Wie überholt man richtig auf einer deutschen Autobahn?

7 Antworten

Dein Fehler war der ans Bremsen zu denken beim Einscheren nach rechts. Denn bremsen ist in so einer Situation viel zu gefährlich, schon weil der Hintermann damit nicht rechnet.

Überholt wird immer bis zum Ende, danach fährt man rechts rein.

Du musst immer erst nach links und links hinten sehen ob da einer angerast kommt, abschätzen ob es noch reicht, im Zweifelsfall den Raser durchlassen. Dann den Abstand zum hintersten LKW zum beschleunigen nutzen und mit bereits erhöhter Geschwindigkeit nach links rüber. Wenn es etwas länger dauert mit dem überholen und ein Raser zwischenzeitlich von hinten kommt dann nicht nervös werden sondern den Vorgang ganz normal wie geplant beenden. Auf keinen Fall in eine LKW-Lücke rein.

Natürlich solltest du beim Überholen schon deutlich schneller sein wie die LKWs damit du irgendwan vorbei kommst und nicht übermäßig viele behinderst. Aber 190 ist keinesfalls notwendig.

In Deutschland darf zwar jeder Raser beliebig schnell fahren, sofern keine Begrenzung vorliegt. Einen Anspruch das auch machen zu können, den gibt es nicht.

Den Schulterblick hast du vergessen. Wegen der Motorräder, die Du sonst nicht unbedingt siehst. Deine Schilderung lässt offen, ob Du zeitnah genug nach hinten geguckt hast oder ob es zwischen gucken und ausscheren eine zu lange und gefährliche Gemütlichkeitspause gab. Es ist besser, man guckt vorm Ausscheren und während des Ausscherens immer eine halbe Sekunde in den Spiegel und eine halbe Sekunde nach vorn.

Der Lichtorgler konnte sich einfach nur nicht benehmen. Wenn er außerdem viel zu dicht aufgefahren ist, was ich vermute, könnte er sich wegen Nötigung strafbar gemacht haben. Ich finde nichts was Du in seiner Anwesenheit falsch gemacht hättest.

Du hast nichts falsch gemacht. Es sei denn, du hättest ihn übersehen und bist zu kanpp vor ihm eingeschert. Leider gibt es vielzuviele Idioten, die einen nötigen. Der andere hat eine Straftat begangen, indem er dich genötigt hat. Ich wäre mit 160 km/h weiter gefahren und hätte die Kolonne überholt und dann gewechselt.

Du hast Dich völlig einwandfrei verhalten. Das Beschleunigen auf Tempo 190 war überhaupt nicht notwendig, Du hättest genauso gut Deine Geschwindigkeit mit 150-160 km/h beibehalten können. Der Fahrer des anderen PKW war einfach ein ungeduldiges A....loch! Du musst Dich, wenn Du eine LKW-Kolonne überholst, auch nicht in kleine Lücken quetschen. Nur dann, wenn Du nach rechts wechseln könntest, ohne Bremsen zu müssen (nur gaswegnehmen), dann musst Du nach rechts, um schnellere Verkehrsteilnehmer überholen zu lassen. Ansonsten kannst Du Deinen Überholvorgang fortsetzen. Ob das Deinen Hintermann zur Weißglut treibt, ist sein persönliches Problem.

Wenn du einen "deutlichen Geschwindigkeitsvorteil" hast, was auf der Autobahn mit >10 km/h angesetzt wird, bist du offiziell schnell genug zum Überholen. Und wenn in dem Moment, in dem du dein Überholmanöver begonnen hast, niemand von hinten kam, hast du auch beim Ausscheren alles richtig gemacht. Niemand verlangt von dir, zu riechen dass jemand kommt, den du nicht sehen kannst.

Und wenn du mal im Überholmanöver drin bist, dann bist du auf der linken Spur und fertig.

Wenn dann von hinten jemand kommt, der gerne schneller fahren würde, dann muss der halt warten bis du deinen Überholvorgang abgeschlossen hast, d.h. sicher wieder nach rechts wechseln kannst (in dem Moment musst du das allerdings auch tun... Faustregel, wenn du 10 Sekunden lang rechts fahren kannst, musst du nach rechts rüber)

Du hättest also nicht beschleunigen brauchen. Und ebenso wenig hättest du bremsen müssen (das wäre sogar gefährlich gewesen!). Einfach weiter Tempomat 130 wäre völlig regelkonform gewesen.

Wenn der Hintermann deshalb nen Herzinfarkt bekommt, ist eher seine charakterliche Eignung zum Fahrzeugführer infrage zu stellen. Die Erlaubnis, bei entsprechend freier Straße unbegrenzt schnell zu fahren, bringt kein "Recht auf Wunschgeschwindigkeit" mit sich.