7 Antworten

Ich erlebe diese Leute ständig auf Social Media und ihr Gehetze. Ich gehe solchen Leuten einfach aus dem Weg. Mit ihnen zu diskutieren bringt nichts, sie fangen dann nur an zu beleidigen.

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand eine kritische Meinung hat und Dinge anders sieht, aber dann bitte auf sachliche und freundliche Art und Weise und ohne Gehetze.

Auch muss man nicht alles gutheißen, z. B. finde auch ich nicht, dass es unbedingt der richtige Weg ist sich auf Straßen festzukleben, aber trotzdem kann ich deshalb nicht einfach behaupten, dass wir keine Probleme durch den Klimawandel bekommen werden (und auch jetzt schon haben).

Vielleicht mal so, wie es die allgemeine Meinungsfreiheit gebietet:
Sie und ihre Meinung erstmal respektieren, sie sie kundtun lassen und mit Argumenten in Diskussionen gehen, wenn es passt oder eben auch nicht.

Im Moment wird doch auf alles, was nicht der befohlenen Meinung entspricht wahllos eingeprügelt und der Mensch per se schonmal ausgegrenzt. Und DAS geht gar nicht, egal wie verquere Ansichten dieser Mensch vielleicht zu einem Thema hat... Er hat trotzdem ein Recht darauf, sie zu haben, zu sagen und auch darauf, als Mensch respektiert zu werden.

Und DAS sollte mal wieder ein wenig Einkehr bei vielen Themen finden, genau sie wie die Tatsache, dass nicht jeder der sich im Ansatz zu einem bestimmten Thema festlegt (im Kontext der Frage z.B. sagt "Der Klimawandel ist nicht AUSSCHLIESSLICH menschengemacht") und damit anerkennt, das entgegen der Doktrin auch noch andere Optionen als Einflussfaktoren eine Rolle spielen beispielsweise gilt doch gleich als mit dem Gegenextrem der Mainstream-Doktrin auf Linie und wird qua Shitstorm kaputtgeschlagen.

Sorry, aber das darf es auch nicht sein, denn DAS ist genau so wenig objektiv und wahrheitsinteressiert, wie das andere. Die vermeintlichen Faktenchecker (die in der Realität dann eher "Zesurbeauftragte der Mainstream-Doktrin" sind) tun dann ihr Möglichstes, um alles was nicht Doktrinkonform ist zu eliminieren.

Und sorry, das geht gar nicht und es ist eine im höchsten Maße gefährliche Entwicklung, die da gerade stattfindet und muss SCHLEUNIGST aufhören.

Mit einem Shitstorm reagieren hat noch nie irgendein Argument widerlegt, ganz im Gegenteil, genau dadurch werden festgefahrene Standpunkte zementiert, weil sich wohl zeigt, dass es keine sachlichen Gegenargumente gibt. Und alles was nicht gefällt gleich mit (weicher) Zensur aus dem Fokus zu verbannen gibt den Verschwörungstheoretikern absolut Recht, denn wenn man sich mit Argumenten gegen Aussagen, die nicht passen wenden könnte müsste man nicht so handeln, wie es passiert.

Jemand der sich auf Studien beruft hat vielleicht falsche Schlüsse gezogen, aber eben Argumente. Und wenn man diese dann sachlich aufgreift und widerlegen kann - gut, wenn nicht gilt es auch, seinen eigenen Standpunkt mal in Frage zu stellen. Aber genau dazu braucht es Bereitschaft bei allen Beteiligten.

Auch die Leitmedien hier sind voller Verschwörungstheorien. Und manche lassen sich noch üppig dafür bezahlen.

Schon gehört, das Experten davon ausgehen, das hinter der Sprengung der russischen Pipeline nur eine geheime russische Verschwörung stecken kann;)

Ich würde den öffentlichen Rundfunk aber nicht gleich verbieten, nur weil er Verschwörungstheorien bringt. Aufklärung und die Förderung von Meinungsvielfalt fände ich besser.

