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Wale (Cetacea) gehören zum Taxon¹ Cetartiodactyla. Wale sind also nichts anderes als Paarhufer, die sich an ein Leben im Wasser angepasst haben. Dass landlebende Paarhufer die Vorfahren der heute lebenden Wale waren, belegen Funde fossiler Wale wie z. B. der Gattung Ambulocetus (wörtlich übersetzt heißt das "gehender Wal"). Die nächsten rezenten Verwandten der Wale (also deren Schwestertaxon) sind die Flusspferde (Hippopotamidae) mit heute nur noch zwei Arten: dem Großflusspferd (Hippopotamus amphibius) und dem Zwergflusspferd (Choeropsis liberiensis). Gemeinsam bilden Wale und Flusspferde innerhalb der Cetartiodactyla das Taxon Whippomorpha oder Cetancodonta.

Die Schwestergruppe der Cetartiodactyla ist das Taxon Perissodactyla (Unpaarhufer), unter Einbezug der fossilen Stammlinienvertreter auch Mesaxonia genannt. Die Unpaarhufer sind heute eine nur noch artenarme Gruppe, zu der die fünf Arten der Nashörner (Rhinocerotidae) sowie (je nach Auffassung) vier bis fünf Tapirarten (Tapirus) und die sechs bis acht Arten der Pferde (Equus) gehören. Cetartiodactyla und Perissodactyla bilden zusammen das Taxon der Huftiere (Euungulata²).

Die Huftiere wiederum sind eine Teilgruppe eines Säugertaxon, das Laurasiatheria heißt. Neben den Fledertieren (Chrioptera), Raubtieren (Carnivora) und Schuppentieren (Pholidota) gehören auch die Insektenfresser (Eulipotyphla) hierzu und in diese Gruppe schließlich gehört der Maulwurf.

Wale sind also mit Maulwürfen und mit Pferden verwandt (wie sie der Abstanmungstheorie überhaupt mit allen anderen Lebewesen verwandt sind). Von den beiden genannten Arten vesteht aber eine engere Verwandtschaft zum Pferd, die nächstlebenden Verwandten sind jedoch die Flusspferde.

Fußnoten

¹ Ein Taxon ist eine Bezeichnung für eine Verwandtschaftsgruppe, der keine bestimmte Kategorie zugemessen wird. Die moderne Systematik hat das klassische Kategorien-System (Klasse, Ordnung, Familie usw.) aufgegeben, weil erstens nur für eine Kategorie, nämlich die Art, eine Definition besteht und zweitens nur Geschwistertaxa wirklich auf einer gleichwertigen, miteinander vergleichbaren Verwandtschaftsebene stehen.

² Die Huftiere wurden früher "Ungulata" genannt. Das Taxon "Ungulata" ist aber keine natürliche Verwandtschaftseinheit (Monophylum), sondern polyphyletisch, d. h. enthält Vertreter verschiedener stammesgeschichtlicher Herkunft. Zu den "Ungulata" wurden z. B. auch die Paenungulata (Elefanten, Schliefer und Seekühe) und die Röhrchenzähner (Tubulidentata) gestellt, die heute zu den Afrotheria gehören.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Mit beiden nicht. Es sind alles Laurasiatheria, wobei die Insektenfresser (Maulwurf) und Unpaarhufer (Pferde) in eine andere Gruppe gehören als Wale. Wale sind aber eng verwandt mit den Paarhufern (Flusspferde z. B.).

Nach einer oberflächlichen Recherche (ich bin kein Biologe) sehe ich keine engere Verwandtschaft zu einer der beiden Gruppen.

Zwar gehören sowohl Wale als auch Maulwürfe und Pferde zu den höheren Säugetieren und innerhalb dieser zur Gruppe der Laurasiatheria, werden innerhalb dieser Gruppe aber zu verschiedenen Ordnungen gezählt:

Maulwürfe gehören zu den Insektenfressern (Eulipotyphla), Pferde zu den Unpaarhufern (Perissodactyla), und Wale bilden eine eigene Ordnung (Cetacea).

Siehe dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_der_Säugetiere

Aber möglicherweise übersehe ich hier auch etwas Wesentliches, daher: Auskunft ohne Gewähr.

Ich würde sowas bei Wiki nachschauen. 'Wissen' oder logisch 'erklären' kann man das wohl kaum. Sowas weiß man erst seit wenigen Jahrzehnten genau genug, in denen man begonnen hat von allen Tieren nach und nach GenAnalysen zu machen.

Dabei wird auch regelmäßig festgestellt, dass vorherige Einteilungen teilweise vollkommen falsch waren und man andere Beziehungen findet, an die man vorher nie gedacht hätte.