Wie findet ihr Drag-Queen-Lesungen für Kinder?

Ich verstehe den ganzen Hype / Diskussion darum nicht. Außerdem glaube ich, dass viele Menschen Leute Dragqueens falsch verstehen. Es handeln sich dabei um eine Kunstform, keine sexuellen Neigung oder Identität.

Es ist komplett egal wer den Kindern was vorließt. So lange die Kinder dabei Spaß haben und vielleicht noch was lernen, ist das doch super. Und eine aufgestylte Dragqueen ist etwas, mit dem Kinder nur selten in Kontakt kommen. Sie werden also ihren Spaß daran haben und neugierig sein.

Außerdem finde ich es gut Kindern vorzuleben, dass es okay ist zu sein wer man will und zu tun was man möchte (zumindest in einem gesetzlichen Rahmen). Das fördert sie bei ihrer eigenen Entwicklung und Selbstfindung. Dabei ist es egal, ob man da eine Dragqueen, einen großen und von Kopf bis Fuß tätowieren Mann oder einen Furry hinsetzt. So lange es keinem anderen schadet: Be yourself!

Die ganze Hetze um das Thema kommt durch Unverständnis. Die Aussage das die Kinder durch so was "versaut" oder ähnliches werden, ist aus der Luft gegriffen. Kinder nehmen die Welt anders wahr als Erwachsene. Ihnen Dinge zu erklären ist wichtig und man sollte ihnen aus Angst keine Informationen vorenthalten, nur weil sie ihren Charakter möglicherweise in eine Richtung entwickeln könnten, die man selbst nicht mag.

Kommt darauf an was sie lesen und ob sie danach "werbung" für schwulsein machen.

Wenn sie aus gebrüder grimm oder sams oder sonstiges kinderzeug lesen, find ich ok. Wenn sie nichts zur sexualität sagen und einfach nur vorgelesen haben ... Und mehr nicht, dann finde ichs gut.

Besser bekommen kinder von leuten vorgelesen die bissl lange wimpern haben und in kinderaugen freaky aussehen, als dass ihnen niemand vorliest und jungs nach nur lesen was sie müssen.

Ich sehe es positiv. Denke die wollen nicht kinder schwul machen wie es afd darstellt. Denke die wollen einfach erreichen dass eltern ihnen nicht so kritisch gegenüber stehen. Und kinder nicht hindern sich frei zu entfalten.

Mein couisin outete sich als er alleine wohnte. Weil er sich vorher nicht traute sich etwas anmerken zu lassen. Merkte wie jeder gay aber eben in jugend dass er nur männer interessant findet und frauen nicht.

Die drag-queen sind wohl in 80-90er geboren. Die durften sich als kind garnichts anmerken lassen. Und ist ja auch heute noch recht verachtet in gesellschaft und schulen, gay zu sein.

Ich denke die wollen keinen schwul machen, sondern winfach nur kämpfen dass sich teens nicht verstellen müssen wenn sie merken dass sie schwul sind.

Nachdem ich mir 2 Artikel über die Lesung durchgelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kinder auch nur ansatzweise "Schaden" genommen haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass intolerante Eltern Ihren Kindern gestattet hätten, sich die Lesung anzuhören.
Wirklich erschreckend finde ich, was sich "draußen incl. Internet" teilweise abgespielt hat. Das war ja nicht nur Ablehnung und Intoleranz, sondern teilweise Hass.
Es gibt immer wieder Dinge, wo ich froh darüber bin, schon zur älteren Generation zu gehören.

Den Kindern etwas vorzulesen ist immer gut. Es kommt auf den altersgerechte Lesestoff an, nicht auf die Vorleser.

Ich bin da sehr neutral. Ich denke aber, dass auch Kinder sehr viel von ihrer Umgebung mitkriegen. Es scheint, dass manche Erwachsene noch immer glauben, dass Kinder kleine Erwachsene sind - sie sind es aber nicht. Kinder sehen und verstehen Dinge ganz anders als Erwachsene (was manche Erwachsene wohl nicht verstehen), und die sexuelle Vielfalt hat für sie überhaupt keine Bedeutung - zumindest keine sexuelle. Sie sehen Männer die sich küssen, Frauen die sich küssen, Männer die "verkleidet" sind, und wenn die "Erwachsenen" nicht so ein Bohei darum machen würden, dann wäre es für sie der normale Alltag, und sowas von egal...

Aber natürlich ist es für sie nicht normal, wenn Mama oder Papa sich lautstark entrüsten und aufregen ("schau da nicht hin, das ist pfui") - erst dann merken sie überhaupt, dass etwas hier nicht "in Ordnung", "falsch" oder "abscheulich" ist - und schließen sich dann, vielleicht noch aus Solidarität und Loyalität zu ihren Eltern, deren Meinung an.