Was passiert mit dem Körper wenn man zu schnell auftaucht und ab wievel Meter?
1 Antwort
Es gibt 2 elementare Komponenten welche bei der Aufstiegsgeschwindigkeit eine Rolle spielen:
- Gasausdehnung
- Ausgasen des Gewebes
Gasausdehnung
Beim Auftauchen reduziert sich der Umgebungsdruck, wodurch alle Gase beginnen sich auszudehnen (ihr Volumen zu erhöhen). Dies betrifft alle Hohlräume im und am Körper:
- Atmungssystem (Lunge, Mundraum)
- Hörsystem (Mittelohr, Eustachische Röhren, eventuell Außenohr)
- Verschiedene Hohlräume im Schädel (z. B.: Siebbeinzellen)
- Magen-Darm-Trakt
- Maskenraum vorm Auge
- Trockentauchanzug
- Löcher in den Zähnen
In den meisten Fällen ist das unkritisch, denn die Luft kann meist von selbst entweichen bzw. wird aktiv abgelassen. Wird die Auftauchgeschwindigkeit allerdings zu schnell, kann die Luft unter Umständen nicht schnell genug entweichen. Es kommt zum Überdruckbarotrauma. Mögliche Folgen:
- Lungenriss durch Überdehnung der Lungenflügel
- Das Trommelfell kann platzen oder das Innenohr Schaden nehmen
- Die Schleimhäute in den Schädelhöhlen werden zerquetscht
- Schwere Magen oder Darmschmerzen
- Kann die Luft im Trocki nicht entweichen führt das zu einem unkontrollierbaren Aufstieg
- Zähne können explodieren
Ausgasen des Gewebes
Inertgas, das sich während es Tauchgangs im Gewebe eingelagert hat, muss wieder ab-geatmet werden. Um das sicherzustellen, gibt es Tabellen bzw. Tauchcomputer, die einem Aufstiegsgeschwindigkeiten und Stopps auf bestimmten Tiefen vorgeben. Wird das nicht eingehalten, entstehen Gasblasen in der Blutbahn. Der Körper reagiert auf diese Blasen mit einer Entzündungsreaktion und das Blut fängt bei Kontakt mit Gas an zu gerinnen. Die Folge sind Thromben, die dort, wo die Gasblase entsteht, die Blutbahnen blockieren und zu Infarkten bzw. Stauungen führen. Symptome sind extrem vielseitig, da sie von der Stelle der "Verstopfung" abhängen und gehen von juckender Haut bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall, bzw. Bewusstlosigkeit und Ertrinken.