Welche Linse nehmen für Astrofotografie?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

die 500er Regel bezieht sich auf denn zulässigen Unschärfekreis für Fotoreportage in Zeitschriften (1/1000 des Formats) und darüber werden die Sternpunkte sichtbar Breit/oval also zu Startrails. Bei höheren Qualitätsansprüchen arbeitet man mit 1500tel bzw 2000tel Unschärfekreis, bei Kinofilmgrossprojektion ging man bei 65mm Quer bis 4000tel

Zum "hervorstechen" der Sterne braucht man "nadelkissentauglich" korregierte Optiken das sind ua die Noct(-ilux/-igon) Typen.

Und wenn man nicht im Outback oder im Alpenraum fotografiert braucht man einen Schmalband High Contrast (UHC) Filter vor der Optik um "durch" die Lichtverschmutzung der "Dunstglocke" zu kommen.

Es gibt das Voigtländer Noct 10,5/0.95, das wird ab Blende 1.8-2,4 "Astrotauglich" (wenn auch viele die 10 Lamllenblende verfluchen aber dann lasert man sich einfach passende Waterhouse Stops) oder das SLR Magic 10,5/T2.1, das Olympus 12/2 oder die Samyang 10/2.8, 12/2 welche ab 2,8 "tauglich" werden. Auch das Sigma DN 16/1.4 wird abgeblendet brauchbar

Das Lumix 14/2.5 wird erst ab Blende 4-5.6 randscharf und hat immer Restkoma. Die Optik ist eher wie ein Tessar Pancake aufgebaut. Das 25/1.7 ist ab Blende 2.8 Randscharf, das 25/1.4 ab Blende 2 und das Zukio 25/1.8 auch ab Blende 2.

Bei Lumix sind nur die Leica Optiken bei Offenblende "sauber" und weitgehend Komafrei korrgiert, Ausnahme das 20/1.7 ASPH aber das hat absichtlich denn" Panacake Summilux-C Look" und das 42,5/1,7 ASPH ist auch nicht übel das Olympus 45/1.8 aber für Astro etwas besser. Olympus Kameras haben weniger Rechenleistung also muss Olympus die Optiken besser korregieren damit die Bildqualität passt. Lumix nutzt bei fast allen Optiken Inkamerakorrektur von Bildfehlern das frisst Auflösung und kann auch mal Sterne am Rand verschieben oder "verschlucken". Zum Sternbidler knipsen ist das egal aber Astrografen wollen/müssen ja mit denn Bildern arbeiten.

Also mein Tipp ist ein 2" UHC Flter mit Adapter und ein Stativ mit Federwerk Nachführung (Omegon Minitrack LX2 oder Eigenbau) bestücken dann kann man beide Optiken einsetzen und selber austesten welche was liefert. Wenn man dann noch Stacking nutzt kann man die Erdrotationsproblematik beim terristischen Motivbestandteil raus/sauberrechnen.


Lol34XD 
Fragesteller
 18.06.2021, 10:56

Öhm okay das war sehr viel Fachwissen, vielen Dank! Ich verstehe ungefähr ein viertel davon XD. Vielen Dank für diese ausführliche und detaillierte Antwort 😁

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IXXIac  18.06.2021, 12:02
@Lol34XD

Hallo

kauft dir ein gebrauchtes Berlebach Stativ und irgendeinen billigen 3 D Neigekopf. Bau aus 2 Holzlatten und einem "Senkgewicht" eine azimtuale Nachführung (10€ Baumarkt Material 2 x 30cm Holzlatten, 1x lange Schraube M6, 6 Karosseriescheiben, 3 Polystopmuttern, Krampe, Schnur, 2 Liter Plastikeimer mit Griff (den man mit Öse versieht als Senkgewichtbehälter). Bau dir mit einem 20cm langen Plastikrohr für Kabelverlegung eine Visierhilfe für denn Blitzschuh (zum Ausnorden). Such dir im Umkreis ein Lichtverschmutzungsfreie Zone und plane die Beobachtungen, danach wartet man auf optimales Wetter und legt los. Nachdem man das erste Know How erarbeitet hat kauft man sich einen UHC Filter und wiederholt das ganze und vergleicht was der Filter bringt oder man geht gleich in einen Astroshop und lässt sich "beraten" bzw nimmt Testfilter zur Evaluation mit

Die G70 soll meines Wissens eh nur maximal 1 Minute denn Verschluss offen halten weil darüber schlägt das Rauschen durch. Also muss man sowieso stacken.

Wenn man bei mfT Kameras die Bajonettentriegelung drückt fährt die Optik in unendlich bzw Hyperfocalstellung, man braucht sich also nicht lange mit dem Autodooffocus abplagen oder versuchen manuel zu focusieren. Aber bei fehljustierten Optiken hat man dann ein Problem, deswegen Kontrolle ist angesagt.

www.omegon.eu/de/fotomontierungen/omegon-montierung-mini-track-lx2/p,55040

www.fitswork.de/software

http://deepskystacker.free.fr/german

https://sites.google.com/view/sequator

https://appfurpc.com.de/app/550326617/starry-landscape-stacker

https://pixinsight.com/trial/index.html

https://nacht-lichter.de/sls

https://natur-photocamp.de/sternenhimmel-stacken-mit-sequator

https://gwegner.de/tipps/deep-sky-aufnahmen-stacken-und-bearbeiten

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Man sollte ein Objektiv mit möglichst niedriger Brennweite benutzen und einer offenen Blende. Allerdings hat dein Objektiv mit niedrigerer Brennweite eine nicht so offene Blende wie das andere. Ich selbst habe auch die g7 und das 14mm Objektiv.

Hier ist mal ein Foto damit, ist auf keinen Fall perfekt. War mein erster Versuch Sterne (in dem Fall Neowise) zu Fotografieren. Die Belichtung war zu lange. Allerdings konnte man bei einer kleineren Belichtungszeit kaum was erkennen. Auch war zu viel Licht noch da. Gemacht ist das Bild mit ISO 800, F3.5, 30 Sekunden belichtet

Bild zum Beitrag

 - (Technik, Technologie, Kamera)

Lol34XD 
Fragesteller
 17.06.2021, 20:22

Danke für deine Hilfe!

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Kommt eher drauf an, wieviel du vom Himmel draufhaben willst.

Die 500er Regel gibt dir beim 28mm deutlich mehr Belichtungszeit (fast 18 Sekunden) als beim 50mm (10 Sekunden). Das ist fast eine Blende Unterschied und gleicht somit den niedrigeren Blendenwert aus. Dazu hast du halt deutlich mehr auf dem Bild. Wenn du einen großen Teil der Milchstraße fotografieren willst, dann würde ich eher das Weitwinkel nehmen.

Das Objektiv, was du wahrscheinlich meinst, hat übrigens f/2.5 nicht f/3.5

Panasonic Lumix G 14mm 2.5 ASPH II

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Lol34XD 
Fragesteller
 17.06.2021, 20:21

Hey danke für deine Antwort. Nein das Objektiv hat 14-45mm und ist die kit linse mit F3.5. Ich werde wohl wahrscheinlich dieses nehmen, vielen Dank für die Hilfe!

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