Schreibtischleuchte ordnungsgemäß verkabelt?


07.05.2024, 22:21

Ps.: Die original Birnenfassung habe ich noch durch eine neue aus Messing ersetzt (natürlich an PE / Erdung angeschlossen), da das Original einen außenliegenden PE-Anschluss über einen Erdungsring hatte. Sah irgendwie schäbig aus mit dem freiliegenden Draht, der aus dem Loch herausragte.

Sollte technisch keinen Unterschied machen, oder?


07.05.2024, 22:33

Ps 2: Einzig die Schalterrosette der Leuchte bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Das Teil ist aus Messing, aber natürlich nicht geerdet, da das darunterliegende Metallgehäuse lackiert und der Schalter selber aus Kunststoff ist.

Ich denke mir jetzt Folgendes: Eigentlich dürfte das ja nichts machen, denn aktuell ist das Teil von allen leitenden Teilen abgeschirmt und selbst wenn es durch einen Lackschaden mal zu einem leitenden Kontakt zur darunterliegenden Metallabdeckung des Gehäuses kommen sollte, dann ist diese ja geerdet. Es entsteht also im schlimmsten Fall eine geerdete Verbindung zum Gehäuse.

Oder sehe ich das falsch?

2 Antworten

Erst einmal: Sieht super aus, die visuelle Prüfung ist schon mal bestanden.

Deshalb hier nur ein paar Hinweise:

Die Messingfassung ist nur erlaubt, wenn sie ordnungsgemäß schutzgeerdet ist.

Auch wenn der Stecker nicht verpolungssicher ist: An der Fassung gehört die braune Ader an den Fußkontakt, die blaue Ader an den Gewindekontakt.

Ist das Gehäuse erst einmal geschlossen, so sind ja alle spannungsführenden Teile abgedeckt, also auch die Schalteransschlüsse.

Den Schutzleiter auf Durchgang zu testen reicht nicht aus. Man muss den Schutzleiterwiderstand messen. Der darf vom Steckerkontakt bis zum entferntesten Metallteil der Leuchte bis zu einer Leitungslänge von 5 m maximal
0,3 Ohm betragen.

Die Leuchte mit Metallgehäuse ist ein Gerät der Schutzklasse I und muss normalerweise nach DIN VDE 0701/0702 geprüft werden. Im Privatgebrauch vielleicht kein Problem, aber als Geschenk würde ich hier lieber sichergehen. Die Prüfung kann jede Elektrowerkstatt machen.

Phoenix3141 
Fragesteller
 08.05.2024, 08:13

Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort. :)

Die Messingfassung ist natürlich geerdet.

Ich habe gerade nochmal nachgemessen. Der Widerstand vom Stecker zur Leuchte beträgt (an verschiedenen Stellen gemessen) 0,1 - 0,3 Ohm. Wobei 0,1 der häufigste Wert ist.

Die Leuchte ist auch streng genommen doppelt geerdet. Einmal über den Sockel, der über alle leitenden Teile quasi mit der gesamten Leuchte verbunden ist und dann noch mal zusätzlich über den PE-Anschluss der Birnenfassung.

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sieht gut aus

nach der Gehäusemontage, nochmal alle Metallteile der Lampe mit dem Durchgangsprüfer gegen die Steckerkontakte testen (bn, bl, gn-ge)

die Metallfassung gefällt mir nicht

Phoenix3141 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:28

Hab ich schon. War alles OK. :)

Die Leuchte ist übrigens streng genommen auch doppelt geerdet. Einmal an der Basis (auf dem Foto sichtbar) und dann nochmal über die Birnenfassung. Da die ganze Lampe aus Metall besteht, deckt jeder der beiden Erdungspunkte für sich schon die Erdung der gesamten Leuchte ab.

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Phoenix3141 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:35
@HANK19

Ja, ich habe das Multimeter an die Erdung des Steckers gehalten und dann mit dem anderen Ende alle Metallteile abgetastet. Gab immer ein akustisches Signal.

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Kwalliteht  07.05.2024, 22:43
@Phoenix3141

Die Rosette am Schalter sollte kein Problem sein, solange der Schalter ordnungsgemäß funktioniert und für die Netzspannung zugelassen ist. Es gibt aber auch Schalter mit Metallgehäuse, welches auch an den gelb-grünen angeschlossen wird. Die sind aber meistens für deutlich höhere Leistungen ausgelegt. Will man gaaaanz auf Nummer Sicher gehen, kann sogar noch einen FI mit einbauen (jetzt wird's aber albern).

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HANK19  07.05.2024, 22:48
@Kwalliteht

die Funktion eines FI, ist niemals albern

die Frage ist aber, ob eine Metallfassung in einem Metallgehäuse verbaut werden darf, und ob, und wie die Metallfassung gegen das Metallgehäuse isoliert ist

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Phoenix3141 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:53
@HANK19

Ernst gemeinte Frage: Was sollte gegen die Messing-Fassung sprechen, wenn die Fassung geerdet ist? Bzw. die Fassung muss ja sowieso geerdet sein. Spätestens dann hat sie ja zwangsweise eine Verbindung zum Gehäuse.

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Kwalliteht  07.05.2024, 22:57
@HANK19

Metallfassung in Metallgehäuse ist meines Wissens zulässig, sie muss natürlich am Schutzleiter hängen. Bei BEWEGLICHEN Gehäusen bin ich mir allerdings nicht so sicher. Sollte es nicht zulässig sein, so stellt das zwar einen Verstoß gegen die Vorschriften dar, bei Anschluss wie beschrieben (und getestet) aber keinen tatsächlichen Sicherheitsmangel.

Die Funktion eines FI ist natürlich niemals albern. Aber einen FI in ein ordnungsgemäß verdrahtetes Gerät mit Schutzkontakt am Gehäuse einzubauen, ist in etwa so wie mit einem Panzer eine Ameise zu überfahren.

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Phoenix3141 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:59
@Kwalliteht

Was heisst "bewegliches Gehäuse" in dem Kontext und trifft das hier zu?

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Phoenix3141 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:34

Ps.: Du scheinst gut im Thema zu sein. Ich habe gerade noch einen zweiten Nachtrag an die Frage gehängt. Kannst du dir den vielleicht auch nochmal ansehen? Wäre echt nett. :)

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