Ich habe bezüglich der Verspätungsmeldungen 'meines' S-Bahnbetreibers eine ganz eigene Theorie. Weil das ganze S-Bahn-System viel zu knappe Ressourcen (Anzahl Mitarbeiter, Instandhaltung der Gleise und Signale, Anzahl der Züge, Ausbildungsniveau der Mitarbeiter, Ehrgeiz zur Pünktlichkeit uvm) hat, sind tägliche Verspätungen ab Betriebsbeginn vorprogrammiert. Die Fahrdienstleitung hat daher eine Art 'Glücksrad' im Büro, an dem im Laufe des Tages Mitarbeiter drehen und schauen, wo es stehenbleibt. Diese Verspätungsmeldung wird dann über die Lautsprecher bekannt gegeben. Gegenteilige oder anderslautende Informationen werden auf den Zugzielanzeigen eingeblendet, damit es nicht zu langweilig für die 'Fahrgäste' wird.
Die Positionen auf dem Glücksrad lauten:
- Weichenstörung
- Signalstörung
- Polizeieinsatz
- Notarzteinsatz
- Personen auf den Gleisen
- defekte S-Bahn auf der Strecke
- Reparatur der Oberleitung oder einer Weiche
- etc
Der Begriff 'Fahrgast' ist überhaupt ideal! Als Gast beschwert man sich aus Gründen der Höflichkeit eigentlich nie beim Gastgeber. Und das tun auch praktisch nur 0,001 Prozent der Fahrgäste, das sind dann in München ca. 10 pro Tag, womit die Beschwerdestelle aber doppelt soviele Fälle bearbeiten muss, als mit den 5 Mitarbeitern möglich ist.