Schweig still!

Das ist ein vollständiger Satz, und er hat kein Nomen, das in irgendeinem Kasus stehen könnte, also ist er ein kasusloser Satz.

Das kommt im Deutschen aber abseits von Befehlssätzen nicht vor; jeder andere Satz muß ja ein Subjekt haben, und das steht naturgemäß im Nominativ (außer, Du läßt den Telegrammstil als „Satz“ durchgehen: Gestern gut angekommen oder ist eh OK). Substantive, Adjektive und Pronomina stehen ja zwangsläufig in irgendeinem Kasus; es gibt sie nicht kasusfrei (ja, adverbial oder prädikativ gebrauchte Adjektive sind dazu vielleicht Ausnahmen, aber das reicht auch nicht, einen solchen Satz zu kon­struieren).

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Der Unterschied liegt im Kasus:

  • sein Name fällt mir plötzlich ein — hier steht Name im Nom Sg
  • Bitte schreiben Sie Ihren Namen — Akk Sg.

Das Substantiv Name hat in allen Formen außer dem Nom Sg ein -n hinten kleben. Der Akk Sg. lautet also den Namen — eine Form der Namen gibt es nicht.

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Da fehlen wesentliche Aspekte. Erstens sind trennbare Präfixe betont, zweitens wer­den sie nur im Hauptsatz abgetrennt (er leistet seine Strafe ab aber während er seine Strafe ableistet) und drittens solltest Du auch noch erklären, wie das bei Infinitiv und Perfektspartizip funktioniert: abzuleisten, abgeleistet.

Dann mußt Du noch sagen, welche Präfixe immer trennbar sind und welche nie; bei manchen ist beides möglich, und dann solltest Du den Unterschied in der Bedeutung erklären. Der Fahrlehrer zum Fahrschüler: Sie sollen die Passanten umfáhren, nicht úmfahren.

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Oxidationszahl des Sauerstoffatoms von Ethylmethylether?

Moin,

letztens im Chemieunterricht fingen wir mit Oxidationszahlen an und bekamen entsprechend Aufgaben, in welchen wir die Oxidationszahlen von Atomen innerhalb verschiedenster Bindungen bestimmen sollten. Eine dieser Bindungen war Ethylmethylether. Eine Person aus meiner Klasse meldete sich und behauptete die Oxidationszahl vom Sauerstoffatom des Ethers sei 0, da es hier als Element behandelt werden soll. Ich bin mir eigentlich 99% sicher, dass die Erklärung falsch sein muss, da das Sauerstoffatom in einer Bindung und nicht als Element vorlag (kann natürlich sein, dass ich hier einen Fehler habe).

Also bin ich den Reaktionsmechanismus durchgegangen von dem man zu Ethylmethylether kommt, sprich eine Williamson-Ethersynthese bestehend aus Brommethan und Natriumethanolat durchgegangen. Da hier keine Oxidation oder Reduktion durchgeführt wird, sondern eine nucleophile-Substitution bei der hier keine Elektronen ausgetauscht bzw. abgegeben oder aufgenommen werden. Müssten die Oxidationszahlen eigentlich gleich bleiben.

Da das Sauerstoffatom in der Natriumethanolat-Bindung eine OZ von -2 hat, dürfte sich diese nicht verändern, selbiges müsste für die anderen OZ gelten, und somit müsste das Sauerstoffatom in der Ethylmethylether-Bindung eine OZ von -2 haben.

Ich hatte mich schon an meine Lehrerin gewendet aber sie schien sich nicht unglaublich sicher zu sein, meint aber dass meine Idee richtiger sei als die Idee, dass die OZ des Sauerstoffatoms 0 ist.

Auch frage ich mich, wie sich die Geschichte mit der OZ bei den Ethern verhält, also falls da jemand was weiß, wäre das hilfreich.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, auch wenn sie sehr lang und/oder komplex sein würd. Vielen Dank für eure Zeit.

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In einem Ether ist das O an zwei C-Atome gebunden. O ist elektronegativer als C oder H, also hat der Sauerstoff in Ethern, Alkoholen und auch im Wasser die Oxidations­zahl −II. Wenn Deine Lehrerin etwas anderes behauptet, dann irrt sie oder hat eine Privatdefinition von „Oxidationszahl“.

In die Standard-Methode zur Bestimmung von Oxidationszahlen schreibt man eine Lewis-Formel auf und weist jedes Elektron per Elektronegativität genau einem Atom zu; anschließend zählt man einfach ab und kommt so zur Oxidationszahl. Dieses Sche­ma ist nicht für alle Verbindungen eindeutig machbar, aber bei Ethern liefert sie klaglos −II: O hat zwei lone pairs, das sind schon mal 4 Elektronen, dazu kommen noch vier aus den O–C-Bindungen, die dem O wegen der höheren Elektronegativität zugeordnet werden. Das macht insgesamt acht Elektronen, zwei mehr als im Atom, also −II.

