Genderstopp im ÖRR?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

ja 89%
nein 11%
Schimeck  25.09.2022, 15:54

Bezieht sich die Umfrage jetzt auf Genderstopp im ÖRR oder Durchdrücken mit allen Mitteln?

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Fragesteller
 25.09.2022, 15:55

Ob Genderstopp verhängt werden soll. Denn das gendern wird ja mit allen Mitteln durchgedrückt, selbst bei KITA gendern sie!

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
nein

Nein. Merz hat weder Ahnung vom Thema, noch kann irgendjemand Menschen verbieten, gewisse Sprachformen zu nutzen - auch Mr Burns nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

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Fragesteller
 25.09.2022, 16:38

Zur letzten Frage wegen dem SWR, die leider gelöscht wurde, die Genderform ist hier einfach irrelevant.

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Adomox  25.09.2022, 16:39
@DualStudieren

Das hast nicht du zu entscheiden. Wer in einem gewissen Kontext gendergerechte Sprache nutzen möchte, sollte dies auch tun dürfen.

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DualStudieren 
Fragesteller
 25.09.2022, 16:41
@Adomox

Der Gebührenzahler aka. die Kunden möchten es aber nicht. Es sollte ausdrücklich nur bei Berufsbezeichnungen gegendert werden!

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Adomox  25.09.2022, 16:44
@DualStudieren

Seit wann genau müssen ÖRR-Medien ihre Sprachgewohnheiten den Gebührenzahlenden anpassen?

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Fragesteller
 25.09.2022, 16:48
@Adomox

Es gibt nichts verbindliches. Aber es wäre doch sehr nett, wenn sie sich an die Bestimungen des Rates der Deutschen sprache halten würden, denn diese ist indirekt vom Wähler legitimiert.

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Adomox  25.09.2022, 16:50
@DualStudieren

Den Rat für deutsche Rechtschreibung, meinst du? Der sich ausdrücklich für geschlechtergerechte Sprache ausspricht, derzeit aber noch keine Form explizit als "richtig" deklarieren möchte, da der Findungsprozess noch in vollem Gange ist?

Als viel netter empfinde ich es, wenn man Menschen nicht ihre Sprache verbieten oder vorschreiben möchte.

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Fragesteller
 25.09.2022, 16:53
@Adomox

Finde es sehr kritisch wenn gerade staatliche, ich meine natürlich "unabhängige" Medien jetzt damit anfangen Gendersprache durchzudrücken. Das riecht nie gut.

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Adomox  25.09.2022, 16:54
@DualStudieren

"Drücken" sie denn "durch"? Zwingt dich der ÖRR zum Gendern? Oder möchtest nicht viel mehr du hier Menschen im ÖRR verbieten, ihre Sprache so zu nutzen, wie sie es für richtig halten?

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Fragesteller
 25.09.2022, 16:58
@Adomox

Sie drücken durch, weil sie es explizit auch bei Kindern tun. Gerade KITA z. B. das finde ich sehr kritisch. Ich finde es wichtig bei Berufsbezeichnungen, weil das falsche Bild im Kopf dazu führt, das Frauen deswegen weniger häufig die Initiative ergreifen, da braucht man aber im gesprochenen nicht anfangen mit INNEN oder sonst was sondern Chemiker und Chemikerinnen tut es auch. Natürlich ist die Form länger, aber dafür muss man Zeit haben.

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Adomox  25.09.2022, 16:59
@DualStudieren

Okay, sie drücken also nichts durch.

Chemiker und Chemikerinnen tut es auch

Klar, wenn man Menschen, die weder weiblich noch männlich sind, explizit ausschließen möchte, sicher.

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Fragesteller
 25.09.2022, 17:03
@Adomox
Klar, wenn man Menschen, die weder weiblich noch männlich sind, explizit ausschließen möchte, sicher.

Das ist die nächste Sache die ich auch kritisere, das passiert nämlich immer, sobald man :Innen benutzt. Wie würden Sie denn alle Chemiemenschen annsprechen?

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Adomox  25.09.2022, 17:04
@DualStudieren
:Innen

Das benutzt so hoffentlich niemand. Das Binnen-I hat hinterm Doppelpunkt nix verloren. Die Sonderzeichen (* : _) stehen für Menschen jenseits des traditionellen binären Geschlechtsystems.

