Wie soll ich reagieren wenn er da ist?
Heyy. Mein Vater ist/war schwerer Alkoholiker und ist momentan in der Langzeittherapie. Die letzten 4 Jahre waren echt schwer für mich, da ich kaum zur Ruhe komme konnte, immer aufpassen musste, dass er nicht irgendwie hinfällt etc. Immer war ich angespannt. Er war jede Sekunde stark betrunken. Es waren sehr viele schlimme Erlebnisse dabei (z.B. 3 mal Krankenwagen rufen) aber kurz vor der Therapie hat mit ein Erlebnis echt richtig mitgenommen, was ich nie vergessen werde. Es ist jetzt circa 2 Monate her, seit ich ihn das letze mal gesehen hab aber ich bin noch nicht bereit ihn zu sehen. Ich kann ihm das nicht verzeihen. Er hat uns alle zum Abgrund getrieben. Tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich hasse ihn und bin noch immer zutiefst erschüttert. Meine Mutter tut aber irgendwie so, als wäre alles nicht passiert und schreibt/telefoniert mit ihm jede freie Minute. Aber ich bin halt auch erst 15 und weiß nicht wie ich damit klarkommen soll...
Er kommt übermorgen und bleibt das ganze Wochenende da. Aber ich bin definitiv noch nicht bereit ihn zu sehen. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll... auf jeden Fall werde ich mein Zimmer übers Wochenende nicht verlassen. Auch zum Essen nicht. Bei der Vorstellung ihn zu sehen wird mir richtig schlecht. Selbst bei seiner Stimme. Hat jemand einen Rat für mich...? Ich wäre für jeden dankbar...
Danke im Vorraus :]
3 Antworten
Heyy^^
Erstmal: Mein Beileid! so was ist echt nicht schön... Ich kann auch völlig verstehen, dass du deinen Vater jetzt hasst. Ich hasse meinen Vater aus anderen gründen auch, aber das spielt jetzt keine Rolle.
Well, ich würde sagen, dass es keine Gute Idee ist, sich einfach im Zimmer zu verkriechen und seinen Vater völlig zu ignorieren. Vielleicht hat dein Vater sich durch die Therapie ja gebessert? Vielleicht tut es ihm ja leid, was er getan hat? Vielleicht will er es wieder gut machen und die Beziehung zu deiner Familie wieder aufbauen? Wenn das der Fall ist, würde ich mich auf keinem Fall im Zimmer verstecken. Ich würde an deiner Stelle versuchen, mit ihm zu reden. ganz normal, wie mit jedem anderen Menschen. Frag ihn vielleicht, wie die Therapie war oder so. Gebe ihn noch eine Chance, aber vergiss nicht, was er getan hat. Spreche vielleicht offen mit ihm über seine Zeit als Alkoholiker und erkläre ihm vorsichtig, dass dich das echt verletzt hat. Wenn er es dann einsiehst und er sich entschuldigt, nimm es möglichst an, sobald du merkst, dass er das wirklich so meint!
Klar, was er getan hat war Schlimm, aber wenn er es nun einsiehst, kann er sich bessern! Es würde ihn wohl genauso verletzten, wenn du ihn ignorierst, oder?
Nun, sonst würde ich sagen, mach das, was du für richtig hältst. Ich wünsche dir wirklich alles Gute, vor allem in deiner Familie^^
Alles klar^^ Ich wünsche dir da nur das Beste^^ Du schaffst das^^
Hallo!
Hast du die Möglichkeit, das Wochenende bei einem Freund zu verbringen? Als mein Mann zur Therapie war, spürte ich bei seinen Anrufen, dass er nichts kapiert hatte und sagte ihm klar, dass ich ihn noch nicht besuche.
Das Verhalten deiner Mutter ist leider typisch für Angehörige.
Nacoa bietet jeden Dienstag um 18 Uhr einen kostenlosen anonymen Chat für Jugendliche, die einen alkoholkranken Elternteil haben, an. https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien
Schau mal auf der Seite, ob es eine Möglichkeit gibt, heute Kontakt per Mail oder Telefon aufzunehmen.
Ich hab meine Mutter schon gefragt, ob ich bei meiner Oma übernachten könnte, sie will das aber nicht... Aber vielen Dank für die anderen Tipps ^^
Alkoholismus ist eine sehr schwere Krankheit. Er hat es wenigstens eingesehen. Du solltest ihm nicht strafen dafür, da man oft nichts dafür kann, Alkoholabhängig zu werden. Oft ist es Stress oder die Kindheit die einen zum Alkoholiker macht. Es gibt auch Depressionskranke die dann Alkohol nutzen um die Depressionen nicht so stark zu spüren. Sei für deinen Vater da, denn er braucht euch gerade jetzt.
Bitte mach ihm jetzt keine Vorwürfe, dass ist der falsche Weg.
Man sollte für Menschen mit Suchtproblemen etwas Verständnis haben.
Ich denke mal, dass er es nicht so gewollt hat, dass ihr alle drunter leidet. Die Sucht treibt einen Menschen dazu.
Da stimme ich dir zwar zu, aber ich hab ihm über die 4 Jahre bereits ziemlich viele Changen gegeben, hab ihn unterstützt und wurde immer enttäuscht. Außerdem hat er meistens ohne Gründe wieder angefangen zu trinken...
Das ist die Krankheit. Bitte Suchtberatung fragen. Und dich da mal erkundigen. Wenn du mir nicht glauben möchtest. Da hast dann wenigstens dann von Menschen die vor dir sitzen.
Wie gesagt er scheint ja sich nun helfen zu lassen.
Dankee. Ja, eigentlich hast du da wirklich recht. Ich werde mal gucken, wie es sich entwickeln wird... :]