Warum ist die Marke FORD in Deutschland nie so groß geworden?

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Ford ist eigentlich qualitativ schon immer gut, hatte es aber bis in die 70er schwer mit teils veralteten Modellen - und Opel und VW waren einfach starke Wettbewerber, Audi bis in die 90er auch noch. Dann kamen die Japaner und Koreaner - wobei Ford zumindest ab Ende der 90er wieder eine gute Phase hatte, beginnend mit dem Focus von 1998 und dem Mondeo von 2000. Auch C-Max, S-Max, Galaxy und Kuga waren Volltreffer und hatten vom Start weg Erfolg und auch begeisterte Presse-Reaktionen. Nicht ohne Grund: Die Preise waren günstig, die Fahrzeuge solide und sie sahen auch ganz schick aus - man bekam was für sein Geld.

Ich bin auch gern Ford gefahren (Mondeo von 1993 - tolles Auto, das übrigens am Markt ein großer Erfolg war und u.a. "Auto des Jahres 1994", also auch von der Fachwelt geschätzt wurde). Auch der Sierra war schon ein Hit, obwohl er es ab 1990 immer schwerer hatte. Fahrzeuge wie der Granada (hier ein Test) hatten schon zu Lebzeiten zahlreiche Fans.

https://www.youtube.com/watch?v=AS4cylGMoAQ

Die Qualität bei Ford war immer solide bzw. nie schlechter als bei Opel oder VW, Ausreißer wie der klapprige, 1996 eingeführte Ka, der wegen Rost ohne Ende meist nach sechs Jahren schon geschweißt werden musste (das war üblich) standen nie stellvertretend für die Marke. Ich habe an Ford im Gegenzug immer die robuste Verarbeitung geschätzt; die Materialien waren einfach und sahen oft auch billig aus, die Farbkombinationen waren teils geschmacklos, aber es hat nix geklappert und es war sauber zusammengebaut und es war praktisch mit vielen sinnvollen Ablagen und guten Sitzen, egal ob das ein Escort war oder ein Sierra oder Mondeo.

Noch vor rund zehn Jahren war Ford immer eine Alternative und die Preise waren okay, man bekam was für sein Geld und die Qualität war in Ordnung. Heute sehen Ford-Autos wieder gewöhnungsbedürftig aus, haben wieder billig wirkende Innenräume sind sind inzwischen auch nicht mehr günstig - und der Umschwenk auf Crossover-Modelle und weg von traditionellen und erfolgreichen Modellen wie dem Mondeo und dem Fiesta ist vielleicht auch nicht der beste Weg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rcfragen6  30.06.2023, 23:39

True habe nix gelesen bis zuhälft aber hastrecht

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Ford ist sehr beliebt.

Bei uns gehen aktuell sogar die Fords besser als manche Modelle von VAG.

Fords sind um einiges günstiger und von der Technik her oftmals um einiges besser als wie z.B. VAG.

Mit Premiumherstellern ist Ford aber nicht zu vergleichen, aufgrund der Amerikaner üblichen „billigen“ Verarbeitungsqualität.

Heute sind die Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern ziemlich gering.

"Premium" lohnt sich in den seltensten Fällen.

Der Ruf eilt der Qualität Jahrzehnte hinterher. Viele Autofahrer glauben heute immer noch Opel würde böse rosten - das tun sie aber seit ~1998 nicht mehr.

VW und Audi rosten seit 1984 nicht mehr - bis dahin wurde AFAIK billiges polnisches Blech verwendet.

Ford und auch Mercedes haben erst Jahre später nachgezogen.

VW hat immer noch einen sehr guten Ruf - dabei hat die Qualität seit etwa der Einführung des Golf V erheblich nachgelassen.

Höhe- bzw. Tiefpunkt war wohl der Polo 6R GTI mit dem katastrophalen 1,4L Motor mit 180PS (Steuerkette!!) und dem kleinen DSG. Das ging auch gerne kaputt. Da es im Gegensatz zu einem Schaltgetriebe aus zwei Getrieben mit zwei Kupplungen in einem kleinen Gehäuse besteht sind Reparaturen immens teuer und können auch nur von Spezialisten repariert werden.

