Wieso verliert ein stehendes Gewässer schneller Sauerstoff als ein fliesendes und welchen einfluss haben Algen auf den Sauerstoff gehalt in einem Teich ?

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Ein fließendes Gewässer hat durch die bewegte Oberfläche einen guten Kontakt zur Luft, es "verliert" den Sauerstoff (durch aerobe Bakterien) genauso schnell wie ein stehendes Gewässer, aber es kann den verbrauchten Sauerstoff schneller wieder aus der Luft aufnehmen.

Ohne bewegte Oberfläche geht die Aufnahme aus der Luft langsamer. Und bei einer dicken Wasserschicht dauert es lange, bis der Sauerstoff von der Luft am Boden ankommt.

Solange die Algen jung sind und Sonne bekommen, produzieren sie Sauerstoff - manchmal so viel, dass das Wasser Sauerstoff an die Luft abgibt. Ohne Sonne produzieren sie nicht. Tote Algen werden von Bakterien zersetzt, diese brauchen dafür den Sauerstoff auf.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo,

der Gasgehalt einer Flüssigkeit (Aufnahmemöglichkeit) hängt ab von der Temperatur (je kälter, desto mehr kann ein Gas im Wasser "gebunden" werden), von der Größe der Oberfläche (je größer die Oberfläche desto mehr Gas kann in die Flüssigkeit hineindiffundieren aber auch hinausdiffundieren, (was auch zur Geschwindigkeit dieses Gashein- bzw. hinausdiffundierens betrifft), vom Art des Gases, von der Art der Flüssigkeit und vom umgebenden Druck (mehr Druck, mehr Gas in der Flüssigkeit).

Das ist das Gesetz von Henry ( William Henry (* 12. Dezember1774 in Manchester; † 2. September1836 in Pendlebury) war ein englischerMediziner und Chemiker.).

Was bei stehenden und fließenden Gewässern unterschiedlich ist, ist die Oberfläche (fließende Gewässer verwirbeln of) und die Temperatur vor allem an der Oberfläche.

Fließende Gewässer sind meist nicht tief, manche Seen schon. Je tiefer des gewässer, desto höher der Druck in der Tiefe und je höher auch der Sauerstoffgehalt dort. In einem See beträgt der Druck in 40 m Tiefe 5 bar an der Oberfläche nur 1 bar, in 10 m Tiefe 2 bar. Bei stehenden Seen aber auch (auch durch die Anomalie des Wassers) am Seegrund kälter als an der Seeoberfläche. Somit ist Deine generelle Aussage so nicht richtig. Es kann stehende Gewässer geben, die in der Tiefe einen höheren Sauerstoffgehalt haben als fließende Gewässer unter fast gleichen Bedingungen (Wassertemperatur z.B.). Bei Gewässern ist auch wichtig, wer den Sauerstoff im Wasser verbaucht (Fische z.B.) und auch welche Pflanzen, Algen und wie viele davon Sauerstoff produzieren und ins Wasser abgeben.

Wichtig ist auch das Verhältnis vom Gewässervolumen zu Oberfläche. Bei gleichen Volumen ist die Ausgasgeschwindigkeit bei kleinerer Oberfläche langsamer.

Um so mehr Sauerstoff vorhanden ist, desto schneller kann auch bei sich veränderden Rahmenbedingungen ausgegast werden, was die Gasmenge betrifft. Klar, wenn ich 1000 g im Wasser habe, kann nach einer Stunde vielleicht 20 g davon ausgegast sein, wenn ich nur 100 g Sauerstoff im Gewässer habe, dann ist davon nach einer Stunde vielleicht nur 10 g Sauerstoff ausgegast. Was ist dabei nun "schneller"?. 20 g sind mehr als 10 g, aber 20 g sind nur 2%, 10 g dagegen sind bei diesem Beispiel 10%. Was ist nun schneller? Kann man das genauer beschreiben?

Bitte prüfe mal, ob kleinere Teiche wirklich schneller Sauerstoff verlieren als z.B. ein fließender Fluß. Generell kann man das so nicht behaupten, da zu viele physikalische Parameter diesen Prozeß bestimmen. Auch gibt es an den Oberflächen zwischen einer Flüssigkeit und einem Gas auch einen Austausch - nicht nur Gas diffundiert aus der Flüssigkeit hinaus, Gas diffundiert auch in eine Flüssigkeit hinein, bis ein Gleichgewicht (bis zur maximalen Aufnahmefähigkeit der Flüssigkeit für dieses Gas, diese hängt ab von den physikalischen Rahmenbedingungen (Art der Flüssihgkeit, Temperatur, Druck usw.)) erreicht ist.

Algen führen Photosynthese durch genau wie andere Wasserpflanzen, wenn sie Chlorophyll besitzen. Ein Entstehungsprodukt bei der Photosynthese ist Sauerstoff. Pflanzen und Algen können Sauerstoff an das Gewässer abgeben. Aber wie kann man das messen, wie viel das ist? So genau will ich das gar nicht wissen. Ich finde es ausreichend zu wissen, dass es so ist.

Viele Grüße

Klaus Jorke - Tauchlehrer im Schwarzwald

Woher ich das weiß:Hobby

es wird durch die bewegung immer wieder das wasser mit der umgebungsluft vermengt und dadurch bindet sich der O2 (Sauerstoff) an die wassermoleküle.

Denn bei stehenden gewässern wird der sauerstoff durch im wasser lebende "Mikroorganismen" sowei pflanzen verbraucht und einiges dampft auch einfach wieder aus dem wasser auf.


TomRichter  19.08.2019, 16:40

> dampft auch einfach wieder aus dem wasser

Vielleicht an einem Tag mit ganz viel Photosynthese - aber auch das Ausgasen geht beim stehenden Gewässer langsamer als beim bewegten.

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