Gibt es textliche Unterschiede bei der evangelischen und der katholischen Bibel?
Ich meine den Text, nicht die Apokryphen.
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7 Antworten
Die Anzahl der Bücher ist nicht gleich, weil die Katholiken die Apokryphen übernommen haben, was die Juden nicht im Tanach hatten.
Die Übersetzung variert kaum.
Die Katholiken haben Kommentare, die die Schrift erklären! Damals durften nur die Priester die Bibel lesen und später durften die Gläubige sie nur mit den entsprechenden Kommentare. Damit konnten sie durch die Erklärung diese in der eigenen Dogmatik steuern bzw. verführen.
Die eine katholische Bibel gibt es nicht. Im deutschsprachigen Raum ist die Einheitsübersetzung die offizielle Bibelübersetzung für die Liturgie.
Das Gleiche gilt für die Lutherbibel und evangelischen Landeskirchen.
Protestanten haben oft nur 66 Bücher in ihrer Bibel, Katholiken haben 73 Bücher und Orthodoxe haben noch mehr.
Minimale Unterschiede gibt es. Sogar von zB älteren Einheitsübersetzungen zu neueren.
Hier widerspricht sich eine ältere Einheitsübersetzung von 1980 mit der aktuellen Version von 2016:
1 Kor 7,21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1kor7.html
21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; aber wenn du frei werden kannst, mach lieber Gebrauch davon!
Beide Übersetzungsvarianten sind gleichwertig, da der Text nicht eindeutig ist.
Aber Du gibst mir sicherlich Recht, wenn ich sage: Das ist drastisch!
Das ist drastisch!
und genau aus diesem Grund habe ich diesen Unterschied hier als Beispiel genommen :)
die Elberfelder erwähnt die Variante als Fußnote:
mach umso lieber Gebrauch davon[13]!
13 = viell. auch: bleib lieber dabei
In Röm 3,28 hat Luther eigenmächtig das Wort "allein" eingefügt, um Sola Fide zu rechtfertigen. Obwohl das Wort nicht im Urtext steht, wurde es bis heute nicht aus der Lutherbibel entfernt.
Formulierunterschiede gibt es zwischen allen Übersetzungen.
https://www.katholisch.com/sola-scriptura-ist-eine-menschengemachte-irrlehre/
wurde es bis heute nicht aus der Lutherbibel entfernt.
wird als Fußnote erklärt:
Wörtlich: »dass der Mensch aus Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes«.
Kontextlich des überhaupt ganzen NT ist das "allein" richtig.
Nein, das verstand Luther so. Es widerspricht dann etwa dieser Bibelstelle:
Jak 2,14 Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?
Jak 2,15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot
Jak 2,16 und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das?
Jak 2,17 So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.
Schau dir das gerne auc ganz an.
Kontextlich des überhaupt ganzen NT ist das "allein" richtig.
Du hast es ja selber:
So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.
Also reicht es nicht, allein zu glauben. Es muss auch in wesentlichen Angelegenheiten der richtige Glaube sein. Sonst wird Wichtiges, wie die Sündenvergebung vor dem Sterben unterlassen. Jesus hat durch sein Leiden und Sterben für die Sünder gesühnt. Zur Vergebung braucht es aber auch u.a. Reue und Bekennen. Nach dem Sterben ist es für die Reue zu spät.
Auch Jesus vergab die Sünden nur, wenn die Spnden zugegeben wurden.
In der Euchristie findet eine tatsächliche Wandlung in Leib und Blut jesu statt.
1 Kor 11,28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken.
1 Kor 11,29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.
Da steht nichts von symbolisch. Schon am Anfang war das Lehre im Christentum.
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1073a/versions/erste-apologie-bkv/divisions/67
Luther lehnte die Heilgenverehrung ab und zerstört damit die Gemeinschaft der Menschen in Christus, weil da nicht darauf ankommt, ob die Person bereits verstorben ist oder nicht.
Hab ich ja schon beantwortet. Aber wie bei Gesetzen, gehören auch die Ausführungsbestimmungen dazu, wie die der Apostelschüler, die zeitnah geschrieben wurden.
Es gibt nicht "die" evangelische und "die" katholische Bibel.
Such dir einfach eine von den evangelischen und eine von den katholischen Bibel aus, leg sie nebeneinander und lies sie Vers für Vers. Dann wirst du nach und nach schon auf Unterschiede stoßen.
Hängt von der konkreten Übersetzung ab. Verstreut über den ganzen Text.
Hui! Das ist aber drastisch!