Wie würden Sie denn alle Chemiemenschen annsprechen?

Beispielsweise als Chemiker*innen?

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Fragesteller
 25.09.2022, 17:05
@Adomox

Ja halt amal. Sie sprechen damit weibliche Chemikerinnen und männliche Chemiker an, aber wie sprechen Sie Menschen an, die sich weder dem weiblichen noch männlichem Geschlecht zugehörig fühlen?

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Adomox  25.09.2022, 17:05
@DualStudieren
Die Sonderzeichen (* : _) stehen für Menschen jenseits des traditionellen binären Geschlechtsystems.
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Fragesteller
 25.09.2022, 17:06
@Adomox

Das ist ja schön. Aber Sie wissen ja selbst warum man gendern überhaupt einführte. Eben weil sich nicht alle angesprochen fühlen. Wie stellen Sie sicher, das nicht binäre intutiv wissen, das auch sie Astronat*inn werden kann?

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Adomox  25.09.2022, 17:08
@DualStudieren
Aber Sie wissen ja selbst warum man gendern überhaupt einführte. Eben weil sich nicht alle angesprochen fühlen.

Ja, ne, nicht so wirklich. Aktives "Angesprochenfühlen" ist viel weniger der Grund als das, was un(ter)bewusst mit entsprechenden Wörtern assoziiert wird.

Wie stellen Sie sicher, das nicht binäre intutiv wissen, das auch sie Astronat*inn werden kann?

Gegenfrage: Woher weiß man als Mensch denn "intuitiv", dass das -in-Suffix für weibliche Movierung zuständig ist? Dass das -ste-Suffix den Superlativ bildet? Dass das -chen-Suffix für das Diminutiv steht?

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DualStudieren 
Fragesteller
 25.09.2022, 17:11
@Adomox
Gegenfrage: Woher weiß man als Mensch denn "intuitiv", dass das -in-Suffix für weibliche Movierung zuständig ist?

Das folgt direkt aus der Deutschen Sprache, die sie erlernt haben, d. h. es gibt Kontext. Ich weiß worauf Sie hinaus wollen. Im selben Atemzug könnte ich jetzt auch fordern, das man Kindern in Grundschulen jeden Tag sagt, obwohl das "in" oder "innen" hinten fehlt, das auch Frauen angesprochen werden. Damit könnte man all das gleich lassen, aber es gibt wohl einen guten Grund, warum man sich dafür nicht entschied.

Ja, ne, nicht so wirklich. Aktives "Angesprochenfühlen" ist viel weniger der Grund als das, was un(ter)bewusst mit entsprechenden Wörtern assoziiert wird.

Und wie ist das bei nicht binären?

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Adomox  25.09.2022, 17:13
@DualStudieren
das man Kindern in Grundschulen jeden Tag sagt, obwohl das in oder innen hinten fehlt, auch Frauen angesprochen werden

Das hilft nur nicht, wenn es weiterhin Formen mit -in-Suffix gibt.

Damit könnte man all das gleich lassen, aber es gibt wohl einen guten Grund, warum man sich dafür nicht entschied.

Ja, und dieser ist ganz simpel: Abschaffen ist schwieriger als Neuschaffen.

Und wie ist das bei nicht binären?

So wie bei nicht-binären Menschen auch? Unsere Sprachverarbeitung ist nicht abhängig von unserer Geschlechtsidentität.

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DualStudieren 
Fragesteller
 25.09.2022, 17:22
@Adomox

Das ist interessant, die in-Suffix Form überschattet das, was die Kinder lernen und damit erzielt man den unterbewussten Effekt, danke. Die nicht binären sind wohl von Kind auf an eine der Formen gewohnt worden, sodass hier entweder der gleiche Effekt entsteht wie bei Frauen oder gar keiner wenn sie mit dem Maskulium erzogen worden, bzw. wenn sie eben eher ,,männlich" behandelt wurden?

