Was haltet ihr von den Elterm, die ihre Kinder am liebsten mit dem Auto bis in die Kita oderin den Klassenrsum fahren würden (Helikoptereltern)?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ich finde das nicht gut, weil..... 71%
Etwas anderes, weil..... 18%
Ich finde das gut, weil..... 12%

12 Antworten

Ich finde das nicht gut, weil.....

Natürlich ist das nicht gut. Wir hatten das Glück, eine gute Grundschule in fußläufiger Entfernung zu haben. Unsere Kinder gehen zu Fuß. Weiterführende Schulen sind per Fahrrad zu erreichen.

Durch zwei Trends wird aber das Fahren der Kinder oft notwendig:

  1. Schulen werden immer größer, und haben dadurch auch einen größeren Einzugsbereich. Nicht immer ist das noch zu laufen. Schüler, die vom Land kommen, können das sowieso nicht laufen.
  2. Schulen werden immer vielfältiger. Von Waldorf bis Jenaplan, Montessori, bilinguale, "irgendein Schulexperiment" - es gibt gefühlt hundert verschiedene Schulen. Dadurch haben viele Kinder weite Schulwege, obwohl eine Schule in der Nähe wäre - die aber nicht die geeignete zu sein scheint.

Gerade Grundschulen sollten kleiner sein, wohnortnah nd nach einheitlichem Lehrplan unterrichten. Das würde vieles schon entspannen.

(Und ein Jahr vor der Schule sollte ein Sprachtest sowie Test grundlegender Kompetenzen wie alleine anziehen, ein Bilderbuch ansehen und darüber erzählen, ein Bild malen, etwas ausschneiden, von irgendeinem Erlebnis verständlich erzählen, zur Pflicht werden. Kinder, die Defizite aufweisen, müssen nach individuellen Programmen gefördert werden. Das kann einfach der Kindergarten sein, eine Sprachklasse oder auch eine weitergehende Förderung - je nachdem.)

Etwas anderes, weil.....

Klar, auf der einen Seite ist diese Sicht schon nachvollziehbar. Durch Helikoptereltern wird kein Kind selbständig. Vor einer Weile fuhr eine meiner Klassen (Schüler alle im Jahr vor dem Abi, also zwischen 17 und 18) auf Klassenfahrt nach Köln. Zwei Mütter haben sich entschieden, just zur gleichen Zeit ebenfalls nach Köln zu fahren, um auf die "Bengel" aufzupassen.

Und genauso habe ich auch in sämtlichen Sprechstunden mit solcherlei Eltern zu tun. Wenn etwas schiefläuft: Lehrer ist Schuld und da wird auch gerne mal mit dem Anwalt gedroht.

Genauso MUSS man es unterbinden, wenn eben, wie du die Verkehrssituation beschreibst, bspw. der Busverkehr beeinträchtigt wird, also auch gefährliche Situationen entstehen, das geht gar nicht.

Fraglich ist auch, ob ein Kind selbständig wird, wenn es Fahrradfahren, die Öffis nutzen oder laufen muss. Es kommt ja nicht nur auf einzelne Situationen an, sondern generell, wie die Eltern mit ihren Kindern umgehen. Und wenn sie daheim den Hintern gepudert bekommen, bzw. die Toilettenbrille mit dem Fön angewärmt (machte wohl eine Mutter wirklich)...dann nützen auch die ganzen kleinen "Selbständigkeiten" nichts.

Wenn muss man im Ganzen ansetzen und viele dieser Eltern sind dazu nicht bereit. Dennoch: Helikoptereltern sind immer noch die Minderheit. Die meisten meiner Schüler sind auch schon früh selbständig...
Und nicht wenige sind darunter, die schon sehr früh, nahezu alles ganz alleine erledigen müssen, weil die Eltern abwesend oder desinteressiert sind.

ABER...wir hatten vor nicht allzu langer Zeit zwei Vergewaltigungen in unmittelbarer Nähe der Schule, in der ich unterrichte. Opfer wurden zwei Schülerinnen, eine 12, eine andere 15. Bis der Täter gefunden wurde, sind die Eltern halb durchgedreht und haben natürlich ihre Töchter in die Schule gefahren und wieder abgeholt.
Da, verstehe ich es natürlich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dozentin/Lehrerin f. Musik(-geschichte) & Kunst(-geschichte)
Ich finde das nicht gut, weil.....

Absolute Katastrophe und sollte von den Schulen und Städten unterbunden werden.

Kinder müssen lernen, selbstständig zu werden, sich im Straßenverkehr zurecht zu finden und Selbstvertrauen zu bekommen.

Das können sie nicht, wenn sie nicht alleine sind.

Ich finde das nicht gut, weil.....

Man sieht das Resultat ja schön wenn die Kinder dann den Führerschein machen.

Über Haupt keine Ahnung wie man sich im Straßenverkehr verhält und dann ist der Fahrlehrer schuld wenn man soviele Fahrstunden braucht.

Etwas anderes, weil.....

Wenn die Eltern tatsächlich auf dem Weg zur Arbeit sind bzw. sich noch um andere Kinder kümmern müssen, habe ich durchaus Verständnis. Sehe hier aber immer wieder Leute, die ihre Kinder wg. ein paar 100m zwischen den immer beiden selben Häusern die Kinder ins Auto packen obwohl nicht noch Ladung oder gehbehinderte Menschen (inkl. wie meine Oma, also evtl. sogar schon mit Rollator/Gehstock aber auch ohne Behindertenausweis) im Spiel ist - und dann oft noch ohne entspr. Kindersitze, statt eben laufen oder Fahrrad :-(

notting

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung