Was ist euer Lieblings Musikgenre im deutschsprachigen Bereich?

Schwere Frage.

Gothic (inklusive Post-Punk, Dark/Cold Wave, Deathrock…): In diesen Genre gibt es an sich zu wenig deutschsprachige Titel, aber alle, die ich kenne sind gut.

NDT (Neue Deutsche Todeskunst): ist ein Genre das ich liebe, aber die Bands und Medien scheinen es nicht ganz genau mit der Benutzung des Begriffes zu nehmen. Eigentlich betitelt der Begriff Gothic/Dark Wave auf Deutsch mit Einflüssen der Klassik, aber wird inzwischen für viele deutschsprachige Schwarze-Szene-Bands wie ASP, Lacrimosa, L'Âme Immortelle und co. benutzt.

NDW (Neue Deutsche Welle): ist sehr schwer einzuordnen, da sich die frühe NDW, die starke Einflüsse aus dem Punk, Post-Punk, Dark Wave, Krautrock, Industrial und Experimental/Avantgarde Bereich hatte (man denke an Bands wie Kraftwerk, Xmal Deutschland, Malaria!, DAF, Einstürzende Neubauten, Foyer des Artes, aber auch Nina Hagen und Ideal), von der späteren, und heutzutage bekanntere Variante, bei der Pop, Schlager, Kitsch und Synth Pop mit soft Rock/Punk und gerne auch mal Klamauk vermischt wurde (DÖF, Nena, Hubert Kah, Trio, Peter Schilling…). Auch dieses Zeug war nicht schlecht, vor allem wenn man Wave und Synthpop auch in der weniger düsteren Variante mag, aber eben nicht so „gut“ wie das frühe Untergrund-Zeugs.

NDH (Neue Deutsche Härte): Musikalisch nicht all zu anspruchsvoll, aber immer noch anspruchsvoller als Pop. Einige Bands in dem Genre punkten dafür mit dem Anspruch ihrer Texte. Die Musik ist trotz ihrer Einfachheit schön, eingängig und düster.

(Pseudo-)Mittelalter und Folk (auch MA- und Folk- Rock & Metal): In dem Bereich habe ich auch noch keine schlechte Band gehört, die Authentizität ist allerdings selten vorhanden, auch bei den ernsteren Bands, was an sich aber kein Ausschlusskriterium ist.

„Normaler“ Rock: ist zwar ganz nett, aber auf Deutsch meist dann doch etwas arg poppig und Schlager-Mäßig.

Deutschpunk: höre ich sehr gern, aber ich bin da ein wenig wählerisch, weil doch zu viele neuere Bands die typische Assirap Betonung haben (auch wenn einige nicht rappen). Auch hat gerade im Deutschpunk der letzten Jahre allgemein Deutschrap zu viel Einzug erhalten.

Volksmusik und Volkstümliche Musik: Wenn es nicht zu kitschig und modern (poppig, elektronisch) wird, höre ich dieses Genre gern, je Volkstümlicher desto besser. Ich liebe einfach „Weltmusik“. Ich liebe die Musik von Heino, ob alt oder neu. Wobei Heino ja schon immer starke Einflüsse des „normalen“ Schlagers hatte.

Schlager: Der alte Schlager, vor allem 50er, 60er und eben den Synthpop-lastigen 80er Schlager und allgemein viele Klassiker höre ich immer mal wieder gern. Dazu stehe ich auch. Auch wenn die Musik textlich und vor allem musikalisch nie all zu anspruchsvoll war.

„Epischen“ Schlager wie etwa Kathy Kelly, Mary Roos… (zumindest empfinde ich die wenigen Lieder, die ich von denen kenne als „episch“ oder anders gesagt irgendwie „Shirley Bassey-mäßig“) finde ich auch toll.

Aber mit modernem Schlager, der noch einfacher, anspruchsloser und vor allem Techno-Bass lastig ist (mit der grässlichen Elektro Musik) und dem daraus entstandenen Ballermann Müll kann man mich jagen. Das Zeug ist in Sachen Anspruch (Text, Aufbau, musikalische Komplexität, Instrumentalisierung) zum Teil sogar unter Assi-Deutschrap-Niveau, einem Genre dass ich aufgrund dieser Mangel auch hasse (dazu kommt noch die lächerliche künstlich-hohle Betonung und das Gangsta-Getue).

Big Band (auch als Big-Band-Schlager oder 20er/30er Schlager bekannt): Ich liebe diese Musik, sie unterscheidet sich sowohl musikalisch als auch textlich von der amerikanischen, ursprünglichen Variante. Die Texte sind meist mit viel Humor versehen und musikalisch sind klare Einflüsse aus dem Cabaret & Chanson zu hören. Viele der Texte haben aber rassistische oder sexistische Züge. Bekannte Vertreter dieses Genres sind Willy Fritsch, Lilian Harvey, Otto Reutter…
Aber auch ernstere (wenngleich kitschige) Interpreten wie Zarah Leander und ihre „Konkurrentin“ Marlene Dietrich gehören in dieses Feld. Selbst Kurt Weill und Ernst Busch würde ich diesem Genre zuordnen.
Max Raabe allgemein und Nina Hagen mit ihren Alben „Big Band Explosion“ und „Irgendwo auf der Welt“ (die zwar etwas näher am „normalen“ Swing sind, aber gesanglich sehr an Zarah Leander und co. erinnern) lassen diese Musik wieder aufleben.

Dann gibt es noch kleinere Genre wie Industrial, EBM (echtes, nicht das moderne Zeugs), Krautrock, deutschsprachiger Metal (trotz des großen Metalgenres kenne ich nur wenige Bands, die auf Deutsch singen)… die ich auf Deutsch eigentlich auch gut finde.

Genre, die mir an sich auch in anderen Sprachen nicht zusagen wie Techno, House und Aggrotech (das sich für mich, bis auf das Geschrei, nicht vom normalen Club-Electro unterscheidet) sind auch auf Deutsch nicht besser oder schlechter.

Ausgenommen davon ist der Schnulzen Pop (sowas wie Bruno Mars, Ed Sheeran, James Blunt), da die deutsche Version dazu noch absolut unmusikalisch und schief klingt (so etwas grausames wie Mark Forster, Tim Bendzko oder auch das Lied „Wannsee“ von den Toten Hosen, dass meine Familie erst für Mark Forster oder Cro hielt), was besonders durch die eher sanfte Musik unerträglich wird.

Trotz des sehr langen Textes habe ich bestimmt unzählige Genre vergessen.

Der Krautrock

Auch in diesem Genre gibt es Deutschsprachiges. Klangbeispiel kommt von AMON DÜÜL II:

"Deutsch Nepal"

https://www.youtube.com/watch?v=isyIixbKbmI

Ich mag eigentlich nicht so deutsche Musik. Aber wenn schon, dann von allem ein wenig :)

Sehr schwierig, weil jeder auf seine Art und weise Lieder Quantitativ gut findet.

Da jede Genre, tausende von Lieder herausgebracht hat welcher der Sänger Deutsch ist, oder Singt macht es die Sache schwieriger.

Klassische Musik.

Hauptsache kein Gesang.