Zum Klimawandel. Hier wäre nüchterne Aufklärung hilfreich, aber nicht Belehrung von obern herab und Drohungen.

Und wen meinst du mit "die Gesellschaft"? Sind "die Anderen" nicht Teil der Gesellschaft?

Bereits seit vielen Jahrzehnten versuchen die Profiteure der Abhängigkeit unseres Systems von fossilen Energieträgern, den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen zu verharmlosen, zu leugnen oder zu vertuschen. Man muss einerseits feststellen: Nicht jeder fällt darauf rein. Wenn man sich mal privat im eigenen Umfeld umhört, stellt man schnell fest, dass die Mehrheit der Leute den anthropogenen Klimawandel als ernstzunehmendes Risiko erkannt haben, wenngleich sie (und ich übrigens auch) nicht diszipliniert genug sind, mit letzter Konsequenz Klimaschutz zu betreiben. Die Ausreden, mit denen man die eigene Schwäche rechtfertigen kann, liegen ja dank der fossilen Lobby sozusagen auf der Straße.

Anders gestaltet sich die Welt im Internet. Je weiter man sich von der wissenschaftlichen Primärliteratur entfernt und bspw. in Forenthreads über einzelne Artikel eintaucht, desto lauter wird die Fraktion, die den anthropogenen Klimawandel und/oder seine Risiken leugnet. Es muss einem dabei bewusst sein: Erstens handelt es sich nicht um die Mehrheit und zweitens kann es sich dabei auch nur um Leute handeln, die entweder mit vollem Vorsatz fehlerhafte Argumente erzählen oder unhinterfragt nachplappern, was ihnen von unseriösen Quellen aus vorgekaut wird. Erstere profitieren mit hoher Wahrscheinlichkeit unmittelbar vom Konsum klimaschädlicher Produkte, letztere lassen sich wahrscheinlich mit dem Argument Honig ums Maul schmieren, einer "auserwählten" Minderheit anzugehören, die es "besser weiß* als der Mainstream" (*zu wissen glaubt).

Wie geht man nun mit denen um? Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, welcher rhethorischen Tricks sich solche Leute bedienen. Ein Blick in die eristische Dialektik zu werfen und die Tricks zu erkennen. Denn sobald ersichtlich ist, dass von dieser Dialektik wiederholt Gebrauch gemacht wird liegen genügend Gründe vor, eine Diskussion zu beenden und den Gegenüber gesellschaftlich zu meiden, auch wenn sich dieser dann in der Opferrolle ("die prügeln auf mich ein", "ich äußere doch nur meine Meinung", "ich werde ausgegrenzt") suhlt. Idealerweise benennt man bei der Verabschiedung die entsprechenden eristischen Kunstgriffe mit Beispielen, sodass Dritte direkt erkennen, dass die Beendigung der Konversation nicht wahllos war.

Ansonsten kann man gut und gerne soweit gehen wie man will. Ich habe mich selbst schon in relativ lange Diskussionen verwickeln lassen und dabei viel Primärliteratur gewälzt. Das bildet und mit dem entsprechenden Hintergrund (Ausbildung, Studium) ist man schnell jenseits des von Wissenschaftsleugnern so gern angegriffenen "Mainstream". Es ist durchaus nicht verkehrt, sich mal in die "Höhle des Löwen" zu begeben und sich Gegenstimmen auszusetzen. Im Management wird dieses Instrument auch mal als "Advocatus Diaboli" bei Entscheidungsprozessen angewandt, es wird in einer entscheidenden Besprechung jemand bestimmt, der Gegenargumente gegen eine favorisierte Entscheidung vorbringt, damit man überprüfen kann, wie robust die Option ist.

Und andererseits sehe ich es auch als nicht ganz unerheblich an, den soliden Stand der Wissenschaft insbesondere in solchen Kommentarspalten zumindest sichtbar zu machen, die ansonsten nur für Schwurbler und Schwurbelopfer eine Plattform wären.