Akademiker und Kommunisten?

Sehr geehrte Damen und Herren,

das ist eine Frage die mich schon länger wurmt aber vielleicht kann mich hier jemand überzeugen.

Ich habe sowohl persönlich als auch aus Medien immer wieder mitbekommen dass es oft auch Akademiker (oder Studenten) gibt die im linken (bis linksextremen) Spektrum unterwegs sind. Ob aktiv für die Linke oder als Wähler oder Sympathisanten.

Jetzt stell ich mir aber die große Frage nach dem warum?

Wenn man sich die simplen Begriffe des Kommunismus durchliest fallen da Parolen wie "Diktatur des Proletariats", "Klassenkampf" oder "Burgeoisie".
Akademiker, die oft mit dem doppelten an Jahreseinkommen als ein normaler Arbeiter nach Hause gehen fallen für mich wieder in die Kategorie "Burgeoisie" als "wohlhabendes Bürgertum". Jemand der 80k+ im Jahr verdient ist kein Geringverdiener mehr und einer der größten Profiteure des Kapitalismus.

Würde das aber nicht bedeuten dass solche Akademiker, die vielleicht sogar noch für die Linke aktiv Politik betreiben, sich selbst ins Knie schießen?

Wieso erdreisten solche Leute sich "Politik für die Arbeiter" zu machen wenn sie selbst nicht mal in der Klasse sind? Das klingt so lächerlich wie versprechen an die Geringverdiener seitens der FDP.

Akademische Kommunisten hat für mich so nen Beigeschmack wie Migranten die rechts wählen... passt einfach nicht.

Natürlich könnte man sagen die Ideen von Marx und die damaligen Gegebenheiten passen nicht mehr so in unsere Zeit aber wär dann nicht die ganze Idee sowieso überholt?

Wie kann man sowas erklären? Wie können solche Leute noch teil der Arbeiterklasse sein und sich als studierte BWLer mit einem Gleisbauer vergleichen?

Vielen Dank im Voraus! :)

Gesellschaft, Kommunismus
Kommunismus trotz fehlender Freiheit?

Ich hielt mich für eine Zeit für einen Kommunisten, weshalb ich es für sinnvoll erachtete das Manifest der kommunistischen Partei von Marx und Engels zu lesen. Die Kapitalismuskritik konnte ich nachvollziehen und halte sie auch jetzt noch für aktuell.

Was auf mich jedoch abstoßend wirkte, war deren Einstellung gegenüber Freiheit. Im Kommunismus wird die Freiheit nicht gefordert, sie taucht an keiner Stelle auf. Die Begründung: Im Kapitalismus ist nur der Burgeois aufgrund seines Kapitals frei, alle Proletarier (und das war ja die große Mehrheit) haben zwar die Rechte der Freiheit, jedoch durch Unterdrückung und Ausbeutung keine Vorteile dadurch. Es ist für damals also sinngemäß zu behaupten, der Proletarier habe nichts zu verlieren als seine Ketten.

Aber heutzutage? Die überwiegende Mehrheit der Menschen ist frei, nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis. Trotz Kapitalismus. Also ist der Gedanke des Kommunismus noch aktuell? Der Klassenkampf wie es ihn früher gab existiert überhaupt nicht mehr, es geht viel subtiler vonstatten. Meiner Meinung nach fiele der durchschnittliche Verlust an Freiheit heutzutage so enorm aus, dass selbst die absolute Gleichheit des (nicht möglichen) optimalen Kommunismus es nicht wert wäre.

Was denkt ihr? Bin offen für Diskussionen.

Kommunismus ist veraltet, stattdessen sollte dies passieren: 56%
Kommunismus ist noch aktuell (->warum) 44%
Geschichte, Gesellschaft, Kommunismus, Gesellschaft und Soziales

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