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Adomox  25.09.2022, 17:30
@DualStudieren

Wir alle, unabhängig von unserer Geschlechtsidentität, nehmen generische Maskulina wie "Lehrer" oder "Kosmetiker" als nahezu ausschließlich männlich wahr, während Wörter wie "Mensch" oder "Person" neutral wahrgenommen werden. Das liegt daran, dass generische Maskulina weibliche Gegenstücke haben: "Lehrerin", "Kosmetikerin"; "Mensch" und "Person" hingegen nicht.

Dadurch sind generische Maskulina und explizite Maskulina identisch (vgl. "als Lehrer muss man starke Nerven haben" und "Herr Muster ist Lehrer"), während explizite Feminina eine andere Form haben (vgl. "Frau Muster ist Lehrerin"). Jedes Maskulinum, egal ob generisch oder explizit gemeint, aktiviert damit immer auch dies Lesart "explizit".

Gäbe es keine feminine Formen mit -in-Suffix, hätten generische Maskulina nicht das Problem ihrer überwiegend männlichen Lesart. Eine Möglichkeit für eine gendergerechtere Sprache wäre es also, das -in-Suffix abzuschaffen. Allerdings wäre das extrem aufwendig, da es a) nicht nur Texte gibt, in denen es vorkommt, sondern b) Menschen auch so sprechen und schreiben.

Die Sonderzeichen beim Gendern, insbesondere das *, entstammen direkt der queeren Community. In der Schriftsprache werden sie als das jeweilige Sonderzeichen umgesetzt, in gesprochener Sprache als glottaler Verschlusslaut. Natürlich muss man zunächst lernen, wofür * und Co. stehen - das weiß auch eine nicht-binäre Person nicht intuitiv. Sollten diese Formen allerdings irgendwann Einzug in die Standardsprache halten, wird das Erlernen ebenso ablaufen wie das Erlernen der Bedeutung anderer Suffixe (wie die, die ich oben erwähnt habe, zum Beispiel).

Das alles entspringt übrigens nicht einfach nur meiner Fantasie, sondern ist die sehr vereinfachte Zusammenfassung von linguistischen Forschungsergebnissen der letzten Jahrzehnte.

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DualStudieren 
Fragesteller
 25.09.2022, 18:16
@Adomox

Danke das du nicht aufgegeben hast. Schönen Abend noch!

1
ja

Hallo,

Genderstopp im ÖRR? Finde es nicht richtig wenn gerade das Staatsfernsehen (auch genannt öffentlich rechtliche) sich hier alles rausnehmen und gegen den Willen der Bevölkerung uns hier Gender*Sternchen und Schieß mich tot aufzwingen!

Exakt so wie Friedrich Merz es dargelegt hat, kann man es unterschreiben.

Eine sachlich und inhaltlich korrekte Darstellung, von Friedrich Merz.

Es ist im ÖR der Versuch eine spaltende und teils diskriminierende Sprachvariante durchzudrücken, gegen den Willen der Gesellschaft UND auch gegen den Willen der Mehrheit der deutschen Frauen. Man darf nicht einerseits Zwangsbeiträge erheben und dann mit dieser vergebenen Macht gegen die Gesellschaft arbeiten.

Ein Resultat und eine Maßnahme die daraus erfolgen könnte, wäre die ÖR Sender, wie bereits in Frankreich geschehen, zu streichen oder es aber als Pay TV Kanäle für alle mit freier Entscheidung zahlbar zu gestalten. Dann dürfen sich die Grünen und Linken ihren ZDF/ARD Pay TV Kanal per Code freischalten lassen und die Zwangsabgaben werden abgeschafft.

Die Grundlage für diesen Gender Unsinn ist ein Verständnisproblem der deutschen Sprache. Die zentrale Instanz in Deutschland, ist der "Rat für deutsche Rechtschreibung". Der hat sich klar gegen den Unsinn bekannt.

Was scheinbar nicht verstanden wird oder bewusst missverstanden werden soll, Genus ist nicht Sexus. Der Arzt ist nicht automatisch ein Mann, wie auch der Ball kein Mann ist und die Erde keine Frau. Das "generische Maskulinum" inkludiert alle Geschlechter, da es sexusindifferent ist.