Dein Argument mit der Williamson-Synthese ist korrekt; aber ich weiß nicht, wozu Du es eigentlich brauchst. Immerhin mußtest Du dazu annehmen, daß der Sauerstoff im Alkohol OZ −II hat, und das stimmt zwar, aber jemand könnte es bezweifeln, und was machst Du dann? Außerdem ist Deine Annahme, daß eine nukleophile Substitution keine Oxidationszahlen ändert, nicht notwendigerweise korrekt, z.B.

C¯ᴵᴵH₃Cl + C⁺ᴵᴵN¯ ⟶ C¯ᴵᴵᴵH₃C⁺ᴵᴵᴵN + Cl¯

Grundsätzlich ist Sauerstoff in fast allen seinen Verbindungen an zwei elektroposi­tivere Atome gebunden und hat dann unweigerlich die Oxidationszahl −II. Daran än­dert sich auch nicht, wenn stattdessen eine Doppelbindung zu einem elektro­posit­iven Atom vorliegt (z.B. CO₂), oder ein Oxonium-Ion mit drei elektropositiven Bindungs­part­nern plus einer positiven Ladung, z.B. (CH₃)₃O⁺.

Nur wenige Sauerstoffverbindungen fallen nicht unter diese Beschreibung, einfach deshalb, weil fast das ganze Periodensystem elektropositiver als Sauerstoff ist, und deshalb kön­nen nur O–F-Bindungen und O–O-Bindungen aus den Schemata des letz­ten Absatzes ausbrechen:

  • Im OF₂ (Sauerstoffdifluorid) F–O⁺ᴵᴵ–F hat Sauerstoff ernsthaft die OZ +II. Eine höhere ist nicht möglich, weil Sauerstoff nicht hypervalent ist (im Gegensatz dazu bildet Schwefel unter anderem die Fluoride SF₂, SF₄ und SF₆).
  • Ein Fluor und ein anderes Element als Bindungspartner ergeben die Oxidations­zahl Null, z.B. in HOF (hypofluorige Säure) und organischen Derivaten wie CF₃OF.
  • Peroxide enthalten O–O-Bindungen. Der Sauerstoff hat dabei OZ −I wenn die wei­teren Bindungspartner elektropositiv sind, z.B. H₂O₂ oder CH₃OOCH₃.
  • Im Fall von Disauerstoffdifluorid F–O⁺ᴵ–O⁺ᴵ–F hat Sauerstoff +I, aber ich glaube, davon gibt es keine weiteren Derivate.
  • Stoffe mit drei oder mehr O-Atomen in einer Art Kette sind extrem exotisch und extrem instabil, z.B. H₂O₃ mit der Strukturformel H–O¯ᴵ–O⁰–O¯ᴵ–H oder O₄F₂.
  • Es gibt noch ein paar schräge Ionen wie O₂¯, O₃¯ und O₂⁺ mit gebrochenen Oxida­tionszahlen, die in der anorganischen Chemie als Salze vorkommen können (z.B. NaO₂, KO₃, O₂PtF₆), die aber keine organischen Derivate haben; O₂⁺ hat immerhin ein anorganisches Derivat, nämlich das sehr mäßig stabile Radikal O₂F.
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Das zeigt sozialen Unterschied. Frodo ist so etwas wie minderer Landadel, weil er aus einer respektablen und reichen Familie stammt. Dagegen ist die Gamgee-Familie nur working class.

In den Filmen läßt Sam in Momenten der großen emotionalen Anspannung die förm­liche Anrede weg, aber im Roman ist sie glaube ich immer dabei.

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Ist die Liste für die Zuseher sichtbar, bevor die Versuchskaninchen ihre Reiseziele genannt haben? Wenn nicht, ist die Sache doch sehr einfach: Ein Gehilfe erstellt die Liste, und spielt sie dem Zauberer aufs Handy.

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2–3 €

Den Bindestrich - sollte man nicht mit dem Halbgeviertstrich – oder dem Geviertstrich — oder dem mathematischen Minuszeichen − verwechseln. Das sage, obwohl ich als Überzeugungstäter gewohnheitsmäßig den Geviertstrich als Gedankenstrich verwen­de, allen Duden-Regeln zum Trotz.

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Der Klett-Kotta-Verlag hat von ≈20 Jahren ein Hörbuch mit Achim Höppner (Synchron­stimme von Gandalf) herausgebracht; weil Herr Höppner tragischerweise verstarb, wird der dritte Teil von Gert Heidenreich gelesen.

Es ist sehr gut, einziger Kritikpunkt sind die fehlenden Anhänge.

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  • sol heißt ‘Sonne’, das willst Du vermutlich nicht, stattdessen das Adjektiv solus ‘einzig, allein, nur’
  • nomine ‘durch den / mit dem Namen’ steht im Ablativ und ich weiß nicht warum.
  • da ist der Imperativ von dare ‘geben’, warum auch immer
  • gloriam ist der Akkusativ von gloria ‘Ruhm’

So wie das dasteht würde ich es lesen als „Sonne, gib durch Deinen Namen Ruhm“ und das ist vermutlich nicht das, was Du sagen willst.

