Wie steht die Freimaurerei zu esoterischen und okkulten Logen?

Hallo, Helmutwk.

"Okkult" bedeutet dem Wortstamm nach: "Der Öffentlichkeit verborgen". Das kann man diesem Deutungsschema nach wohl auch für die Freimaurerei gelten lassen. Absolut unzutreffend sind jedoch Annahmen nach dem Schema des Okkultismus des 19. Jahrhunderts.

Da ich mich nur selten in der Esoterik-Abteilung der Buchhaltungen aufhalte, versuche ich mich einmal an einer Aufzählung im Sinne einer Auschluß-Liste:

Was man in keiner regulären Freimaurerloge finden wird, ist Dinge wie: Kaputzenumhänge, Stühlerücken, Séancen, Anbetung jedwelcher Götzen (in den explizit christlichen Logen des Freimaurerordens kommt im Ritualverlauf allenfalls einmal ein Gebet an den christlichen Gott vor...).

Vielleicht gibt es aber explizite Punkte, die ich in dieser Liste vergessen habe...

Letztlich kommt es allerdings auch auf die Sensitivität des Betrachters an:
Für wen die antiken Lehren von Aristoteles und Plato, die Sinnsprüche von Delphi und der Pythagoräer als vorchristlich und "ketzerisch"/"häretisch"/"satanisch" gelten, der wird wohl mit der Freimaurerei nie gut Freund werden. Die antiken Philosophen spielen durchaus eine große Rolle - im Sinne ganzheitlicher humanistischer Bildung.

> Maßstab für die Regularität der üblichen Freimaurerlogen ist die Anerkennung
> durch die Vereinigte Großloge von England (kurz: UGL).

Welche "inhaltlichen" Kriterien spielen dabei eine Rolle? Dass sie OTO ablehnen würde, dürfte klar sein, aber es gibt ja auch weniger krasse Esoteriker.

Tut mir leid... mit den expliziten Kriterien der Regularität habe ich mich bislang nie auseinandergesetzt, da diese Frage heute eine rein akademische ist. Es gibt ein feststehendes Netz nationaler Großlogen, zu denen irgendwann einmal eine Regularität anerkannt wurde und wer sich der betreffenden Großloge anschließt, gehört automatisch dazu.

Wozu ich jedoch etwas sagen kann, sind mögliche Grenzfälle, die immer wieder einmal in Prüfung sind. So wird etwa die größte Französische Großloge durch die UGL nicht anerkannt, da sie kleinere aber wichtige Abweichungen in der Symbolik hat, die zu Inkompatiblitäten führen.

Dort wird beispielsweise statt des "Buchs der Heiligen Gesetze" ein gänzlich weißes, unbeschriebenes Buch aufgelegt - getreu dem Motto: "Jeder möge doch das, was ihm sein Gewissen diktiert, in dieses Buch hineininterpretieren". Damit "funktioniert" dieses Symbol jedoch in einer ganz anderen Weise und kann nicht mehr als Sinnbild für ein durch den Bruder beliebig zu belegendes "höheres" Gesetzbuch stehen (säkular orientierte Brüder können darin neben einem religiösen Buch (Bibel, Koran, Jeden) auch das Sittengesetz oder die Erklärung der Menschenrechte erkennen...).

Aufgrund dieser "Inkompatibilität" in der Symbolik hat die UGL keine Anerkennung ausgesprochen - das heißt, man erkennt sich gegenseitig wohlwollend als Freimaurer an, führt jedoch keine gemeinsamen Ritualarbeiten aus.

Das Gleiche gilt übrigens für die Frauen, wo man sich zu der - zugegebenermaßen - kuriosen und lustigen Einstufung verstiegen hat: "Außer, dass sie Frauen sind, arbeiten sie vollkommen regulär". Auch (unfreiwilliger) Humor kommt in der Freimaurerei vor :D

Herzliche Grüße

krato333

Hallo, helmutwk.

"Der liebe Herrgott hat einen großen Tiergarten" pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Insofern gibt es viele Ausprägungen von Vereinigungen, die teils vorgeben, "freimaurerisch" zu sein oder sich eben auch strikt davon distanzieren.

Gerade vor dem Hintergrund historischer Aspekte ist es sehr schwierig, hier zu differenzieren.

"Esoterisch" wir in der Freimaurerei oft in Hinblick auf das klassische Verständnis (etwa: Plato) verstanden. Danach würde es "Innenschau" heißen.

Da das Motto des ersten Grades der Freimaurerei "Schau in Dich" lautet, wäre somit jede regulär arbeitende Freimaurerloge eine "esoterische" Loge. Sie arbeitet dann zwar nicht mit Pendel, Räucherstäbchen und Klangbecken - aber eben doch im Rahmen einer philosophisch geprägten Innenschau.

Um dennoch zu versuchen, ein wenig zu differenzieren:

• Rotarier und Lions: Wurden meist von Doppelmitgliedern gegründet, sind jedoch nicht Freimaurerisch. Das Motto "Wir sind soo erfolgreich und wollen etwas an die Gesellschaft zurückgeben" widerspricht auch für mein persönliches Empfinden dem Motto freimaurerischer Zurückhaltung... nichts desto trotz leisten sie enormes für wohltätige Zwecke. Chapeaux.
• Rosenkreuzer: Sind eine historische Erscheinung von der überhaupt nicht klar ist, ob sie überhaupt jemals als Gruppe existierten. Die modernen Rosenkreuzer sind eine explizit religiöse Vereinigung, die ihre Rituale möglicherweise an Freimaurerische angelehnt hat - aber darüber hinaus meines Wissens keine Schnittmengen hat. Vielleicht gibt es dennoch ein paar Doppelmitgliedschaften...
• OTO, Golden Dawn und Co.: Sind Okkulte Organisationen und haben definitiv nichts mit Freimaurerei zu tun.

Maßstab für die Regularität der üblichen Freimaurerlogen ist die Anerkennung durch die Vereinigte Großloge von England (kurz: UGL). Mitglieder von Logen, deren Großlogen von der UGL anerkannt werden, können offizielle Besuche bei anderen Logen vornehmen und ihre Großloge hierfür auch für Anfragen oder Kontaktaufnahme in Anspruch nehmen.

Beantwortet das die Frage? Ansonsten bitte einfach noch einmal kurz konkret nachfragen. Es gibt einfach zu viele Aspekte rund um dieses Themengebiet.

Herzliche Grüße

krato333

Ludendorff hat auch behauptet, dass die Freimaurerei den Jesuiten unterstellt ist.

Für ihn waren übrigens die Jesuiten viel schlimmer als die Freimaurerei.

Und auch Kennedy sprach kurz vor seinem Tode vor monolitischen Kräfte(in der CIA gibt es sehr viele Jesuiten).

Hitler verglich auch Himmler mit Ignanz von Loyola.

Stimmt es, dass die Freimaurer-Logen deutsche bzw. altpreußischen und linken Logen einer Welt-loge unterstellt sind, es aber nicht offen sagen?

Und stimmt sonst vieles, was Ludendorff über die Freimaurerei und Jesuitenmacht geschrieben hat?