Prof. Dr. Richard Schröder hat darüber eine Abhandlung geschrieben, um die offensichtlichen Missverständnisse, der deutschen Sprache aufzuklären. Quelle: Welt, Prof. Dr. Richard Schröder (Sprachwissenschaftler), 17.12.2018

Das, was unter gendern mittlerweile verstanden wird, beleidigt, diskriminiert, spaltet und grenzt aus.

Selbst die Frauen, denen das Verständnisproblem angedichtet wird, sprechen sich mehrheitlich dagegen aus. 70-80% der deutschen Gesellschaft sprechen sich gegen diesen Unsinn aus.

Erst kürzlich haben über 300 von den führenden deutschen Sprachwissenschaftlern einen Aufruf gestartet, in dem sie auf den Unsinn aufmerksam gemacht haben. Sie kritisieren in dem Aufruf die Praktiken dieser Problematik, ganz speziell, was den ÖR betrifft.

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(Juli 2022) Seit 2020 hat die Verwendung der sogenannten gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in erheblichem Maße zugenommen. Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis ist die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen. Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage.

Die Sprachverwendung des ÖRR ist Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwächst für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen. Mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten bevorzugen Umfragen zufolge den etablierten Sprachgebrauch – der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren.

Genus und Sexus

Das Konzept der gendergerechten Sprache basiert auf der wissenschaftlich umstrittenen Vermengung der Kategorien Genus und Sexus. Genus ist eine innersprachliche grammatische Kategorie, Sexus eine außersprachliche, die das biologische Geschlecht einer Person bezeichnet. Wörter wie “die Person”, “der Mensch”, “das Opfer” zeigen, dass zwischen Genus und Sexus im Deutschen keine durchgängige Korrelation besteht (auch wenn eine solche bei Personenbezeichnungen teilweise zu beobachten ist). Ein Maskulinum wie “Mensch” kann daher eine Frau bezeichnen, das Femininum “Person” einen Mann. Ebenso kann ein generisches Maskulinum wie “Kunden” Menschen jeglichen Geschlechts bezeichnen. Genus und Sexus müssen also nicht gekoppelt sein.

Sprachhistorische Untersuchungen belegen, dass das generische Maskulinum keineswegs (wie Vertreter der Genderlinguistik behaupten) erst in jüngerer Zeit Verwendung fand, als Frauen verstärkt in Männerberufe vordrangen. Bereits im Althochdeutschen finden sich Belege für eine inklusive, also geschlechtsneutrale Verwendung des Maskulinums (Trutkowski/Weiß 2022). Das Deutsche verfügt also bereits seit Jahrhunderten über ein Mittel, geschlechtsneutral zu formulieren. Ein Bedarf für das Erstellen von Neuformen besteht grundsätzlich nicht.

Die deutsche Grammatik ist weder “gerecht” noch “ungerecht” – Gerechtigkeit ist eine ethische Kategorie, die zur Beschreibung grammatischer Strukturen nicht tauglich ist. Dass das generische Maskulinum Frauen (und nichtbinäre Identitäten) „ausschließe“ oder nur “mitmeine”, ist eine Behauptung, die auf einer Fehlinterpretation grammatischer Strukturen basiert (Hackstein 2021).

Als Sprachwissenschaftler und Philologen kritisieren wir ferner, dass an Stelle von sprachsystematischen und sprachlogischen Betrachtungsweisen zunehmend psycholinguistische Studien herangezogen werden, um Veränderungen des Sprachgebrauchs zu legitimieren. Diese Studien liefern keinen belastbaren Beleg dafür, dass generische Maskulina mental vorrangig „Bilder von Männern“ erzeugen. Vielmehr zeigt sich, dass die Kontextbindung, die zur Unterscheidung eines generischen von einem spezifischen Maskulinum entscheidend ist, in solchen Studien in wissenschaftlich unzulässiger Weise ausgeblendet wird. Es kann mithin aufgrund fehlerhafter Studiendesigns nicht als empirisch gesichert gelten, dass generische Maskulina (Genus) vorrangig im Sinne von “männlich” (Sexus) gelesen werden (Zifonun 2018Payr 2022Kurfer 2022). Die pauschalisierende Bewertung des generischen Maskulinums als grundsätzlich diskriminierende Sprachform ist auf wissenschaftlicher Basis nicht begründbar.

