2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist auch immer die Frage, ob Betroffene - egal ob zu Essstörungen, um die es hier wohl ursprünglich ging oder zu weiteren Erkrankungen und Leiden - überhaupt Hilfe möchten und die Unterstützung anderer. Ich persönlich helfe nur denen, die sich helfen lassen wollen und baue keine Einbahnstraßen mehr, weil ich selbst auch manche Baustelle habe bzw. die Kraft für mich selber brauche.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Tomatenveteran,

der Punkt, den rotesand macht finde ich nicht unwesentlich. Es ist wichtig im Auge zu behalten wie es einem selber damit geht, ob man Kraft und Ressourcen hat und ob man sich dafür einlassen kann/will. Und man kann auch jederzeit entscheiden, dass es einem ab jetzt nicht mehr gut damit geht. Soviel vorweg.

Ein Punkt ist sicher wie nah du an der Person dran bist. Außerdem wie alt du bist: einem Erwachsenen würde ich vielleicht was anderes zumuten, als einer 12-Jährigen was Unterstützung angeht.

Ein Aspekt ist mit der Person in Kontakt zu bleiben ohne dabei die Essstörung zu unterstützen. Das ist schon ganz schön herausfordernd, denn im besten Fall gelingt es einem das Thema Essen aus der Beziehung rauszuhalten, also alles andere zu machen, außer über Essen reden, gemeinsam Kalorien zu zählen, die abgefahrenen Essensrituale, die manchmal entstehen mitzumachen, ...

Da häufig eine Selbstwertthematik vorliegt kann man überlegen was kann man gemeinsam tun, das den Selbstwert (abseits der Figur) stärkt. Gemeinsame Erlebnisse, zusammen lachen und feiern, in gewissem Umfang vielleicht auch Sport.

Man kann auch immer mal wieder ein Angebot machen gemeinsam Hilfe zu suchen, ohne dabei zu viel Druck aufzubauen.

Das waren jetzt nur ein paar Anregungen. Für mehr kannst du gerne auch mal hier rein schauen: https://www.anad.de/beratung/angehoerige/

Grüße, Sabine

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Päd. Fachkraft aus dem Projekt ANAD Digital Streetwork