Mein schneller Vorschlag ist gloria nomini tuo ‘Ehre deinem Namen’, ein Verb braucht man dabei nicht wirklich, aber wenn Du willst, kannst Du noch ein soli ‘einzig, allein’ dazusetzen, das ist bereits die richtige Form für den Dat Sg und paßt daher zu nomini. Ehrlich gesagt bin ich mir aber nicht sicher, ob das eine gute Wahl ist.

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Wie bei jedem Adjektiv der a/o-Deklination zeigt die Endung -i entweder Gen Sg mn oder Nom Pl m an. Du mußt also ein geeignetes Substantiv in der Nähe finden. Im Prinzip ist das nicht anders als bei einem Adjektiv wie boni, nur daß bei Adjektiven das Bezugswort meistens direkt davor steht; bei Partizipien muß man dagegen mit ein paar Zusatzangaben dazwischen rechnen — da das PPP passiv ist, vor allem nach Präpositionalausdrücken mit a(b), z.B. milites a hostibus capti ‘die von Feinden gefan­ge­nen Soldaten’.

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Ja, das amerikanische Maßeinheitenchaos treibt mich auch in den Wahnsinn. Ich finde es mittelalterlich, dumm und unzumutbar, und ärgere mich jedes Mal, wenn ame­ri­kanische Youtuber selbst zu wissenschaftlichen Themen mit diesem anti­quier­ten Unsinn auffahren, oder amerikanische Kochbücher mich mit ihren vertrottelten Unzen quälen. Ich sehe darin auch den Grund, daß so viele US-Bürger mit Natur­wis­sen­schaft auf schlechtem Fuß stehen, der Einheitenwechsel von den alltäglichen zu den vernünftigen Einheiten macht das Erlernen von Physik bestimmt nicht einfacher.

Und ich finde auch das am/pm-System dämlich, weil der Wechsel zwischen den Suffi­xen zwischen 11 und 12 stattfindet, und nicht wie es vernünftig wäre als Übertrag zwischen 12 und 1. In Indien habe ich oft genug in Hotelrezeptionen Schilder mit der Aufschrift “Checkout 12 am” gelesen, und gemeint war immer Mittag.

Andererseits sollten wir uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Daß wir 123 als einhundertdreiundzwanzig aussprechen, ist auch ein Unfug, für den allenfalls ein Franzose Verständnis aufbringen kann.

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Das ist ziemlich sicher Hindī, obwohl ich eine eng verwandte Sprache nicht aus­schließen kann:

ऐसे डोंगी के वजह से इस्लाम बदनाम है aise ḍoṅgī ke vajah se islām badnām hai.

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Ich recycle einfach eine alte Antwort von mir:

Die beiden haben nichts miteinander zu tun

  1. Die Frucht Feige hat ihren Namen von der lateinischen Bezeichnung ficus, die sich bereits in der späten Antike in die germanischen Sprachen ausbreitet. Über die Her­­kunft von ficus ist nicht Sicheres bekannt, aber man nimmt einen Zusammen­hang mit westasiatischen Bezeichnungen wie hebräisch פגה paga “unreife Frucht’ an, und vielleicht gehört auch griech. σῦκον sỹkon ‘Feige’ irgendwie dazu (davon kommt übrigens der Sykophant).
  2. Das Adjektiv feige “ohne Mut” ist in vielen heutigen germanischen Sprachen ver­treten, bedeutet aber gewöhnlich etwas in der Art von “todgeweiht”, z.B engl. fey (archaisch, mit einer Anzahl neuerer Bedeutungen), holländisch feeg und islän­disch feigur; die Vertreter aus Festlandskandinavien wie schwedisch feg ha­ben dagegen auch dieselbe Bedeutung wie das deutsche feig. Die weitere Herkunft des Wortes ist nicht bekannt, am ehesten könnte man eine Beziehung zu indo­ger­ma­nisch peyḱ- vermuten; diese Wurzel ist sowohl für die Bedeutung ‘färben’ (→ engl. picture) als auch ‘Zorn, Feindschaft’ (→ Feind) rekonstruiert.
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Ich habe das Video nicht gesehen, aber die fragliche Formel ist der Kosinussatz.

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Ich habe keine Ahnung, was der Junge da in der Flasche vorgelegt hat, bevor er Mich dazugegossen hat. Chlor war es jedoch ganz bestimmt nicht.

(Vielleicht Chlorkalk? Dann verstehe ich aber auch nicht, welche Reaktion da abgelau­fen ist)

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Klar, ein paar Atome davon liegen schon noch in der Karibik herum. Aber der größte Teil des Materials verbreitete sich viel weiter und wurde dabei natürlich sehr verdünnt.

Du darfst Dir diesen Einschlag nicht vorstellen wie einen Stein, der in eine Sandkiste fällt. Die Geschwindigkeit war so hoch, daß an der Einschlagstelle absurd viel Energie freiwurde, viel viel mehr als alle Atomwaffen der Welt produzieren könnten. Viele Ku­bik­kilometer estein wurden dabei verdampft, noch mehr aufgeschmolzen. Daher blei­ben vom Asterioden keine kompakten Stück übrig.

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