Auch andere zentrale Thesen der “gendergerechten Sprache” halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand, etwa die abwegige Behauptung von der angeblichen “Unsichtbarkeit” der Frau in der deutschen Sprache (Pusch: “Das Deutsche als Männersprache”) oder die These, mit einem Eingriff in sprachliche Strukturen könnten gesellschaftliche Veränderungen bewirkt werden (sprachidealistische Position).

Wir weisen auch darauf hin, dass Gendern zu einer ausgeprägten Sexualisierung der Sprache, also zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen führt. Daher wird das wichtige Ziel der Geschlechtergerechtigkeit konterkariert und Gendern von einigen Debattenteilnehmern auch als sexistisch bezeichnet. (Pollatschek 2020). Im Hinblick auf das angestrebte Ziel – Geschlechtergerechtigkeit – ist Gendern also dysfunktional.

ÖRR missachtet geltende Rechtschreibnormen

Der Rat für Deutsche Rechtschreibung hat im März 2021 explizit darauf hingewiesen, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen, da diese Formen Verständlichkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen. Diese Missachtung der gültigen amtlichen Rechtschreibregeln ist nicht mit dem im Medienstaatsvertrag formulierten Bildungsauftrag der Sender vereinbar. Statt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, praktizieren und propagieren die Sender in ihrer Schriftnutzung (vor allem in den Online-Formaten) orthografische Freizügigkeit jenseits der verbindlichen Regeln. Auch die gesprochene Realisierung des Gendersterns – mit Glottisschlag – entspricht nicht der geltenden Aussprachenorm.

Ideologische Sprachpraxis widerspricht dem Neutralitätsgebot

Wir fordern die Abkehr von einem Sprachgebrauch, der stark ideologisch motiviert ist und überdies – so zeigen es alle aktuellen Umfragen – von der Mehrheit der Bevölkerung (ca. 75-80 %) eindeutig abgelehnt wird (> Umfragen). Es ist bedenklich, wenn immer mehr Journalisten in Unkenntnis der sprachwissenschaftlichen Fakten den Jargon einer lautstarken Minorität von Sprachaktivisten in der Öffentlichkeit verbreiten und sich hierbei fälschlicherweise auf “Sprachwandel” berufen.

Nicht zuletzt sorgt die vielfach mit moralisierendem Gestus verbundene Verbreitung der Gendersprache durch die Medien für erheblichen sozialen Unfrieden und das in Zeiten, in denen ohnehin zahlreiche gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu beobachten sind. Auch diesen gefährlichen Partikularisierungs- und Polarisierungstendenzen in der Gesellschaft leistet Gendern Vorschub.

Der forcierte Gebrauch gegenderter Formen befindet sich nicht im Einklang mit dem Prinzip der politischen Unparteilichkeit, zu der alle Sender gemäß Medienstaatsvertrag verpflichtet sind. So stammt das Projekt der “gendergerechten Sprache” ursprünglich aus der feministischen Linguistik und wird heutzutage vorrangig von identitätspolitisch orientierten universitären Gruppierungen rund um die Social-Justice-Studies vorangetrieben (Ackermann 2022, S. 143). Gendersprache ist ein akademischer Soziolekt, der die Diskursvorherrschaft anstrebt. Zu dieser ideologisch begründeten Sprachform muss der ÖRR kritische Distanz wahren.

Zur Klarstellung: Das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit auch im Sprachgebrauch ist ebenso legitim wie begrüßenswert und kann nicht pauschal als “ideologisch” qualifiziert werden. Dennoch haben ideologische Strömungen im Feminismus und auch die Identitätspolitik ganz maßgeblich die Entwicklung der Gendersprache geprägt und dominieren die auch mit moralischen Argumenten geführten Debatten heute noch. Vorwiegend aus diesem Grund werden aktuelle Diskussionen selten auf sprachpragmatischer, kommunikationstheoretischer oder sprachwissenschaftlicher Basis geführt, wie von diesem Aufruf gefordert. Eine sachliche Diskussion über die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Sprachmodifikationen im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit wird so verhindert.

