Geht auch ohne.

Das kann sich aber schnell ändern,

Nein, da das fundamental den wissenschaftlichen Fakten widerspricht.

Das könnte nur ein islamischer Gottesstaat durchsetzen, der Wissenschaft verbietet und die Welt wieder in die Bronzezeit wirft.

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calaris  19.12.2023, 20:31
@Mayahuel

Im Jahre 1500 so gab es „keinen Hinweis“ darauf, dass sich die Erde um die Sonne drehte. Im Gegenteil, alles sprach dafür, dass sich die Sonne um die Erde drehte. Sah man ja jeden Tag am Himmelszelt – also …

Will hier nicht die Religion verteidigen. Romkirche, Islam usw. sind in der Tat Lügen-Institutionen. „Gott“ war aber früher eine Metapher wie heute „die Natur“ eine Metapher ist. Die du offenbar nicht verstehst. –

Mich amüsiert deine Ergebenheit gegenüber dem Götzen Wissenschaft. Wenn du im Deutschland der 1930er gelebt hättest, wäre dir wohl auch klar, dass alle Leugnung der Rassen, einschließlich der Überlegenheit der nordischen Rasse, „den wissenschaftlichen Fakten“ widerspricht.

Oder im Sowjetrussland der 1950er, wo „Wissenschaftler“ wie Lyssenko doch „bewiesen“ haben, dass man durch Änderung der äußeren Bedingungen aus Roggen Weizen machen kann. Ganz klar, "wissenschaftliche Fakten", die der Lyssenko da zum Vorschein gebracht hat. Unwiderleglich, da von der Partei bestätigt. Und die hat bekanntlich immer Recht, gelle, Genossin?

Ein Semester Wissenschaftskritik würde dir gut tun!

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Mayahuel  19.12.2023, 20:39
@calaris
den wissenschaftlichen Fakten“ widerspricht.

die hatten keine Fakten, nur Spekulationen.

Gene mutieren nachweislich zufällig. Evolution ist nachweislich nicht gesteuert.

Der rückläufige Kehlkopfnerv, den es bei Landwirbeltieren gibt, macht einen Umweg über das Herz. Bei der Giraffe sind das 5 Meter, statt ein paar cm. Das ist völlig umsonst, ein Schöpfer würde so einen Blödsinn nicht machen.

Homophobie ist nur von der Kultur abhängig, da es nachweislich LGBT-freundliche Kulturen gab, bevor muslimische oder christliche Eroberer kamen.

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calaris  19.12.2023, 20:50
@Mayahuel

Haben wir Fakten in Bezug auf die „Theorie“ der „Evolution“? Warum heißt diese denn „Theorie“ und nicht „Tatsache“?

Und nochmals, ob nun gesteuert oder nicht gesteuert, darum ging es hier gar nicht. Du weichst vom Thema ab, da du nicht weiter weißt.

„nachweislich LGBT-freundliche Kulturen“ …

Wer die Knabenliebe des hellenischen Altertums mit der heutigen LGBT-Ideologie gleichsetzt, der wird wohl auch die attische „Demokratie“ der Sklavenhalter für die Vorläuferin der modernen halten …

Auf diesem „Niveau“ erübrigt sich jegliche ernsthafte Diskussion. –

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Mayahuel  19.12.2023, 20:54
@calaris
Warum heißt diese denn „Theorie“ und nicht „Tatsache“?

Oh Jesus, was für ein Blödsinn.

Eine Theorie ist ein Erklärungsmodell, das auf Fakten beruht. Etwas Besseres als eine Theorie gibt es nicht. Darunter gibt es Hypothesen.

Evolution is both a fact and a theory. Evolution is widely observable in laboratory and natural populations as they change over time.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30816905/

Und nochmals, ob nun gesteuert oder nicht gesteuert, darum ging es hier gar nicht.

Doch.

Du schwafelst was von Schöpfung und gottgegebenen Gesetzen.

Dafür gibt es keinen Hinweis.

Wer die Knabenliebe des hellenischen Altertums mit der heutigen LGBT-Ideologie gleichsetzt,

Tu ich nicht.

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DreiGegengifts  20.12.2023, 13:07
denn die hat der maskuline Mann nicht

😂

maskulin ≠ hetero

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Anderer Grund

Weil es noch nicht viele Jahrzehnte her ist da galt es noch als Psychische Krankheit und dann als Straftat.

In manchen Ländern ist das heute noch so.

Stell dir vor irgendwas dass heute noch als Straftat oder Krankheit gilt in 10 Jahren nicht mehr als Krankheit oder Straftat geleiten würde, egal was, würde es auch sehr lange dauern bis ein gesellschaftliches Denken geändert hat.

Oft dauert ein Wandel mehrere Lebenszeiten bis er durchzogen wurde.

Also Homofeindlichkeit wird bestimmt irgendwann nicht mehr existieren aber dass das jemand noch mitbekommen wird der heute lebt ist unwahrscheinlich. Aber für zukünftige Generationen lohnt sich der Kampf natürlich

Vojnik  20.12.2023, 13:09
Also Homofeindlichkeit wird bestimmt irgendwann nicht mehr existieren 

Wie kommst du darauf?

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TJDettweiler  20.12.2023, 13:26
@Vojnik

Weil es in ein paar 100 Jahren vergessen sein wird. Genauso wir es vergessen wurde dass vor 300 Jahren ganz normal war dass Männer Frauenrollen am Theater gespielt haben oder dass Männer keine Hosen trugen sondern Röcke und Kleider oder dass Highheels für Männer auf dem Schlachtfeld erfunden wurden

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Vojnik  20.12.2023, 13:29
@TJDettweiler

Und wie lange hat es gedauert bis feindlichkeit aufgrund von anderer Hautfarbe vergessen wurde?

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Anderer Grund

Warscheinlich durch die Einflüsse anderer Menschen (zum Beispiel durch die Erziehung der Eltern oder durch Freunde), oder weil sie sowas noch nie gesehen haben und "skeptisch" sind.

lg.

LunarEclipse 
Fragesteller
 19.12.2023, 14:14

Würde sagen, wer so seine Kinder erzieht, hat als Elternteil versagt.

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Dachssi  19.12.2023, 14:15
@LunarEclipse

Seh ich auch so, aber dagegen kann man leider schlecht was machen🤷🏼‍♂️

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Christian314  19.12.2023, 18:34
@LunarEclipse

Die waren wiederum von ihren Eltern so erzogen worden. Das pflanzt sich von Generation zu Generation fort. Man kann ihnen also keine Vorwürfe machen: Was Hänschenn nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Dann sind die Leute auch nicht motiviert sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Man müsste schon wissbegierig und aufgeschlossen sein, selber betroffen oder von Kindesbeinen mit einem/einer Homosexuellen aufgewachsen sein.

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