Blickwechsel 16. März 2022
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Was wird gegen die Rechtsextremen Strömungen in Militär und Polizei unternommen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine gute Frage, die auch ich mir stelle. Ich persönlich fand es skurril, dass Herr Seehofer sich derart gegen eine Studie wehrte. Bei der Menge an "Einzelfällen" drängt sich das eigentlich fast auf.

Ich arbeite ja im Privatsektor, da habe ich vermutlich den gleichen Kenntnisstand wie Sie...

《Anmerkung: sämtliche Beiträge zum Thema Rechtsextremismus spiegeln meine persönlichen Auffassungen und Erfahrungen wieder, ich spreche in dieser Hinsicht in keinster Weise für das VPN.》

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.A. Kultur-/Sozialanthropologie, Schwerpunkt Ethnologie
ahjamann 
Fragesteller
 16.03.2022, 17:20

nicht die beruhigende Antwort die ich mir erhofft habe aber jaaaa, ich finde das auch sehr skurril und besorgniserregend

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kapundkappa  20.03.2022, 10:11

Soweit ich weiß, hat er seinen Meinungswechsel so begründet, dass Rechtsextremismus kein ausschließliches Problem in Militär und Polizei ist, sondern ein gesellschaftliches Problem. Von daher hat es wenig Sinn, diese Strukturprobleme ausschließlich bei Militär und Polizei zu suchen.

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Sevven  20.03.2022, 10:29
@kapundkappa
Soweit ich weiß, hat er seinen Meinungswechsel so begründet, dass Rechtsextremismus kein ausschließliches Problem in Militär und Polizei ist, sondern ein gesellschaftliches Problem.

Und das stimmt so auch natürlich ! Allerdings ist es Aufgabe bzw. PFLICHT von Polizei und Militär, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu schützen. Und als Rechtsextremist Besteht da natürlich ein gewisser Interessenskonflikt, der die Ausübung dieser Pflicht verhindern oder unmöglich machen kann.

Und dieser Umstand begründet meiner Meinung nach die Notwendigkeit, dieses Problem in Sicherheitsbehörden und Beim Militär zu untersuchen.

Nicht zuletzt auch, weil extremistische Beamte das Vertrauen in den Staat unterminieren können, was für Extremisten sehr von Vorteil ist. Als Vertreter des Staates ist eine extremistische Weltansicht egal welcher Form absolut inakzeptabel.

Der Extremismus hat sich in den letzten Jahren in fast allen gesellschaftlichen Schichten ausgebreitet. Speziell bei Berufsgruppen wie dieser, die auch noch Recht und Ordnung durchsetzen sollen , ist das für mich besonders Problematisch.

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kapundkappa  20.03.2022, 10:36
@Sevven

Du hast natürlich recht, aber ich frage mich, wieso dann vermeintlich rechtsextreme Parteien wie die AfD in Deutschland zugelassen werden, wo man scheinbar ungehindert und politisch unterstützt seine rechtsextreme Meinung kundtun kann?

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kapundkappa  20.03.2022, 10:42
@kapundkappa

Parteien wie die AfD sorgen dafür, dass die Bürger kein Vertrauen mehr in den Staat haben.

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Sevven  20.03.2022, 11:37
@kapundkappa
Du hast natürlich recht, aber ich frage mich, wieso dann vermeintlich rechtsextreme Parteien wie die AfD in Deutschland zugelassen werden, wo man scheinbar ungehindert und politisch unterstützt seine rechtsextreme Meinung kundtun kann?

Das ist der Witz an der Sache: Unser ganzes demokratisches und politisches System ist von den Missverhältnissen, Schwachstellen und Gefahren des Systems des dritten Reiches inspiriert. Es wurde bewusst so konzipiert, um einen Rückfall zu der alten Herrschaftsform zu verhindern. Und unser heutiges System lässt in diesem Kontext dennoch die Existenz solcher politischen Parteien zu - sofern sie nicht beispielsweise ausdrücklich die Abschaffung der freiheitlich demokratischen Grundordnung anstreben.

Wobei beispielsweise bei Parteien wie der NPD festgestellt werden konnte, dass sie im Geheimen mit (nicht-politischen!) Neonazistischen Gruppierungen kooperieren und sich koordinieren (aktuelles Beispiel: der Sturm auf das Reichstagsgebäude, die Stürmung des Bundestags). Natürlich wird dann immer geleugnet dass eine Verbindung besteht.

Ich spreche das deswegen an weil es leider nicht einfach ist zu BEWEISEN, dass beispielsweise eine Bestrebung, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen, konkret vorliegt.