Keine neutrale Berichterstattung über Gendern

Die Berichterstattung des ÖRR über den Themenbereich Gendersprache ist unausgewogen, vielfach tendenziös und dient im Wesentlichen der Legitimation der eigenen Genderpraxis:

  • Befürworter erhalten einen deutlich größeren Redeanteil
  • Werden “Experten” konsultiert, so stammen diese vorrangig aus dem Lager der Befürworter.
  • Moderatoren bekennen sich zum Gendern

In den Medien des ÖRR überwiegt eine positive Darstellung des Genderns. Kritiker werden nicht selten als reaktionär, unflexibel und frauenfeindlich geschildert. (> Belege)

.

Quelle: Linguistik Versus Gendern

Dort finden sich auch die angesprochenen Unterzeichner.

_____________________________________________________

Der Unsinn wird wieder verschwinden. Es ist lediglich eine Frage wann...

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

2 Grafiken dazu, die auch aufzeigen, dass hier eine Entwicklung stattfindet. Lediglich 26% der deutschen Bevölkerung befürworten eine geschlechterinklusive Sprache (Mai 2021). Ein Jahr zuvor waren es noch 9% mehr. Damit ist eine mehr oder mindere Zustimmung oder Befürwortung, innerhalb von 2020 auf 2021, von 35%, auf 26% gefallen.

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 - (Politik, Deutsch, Deutschland)  - (Politik, Deutsch, Deutschland)

RayAnderson  25.09.2022, 16:56

Weitere Umfragen zum Thema Gendern:

Infratest dimap

  • 56 % der Befragten sprachen sich gegen die Nutzung von Gendersprache aus
  • 35 % der Befragten sprachen sich dafür aus
  • 9 % machten keine Angaben

INSA-Consulere/Verein Deutsche Sprache

  • 60 % der Befragten antworteten: „sehr unwichtig oder eher unwichtig“
  • 28 % der Befragten antworteten: „sehr wichtig oder eher wichtig“

Rund 75 % gaben an, beruflich keine Gendersprache zu benutzen. Auch 60 % der Grünen-Wähler hielt die Gendersprache für unwichtig für die Gleichberechtigung.

Civey

Anlass war der Beschluss der Stadt Hannover, künftig in allen Verwaltungstexten gendergerechte Sprache zu verwenden.

  • Rund 67 % verneinten diese Frage
  • Rund 22 % bejahten sie
  • 11 %: keine Angaben

Wikipedia (deutschsprachig)

  • Beidnennung: Contra: 64,6 % – Pro: 26,33 % – Enthaltung: 9,05 %
  • Genderstern: Contra: 84,41 % – Pro: 14,28 % – Enthaltung: 1,29 %
  • Gendergap: Contra: 91,30 % – Pro: 11,52 % – Enthaltung: 1,38 %
  • Schrägstrich-Varianten: Contra: 78,15 % – Pro: 15,04 % – Enthaltung: 6,79 %
  • Binnen-I: Contra: 81,42 % – Pro: 12,85 % – Enthaltung: 5,71 %

Politbarometer ZDF

  • 26 % der Befragten hielten es für „wichtig“ oder „sehr wichtig“, wenn in „den Medien weitgehend auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet wird“
  • 73 % für „nicht so wichtig“ oder „überhaupt nicht wichtig“

Meinungsbarometer des MDR

  • 14 % bezeichneten gendergerechte Sprache als „wichtig“
  • 86 % bezeichneten sie als „unwichtig“

RTL/ntv-Trendbarometer

  • 82 % der Befragten halten das Thema in ihrem Alltag für unwichtig.
  • 75 % der Befragten lehnen geschlechtsneutrale Formulierungen in Nachrichtensendungen in Fernsehen oder Radio ab (ntv 2021)
2
ja

braucht niemand. Gendern ist , wenn der Sachse mit dem Boot umkippt


Claud18  25.09.2022, 16:08

Nee, in Sachsen spricht man das "Schändern" aus - recht passend.

0
ja

Das wäre mal an der Zeit. Und ja, der Mann hat recht, denn wir bezahlen den ÖRR mit unseren Gebühren, und da möchte ich nicht ständig mit Gendern belästigt werden. Am besten schaut man ältere Sendungen, da besteht die Gefahr meist noch nicht.