Wie sähe das soziale Gefüge aus, wenn persönlicher Besitz abgeschafft würde?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Anarchie, Gesetzlosigkeit, Hauen und Stechen.

Ohne Eigentum geht es nicht. Viele Dinge sind ja essentiell für das Leben und Überleben, für Wohlfühlen und Lebensqualität, für Bedeutung und Sinn im Leben.

Ein soziales Gefüge ohne Eigentum ist undenkbar. Eigentum entsteht unmittelbar aus der Veranlagung des Menschen heraus, unvermeidbar, von Kindesbeinen auf an.

Selbst viele Tiere haben Territorialanspruch, sei es ganz klein auf Nest oder Bau oder gar größer wie Jagdgründe.

Mitfühlende Seelen wünschen sich das ja, würden die Einführung dieser Gesellschaftsform aber nicht lange überleben, weil ein Hauen, Stechen und Morden die Welt überziehen würde. Und die Lieben trifft es ja immer zuerst.

Man hat das natürliche Bestreben nach MEINS nicht mehr. Beziehungsweise ist es immer noch da, muss aber unterdrückt werden und sucht sich den "Ausgang" siehe oben.

Ganz abgesehen davon würde wir wohl auch über kurz oder lang vor Hungers sterben, weil der Anreiz zur Arbeit abhandenkommt.

Möglichkeit eins: eine Urgesellschaft, wie wir sie aus diversen Beispielen durch die Entdeckung der neuen Welt, also den Amerikas und Australien kennen.

Möglichkeit zwei, wäre eine kommunistische Utopie.
Ohne Besitz kann sich auch niemand über den anderen Stellen, nicht in Status, nicht in Wert, nicht in Ansehen und nicht durch Macht.

Eine weitere Alternative, welche vermutlich ähnliche Voraussetzungen wie der Kommunismus besitzt, ist wie in der Bonobo Gesellschaft (Menschenaffen), in welcher vorraussetzlich ein Überfluss an Gütern (Nahrung, etc.) herrscht und Sex und Befriedigung die einzigen Tauschmittel wären. gleichzeitig ist das auch ein Matriarchat, das weibliche Geschlecht regiert und unterdrückt jeglichen aufstand von Männchen.

Hallo TheAric,

nehmen wir mal eine Gesellschaft an, in der alle Mitglieder für etwas Gemeinsames wirken, sich darin nicht mehr bewertet oder anhäufen muss. Damit wäre ein reiner Güter- und Dienstleistungskreislauf ohne Notwendigkeit eines Kapitalkreislaufs darstellbar.

In dem Sinne gibt es einen persönlichen Gebrauch von Gütern, z.B. Wohnraum und Gegenständen, die dann geschaffen würden oder bereits nutzbar vorhanden wären.

Das würde keine Wertigkeit mehr darstellen, sondern nur dem eigenen Lifestyle entsprechen. Das alles würde sich nur so weit ausdehnen, dass es niemandem etwas nimmt oder Menschen behindern würde.

Das soziale Gefüge wäre jedoch nicht die Folge dessen, sondern dieses Wirtschaftssystem eine Folge eines sozialen Gefüges, wo es eben nur um das Gemeinsame, in dem alle genügend haben, ginge.

Vorstellbar ist in einem solchen gesellschaftlichen System der Wegfall jeglicher Diskriminierung und Hiearchien. Zweckmäßig wäre immer das, was allen nutzt - wo eigene Bedürfnisse in diesem gemeinschaftlichen Nutzen untergingen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass in einem solchen System sich auch die Menschen sehr viel näher kämen, sich auch nicht voreinander zu schützen bräuchten. Partnerschaften wären dann keine Zweckgemeinschaften mehr, sondern würden die Menschen, die miteinander leben und sein möchten, zusammenfinden lassen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung
Kajjo  19.04.2024, 12:49
eine Gesellschaft an, in der alle Mitglieder für etwas Gemeinsames wirken

...eine völlig unrealistisch-idealistische Annahme, die niemals eintreten wird!

Damit wäre ein reiner Güter- und Dienstleistungskreislauf ohne Notwendigkeit eines Kapitalkreislaufs darstellbar.

Dienstleistungen ohne Entlohnung? Warum sollte das jemand machen?

Und der Lohn ist kein Eigentum?!

Völlig unsinnige Grundannahmen!

vorstellbar der Wegfall jeglicher Diskriminierung und Hiearchien

Vorstellbar? Echt? Für mich nicht. Wenn das keiner durchsetzt, dann arbeitet auch so gut wie keiner.

Hierarchien durch Stärke, Intelligenz, Kompetenz entstehen immer und müssen entlohnt werden, sonst macht jeder nur noch das Allernötigste.

Solche kommunistischen Ideen sind einfach völlig an der realen Welt vorbei!

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EarthCitizen20  19.04.2024, 12:52
@Kajjo

Ob sich eine solche Gesellschaft jemals einstellen wird, ist durchaus offen.

Abwesenheit von Entlohnung ist schwer vorstellbar - wir sind es nicht anders gewohnt.

Wir müssen uns nicht wundern, wenn keine Gesellschaft diesen Anspruch je erhoben hatte - wo doch das gewohnte so viel attraktiver erscheint.

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Kajjo  19.04.2024, 12:53
@EarthCitizen20
Ob sich eine solche Gesellschaft jemals einstellen wird, ist durchaus offen.

Nein, ist es nicht. Es ist 100%ig sicher, dass sich so eine Gesellschaft niemals entwickeln wird. Unter keinen Umständen, nicht mal ansatzweise.

Das ist einfach krass wider die Natur des Menschen.

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Das würde das geben, was wir in der Schweiz "Lämpe" nennen, und was mit "Ärger" nur unzureichend übersetzt ist.

Ich sehe nicht ganz ein, warum ich meine Socken mit irgendwem von der Strasse teilen soll und warum mein Auto jedem gehören soll. Ich würde diese Dinge also verteidigen, und so sehr ich Gewalt verabscheue, bei meinen persönlichen Sachen hört der Spass auf.

Es gibt ja Anarchisten, die sich sowas wünschen, aber ich glaube, es gibt keine menschliche Gesellschaft, in der das umgesetzt wurde. Schon in der Steinzeit hatte jeder seinen eigenen Faustkeil, der genau in seine Hand passte.

Den gab er bestimmt nicht aus der Hand!