Polizei Rassismus?

Hallo,

ich bin der festen Überzeugung, dass der „Bürger“ als Individuum und der „Staat“ als Kollektiv von seinen Bediensteten Neutralität erwarten darf. Daher finde ich Rassismus bei uns ganz furchtbar und bin froh über jegliche Aufklärung, Aufarbeitung und Konsequenzen in diesem Bereich.

Wobei ich ein bisschen relativieren möchte: Wir haben in Deutschland über 240.000 Polizisten. Die wenigsten davon (denke ich) sind wirklich Rassisten – aber jeder einzelne ist natürlich einer zu viel.

Was aber definitiv ein Problem ist, dass rechtslastiges Denken bei uns vorherrschen dürfte. Oder anders formuliert: Die wenigsten Polizisten werden ein linkslastiges Denken zeigen. Ganz explizit: Ich bin davon überzeugt, dass der überwältigende Großteil meiner Kollegen (und hier mal ganz bewusst „und Kolleginnen“) einen bürgernahen, neutralen und guten Job machen. Wenn ein Kollege die Neutralität verlässt, dürfte das eher nach rechts als nach links sein.

Ich gebe dafür der selektiven Wahrnehmung die Schuld: Wenn ich 5 Einsätze mit einer Schlägerei fahre, die ersten drei „Deutsche gegen Deutsche“ und die letzten beiden „Ausländer gegen Ausländer“, wird bestimmt von irgendeinem Kollegen ein Spruch wie „immer die Ausländer!“ kommen. Mit der „nötigen“ Taktzahl brennen sich solche Aussagen ins Unterbewusstsein und verfälschen auch die eigene Wahrnehmung. So zumindest meine Erklärungsansätze bei den Kollegen, die ich als der „rechten Gesinnung zugeneigt“ ansehe…

Was ich tun würde, wenn sowas auf meiner Dienstelle passieren würde? Die Kollegen vorerst meiden, den offiziellen Abschluss der internen Ermittlungen abwarten… hoffen, dass hinter den Vorwürfen nichts dahinter steckt oder – wenn doch was dran war – auf eine Entfernung aus dem Dienst hoffen…