Ja, inklusive Sprache ist für eine inklusive Gesellschaft notwendig.
Die Gegenargumente, die man gewöhnlich und auch hier liest, sind nicht mehr als falsches Sprachverständnis, Sprachpurismus und die Verteidigung der Cis-Heteronormativität.
Schauen wir uns das doch mal genauer an:
Inhaltlich hirnrissig und/oder euphemistisch z. B.: Studierende, Arbeitssuchende.
An Partizipialformen ist inhaltlich nichts "hirnrissig" oder euphemistisch.
Inhaltlich hirnrissig und auf eine reine Funktion herabsetzend: Gebärende Person.
An derartigen Formulierungen ist ebenfalls nichts hirnrissig; da es um die Funktion geht, wird auch nicht herabgesetzt.
ist zwar entwürdigend wie alle Berufsbezeichnungen mit "-kraft"
Das ist aus linguistischer Perspektive nicht nachvollziehbar.
Eine gebärende Person ist eine Frau, weil biologisch funktioniert das nunmal sonst nicht und deswegen ist es eine Mutter.
Hier haben wir direkt 2 Probleme. 1) Nicht jede Person, die ein Kind gebärt, ist eine cis Frau. 2) Nicht jede Mutter hat ein Kind geboren.
Wir haben Neutralität. Ein generisches Maskulinum und ein generisches Femininum.
Es gibt im Deutschen, mit extrem wenigen Ausnahmen (Hexe - Hexer), kein generisches Femininum. Das generische Maskulinum ist nicht neutral, vgl. Studien zum Thema.
aber Männer beim generischen Femininum keines. (Geisel, Lehrkraft, etc.).
Hierbei handelt es sich um Epikoina, vgl. auch der Mensch.
Jeder Mensch weiß dass mit Lehrer (Mehrzahl) sowohl weibliches als auch männliches Lehrpersonal gemeint sind.
Jeder Mensch? Gehen wir doch lieber erstmal nur von denen aus, die mindestens einigermaßen gut Deutsch sprechen. Aber auch bei diesen geht es nicht um das oberflächliche Wissen, sondern um un(ter)bewusste Assoziationen - und die sind eben nicht neutral.
von Problemen die von Linksgrünen herbeifantasiert werden
Den männlichen Bias des generischen Maskulinums hat niemand herbeifantasiert; dieser ist linguistisch wieder und wieder nachgewiesen.
Wie soll/will dann eine nicht binäre Person bezeichnet werden, wenn sie ... oops *they* das Kind bereits zur Welt gebracht hat? Sie ist dann ja keine "gebärende Person" mehr.
Mein Vorschlag: Das überlassen wir der jeweiligen Person - wie wärs?
Keine Vergewaltigung der Sprache! Keine Inklusion durch Exklusion.
Vergewaltigungen relativieren - welch überzeugendes Argument. Ebenfalls ist Inklusion durch Gendern nicht mehr gefährdet als durch sonstiges gewöhnliches Hochdeutsch. Wer das anders sieht, kann gerne Studien vorlegen.