Wir beobachten in Deutschland / Mitteleuropa bereits eine Ausbreitung von Arten aus südlichen Gefilden in nördliche Regionen. Je mobiler eine Art ist, desto leichter kann sie (ohne menschlichen Einfluss) ihren Lebensraum verlagern. Vögel und Schmetterlinge sind aufgrund ihrer Flugfähigkeit sehr mobil, weshalb man vor allem bei diesen eine Verschiebung ihrer Verbreitungsgebiete von Süden nach Norden beobachtet. Schmetterlinge reagieren zudem sehr stark auf Temperaturveränderungen. Pflanzen hingegen sind weniger mobil. Je nach Dauer ihres Lebenszyklus braucht es eine Weile, bis sie sich in nördliche Gefilde ausbreiten. Das kann für manche Arten zu langsam sein, um sich den veränderten Klimabedingungen rechtzeitig mittels Abwanderung in klimatisch geeignetere Zonen anzupassen. Dadurch stehen z.B. die Schmetterlinge vor dem Problem, dass sie klimatisch zwar nach Norden abwandern wollen, ihre Futterpflanzen jedoch nicht schnell genug hinterherkommen. Das schränkt die Ausbreitung wieder ein und kann bei manchen Arten, die sich auf bestimmte Futterpflanzen spezialisiert haben, das Aussterben bedeuten.

Reptilien und Spinnen sind mobiler als Pflanzen, aber weniger mobil als flugfähige Tiere. Da sie als ektotherme Tiere aber auf die Umgebungstemperatur angewiesen sind (insbesondere bei der Fortpflanzung, da die Temperatur bei einigen Reptilien das Geschlecht bestimmt), neigen auch sie zu einer Abwanderung in klimatisch geeignetere Lebensräume. Speziell Krokodile wird es aber aufgrund ihres natürlichen Verbreitungsgebietes ohne bewussten Einfluss des Menschen vorerst nicht wildlebend in Mitteleuropa geben. Speziell in Deutschland werden die Winter mittelfristig noch kalt genug sein, um eine dauerhafte Etablierung von Krokodilen und anderen Panzerechsen zu unterbinden. Bei einigen Schlangen und Spinnen aus Mittelmeerregionen beobachtet man aber ebenfalls eine Verlagerung der Verbreitungsgebiete in Richtung Norden.

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