Wann in Latein zwei vokale als eine Silbe gesprochen?
Moin
Bei metrischen Analysen, wann werden da zwei Vokale als eine Silbe gesprochen?
Also klar, bei sowas wie ae, eu, au, ei etc...
Abe wie ist es bei i+Vokal z.b.?
Weil iam ist ja eine Silbe, aber ich hatte auch schon metrische Analysen, da waren i+a zwei Silben... gibt es da eine einheitliche Regel?
:
Einmal i+a als zwei Silben und einmal i+a als eine Silbe
2 Antworten
I und V (i und u) sind in der lateinischen Sprache besondere Buchstaben, weil sie je nach phonetischen Kontext einmal als Vokal oder als Konsonant vorkommen können. Bei I bedeutet das, dass es einmal ein vokalisches i /i/ und einmal ein konsonantisches i /j/ gibt. Beispiele für das konsonantische i: jam, jacēre, jūdex, jūdicium, projcere, und eben auch Lāvīnja. Bei Ītalia liegt allerdings kein konsonantisches i, sondern ein vokalisches vor. Später, sowie sich Latein entwickeln wird, entsteht auch hier ein j und das Wort wird schließlich irgendwann "/Italja/" gesprochen; das dauert aber noch etwas.
Generell heißt die Regel, dass das i eine Silbe einleiten muss, zusätzlich dazu, dass ein Vokal folgt. Bei Ītalia entstehen aber zwei Silben an dieser Stelle, wodurch das i nur noch vokalisch sein kann. In der Regel lernt man, wenn man eine Sprache lernt, die Klangbilder, weswegen man auch ein Gefühl dafür entwickeln kann, wo welcher Buchstabe welche Qualität hat.
Ein i vor einem anderen Vokal wird als j gesehen. iūdex, iūcundus
So wurde es mir auch beigebracht aber eigentlich kann das nicht sein (siehe Ergänzung)