Hinzu kam dass das K-Wort (Kulanz) bei VW quasi nicht existierte. Sowohl an der Steuerketten-Thematik beim 1,4L Motor als auch an immensen Ölverbräuchen war grundsätzlich der Kunde schuld.

Hinzu kamen Aussagen wie "1L Ölverbrauch auf 1000km ist völlig normal". Das war vor über 30 Jahren vielleicht so - bei den heutigen Motoren mit sehr viel geringeren Toleranzen ist das völliger Quatsch.

Später bekam der Polo GTI den deutlich besseren 1,8L Motor.

Dann gab es da noch den T5-Bulli mit 1,9L TDI Dieselmotor. Der überhitzte gerne da er durch seine Einbaulage zu wenig Fahrtwind ab bekam. Jeder gängige wassergekühlte Motor ist zum Teil immer noch luftgekühlt.

VW konstruierte für den T6 den Motor komplett neu - nun gab es den 2.0L TDI. Dummerweise unter Beibehaltung des Fehlers. Chapeau VW - das muss man erstmal hinbekommen!!

Auch an diesem Problem ist grundsätzlich der Kunde schuld. Nur weil man 80.000€ für einen Bulli hingelegt hat kann man nunmal einfach nicht erwarten das dieser längere Autobahnfahrten schadlos übersteht.

Motorinstandsetzer verbauen bei diesen Motoren übrigens einen zusätzlichen Ölkühler. Damit halten die Diesel.

Dann gibt es aktuell noch das Problem mit ungeeignetem DSG-Öl das für allerhand Probleme sorgt.

Ganz anders bei Toyota. Wenn ein Kunde SAGT das sein Motor zu viel Öl verbraucht bekommt er einen neuen Motor. Kostenlos - und ohne jede Diskussion.

Aber zurück zu Ford. Ich selbst fahre einen 2006er Focus ST MK2 - mit dem guten 5-Zylinder. Dieser ist echt eine Perle - und, gemessen am Gegenwert, sehr günstig zu bekommen. Auch wenn man nach einem unverbasteltem Exemplar lange suchen muss.

Die späteren 4-Zylinder ST/RS-Versionen von Focus MK3 und MK4 sind sehr viel mehr "auf Kante genäht". Einerseits weniger Haltbarkeit ab Werk - andererseits deutlich weniger Tuningpotential ohne den Motor aufzumachen.

Den Fahrer eines späteren babyblauen ST habe ich mal an der Ampel vor der Autobahn abgefangen - und direkt zu Ford geschickt da sein Focus massiv gebläut hat. Kolbenringe tot.

Woher ich das weiß:Hobby – Autoschrauber seit 2002

Was die Qualität betrifft hatte Ford enorme Probleme.

Meine Eltern nutzten einen Ford Transit als Camper, hatten ihn 1979 neu gekauft und 1987 mit 70.000 Kilometern war der Unterboden bereits unrettbar durchgerostet.

Was auch an den Vollidioten der Stuttgarter Schwaben Garage lag wo mein Vater jährlich teure Inspektionen machen ließ, diese hatten es nicht für nötig befunden vielleicht einmal auf den beginnenden Rost aufmerksam zu machen, zu einem Zeitpunkt als man locker noch hätte schweißen können.

Ich habe dann mit aller Macht versucht zu verhindern dass meine Eltern in diesem Drecksladen wieder einen Schrottford kauften und es gelang mir schließlich, es wurde dann ein Mitsubishi L300 der erheblich langlebiger war.

Nicht nur das, der Mitsubishi konnte auch maximal beladen werden und hielt bei einer Vollbremsung eisern die Spur, während der Ford dann in alle Himmels-richtungen abdriftete nur nicht geradeaus, sodass man komplett die Bremse lösen musste um wieder auf Kurs zu kommen. Sehr vertrauenserweckend.

Würde einen Ford immer de Konkurrenz aus Wolfsburg (und Tschechien, und Spanien, die ja dazugehören) vorziehen.