Wie verarbeite ich mein Papa Trauma?

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Alkohol hat deinen Vater krank gemacht. Es ist oft so, dass sie dann schlagen und es ihnen hinterher leid tut. Keine Entschuldigung, nur eine Erklärung. Wie du damit klar kommen sollst? Zuerst mal, indem du sehr stolz auf dich sein kannst, dass du trotz aller Widrigkeiten offenbar einen sehr guten Weg geschafft hast. Clean, eine Ausbildung, eine Zukunft. Du bist stärker als man dir zugetraut hat und das ist ein sehr guter Grund, dir mal selber auf die Schulter zu klopfen.

Was dein Vater dir angetan hat, lässt sich nicht wegdiskutieren. Vielleicht tut es ihm in "lichten" Momenten sogar selber leid. Vielleicht war er auch ein Opfer. Trotzdem kannst du auch hier stolz sein, dass du anders geworden bist, als dein Vater dachte. Du bist also stärker als der "Täter", der dir schlimmes wollte. Darauf solltest du aufbauen. Mach deine Ausbildung, versuch alles, um möglichst früh auf eigenen Beinen zu stehen. Mach, wenn es dir hilft, eine Therapie. Halte dich, wenn es geht, an andere Verwandte, die dich verstehen und schützen könnten. Zeig deiner Mutter weiterhin, wie lieb du sie hast. Sie schämt sich vielleicht auch, weil sie dich nicht schützen kann. Solange es deinen Vater gibt, wirst du nicht vergessen können, aber versuch, dich gegen ihn zu schützen, indem du Hilfe annimmst, egal, woher sie kommen könnte. Und behalte deine Stärke. Er hat es nicht geschafft, dich zu brechen. Diese Erkenntnis dürfte dir die Stärke geben, auf deinem Weg zu bleiben. Ob du ihm verzeihen kannst? Musst du das? Akzeptanz, dass er krank ist, ist auch eine Art von Verzeihen. Alles Gute für dich!!!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.

Hallo Marie!

Schenk dir nächsten Dienstag um 18 Uhr zum Geburtstag die Teilnahme am kostenlosen anonymen Chat von Nacoa für Jugendliche, die einen alkoholkranken Elternteil haben: https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien

Da kannst du mit anderen Jugendlichen, denen es ähnlich wie dir geht und Erwachsenen, die sich damit auskennen, reden.

Hey.

Es tut mir leid für dich. Die Welt ist ungerecht und furchtbar.

"und ich hasse mich dafür das ich es immer so weit kommen lassen hab"

Du warst ein Kind in einem Abhängigkeitsverhältnis von ihm! Du hast überlebt, er hat die entsetzlichen Sachen gemacht!

Und ja, ich denke, es wäre besser, wenn er nicht mehr da wäre!

Du brauchst ihm nicht zu verzeihen. Evtl. ist die Wut nützlicher für dich und du hast jedes Recht dazu.

Du solltest eine Psychotherapie beginnen, weil du viel hast, mit dem du klarkommen musst.

Und zieh aus, so schnell du kannst. Ausbildung und ABschluss sind das Beste, was du machen konntest.

Mach dich so unabhängig von deinen Eltern, wie es nur geht.

Alles Gute.