Und der Witz ist halt, dass solche Parteien auf diese Weise durch die selben (ire Existenz schützenden) demokratischen Werte und Prinzipien geschützt werden, die sie beseitigen wollen...

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kapundkappa  20.03.2022, 15:31
@Sevven
Und der Witz ist halt, dass solche Parteien auf diese Weise durch die selben (ire Existenz schützenden) demokratischen Werte und Prinzipien geschützt werden, die sie beseitigen wollen...

Das stimmt und ich frage mich immer wieder genau aus diesem Grund, ob die AfD uns nur verar*en möchte?

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kapundkappa  20.03.2022, 15:43
@kapundkappa

Mir fällt noch ein, die Merkel hat die Existenz der AfD begründet, indem sie sagte, sie wolle den Rechten im Lande eine Stimme geben, damit sie sich Gehör verschaffen können und im Parlament kontrolliert werden können. Was hältst du davon?

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In Berlin habe ich den Eindruck, dass die Polizisten und Polizistinnen immer freundlich sind, außer wenn sie vermeintlich in Stress geraten. Da kann es schon mal passieren, dass man ungerechtfertigt angeschrieen wird. Mir ist das einmal in der Öffentlichkeit passiert. Obwohl ich die Geschädigte war, wurde ich von einer Beamtin angeschrieen, weil ich wohl vermutlich nicht folge geleistet habe. Aber ehrlich gesagt, konnte ich gar nicht Folge leisten, weil sie erstens viel zu schnell gesprochen hat und zweitens stand ich unter Schock. Als ich mich dann wieder einigermaßen gefangen hatte, habe ich die Beamten einfach stehen gelassen und bin weggegangen. Ich muss mir sowas nicht bieten lassen, auch nicht von Staatsbediensteten. Und ich bin Deutsche. Scheinbar machen einige von denen nicht unbedingt einen Unterschied zwischen den Leuten und schreien jeden an.

ahjamann 
Fragesteller
 20.03.2022, 14:44
. Aber ehrlich gesagt, konnte ich gar nicht Folge leisten, weil sie erstens viel zu schnell gesprochen hat und zweitens stand ich unter Schoc

aber das ist ja nichts unübliches, ich wette 90% der Leute mit denen die Polizei so alltäglich zu tun hat stehen unter schock oder befinden sich zumindest in einer ausnahmesituation für ihren alltag

genau mit sowas muss ein polizist doch umgehen können ey

 Als ich mich dann wieder einigermaßen gefangen hatte, habe ich die Beamten einfach stehen gelassen und bin weggegangen. Ich muss mir sowas nicht bieten lassen, auch nicht von Staatsbediensteten.

klingt wie absolut richtig, du warst ja die geschädigte Person, die letzte die in der situation irgendwas "aushalten" müsste

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Die " rechtsextremen Strömungen " in Militär und Polizei bestehen meist im wesentlichen mal aus nix weiter als der Behauptung, es gäbe sie in nennenswerter Größenordnung.

Derartige Vorwürfe kommen immer wieder in vertrauter Regelmäßigkeit und sie folgen inzwischen einem offenbar bewährten Schema....:

  • Zuerst steht ein Vorwurf oder eine Behauptung im Raum, es gäbe z.B. bei Polizei oder Bundeswehr irgendwelche angeblich " rechten " Vorfälle oder Bewegungen.
  • Begründet oder belegt wird das dann nur oberflächlich, ohne konkret zu beschreiben was da eigentlich vorgefallen sein soll.
  • Sofort hagelt es von allen Seiten Empörungsbekundungen und Forderungen nach Konsequenzen, ohne überhaupt die Frage zu stellen ob an den Vorwürfen irgendwas dran ist.
  • Danach folgen gerne Talkshows, in denen eine angeblich bedrohliche Zunahme irgendwelcher " rechter " Aktivitäten thematisiert wird mit jenem aktuellen Vorgang als " Beweis ", auch an dieser Stelle wird überhaupt nicht mehr nachgefragt, was denn an den ursprünglichen Vorwürfen dran war.
  • In den meisten Fällen zieht sich das ganze dann ein paar Tage oder Wochen durch diverse Medien und verschwindet aber in sehr vielen Fällen dann auch wieder sang- und klanglos. Weil im Normalfall dann tatsächlich doch mal nachgeschaut wurde, was eigentlich vorgefallen ist und man festgestellt hat...: wieder einmal wurden irgendwelche harmlosen Ausagen, Handlungen oder Sachverhalte maßlos aufgeblasen.

Im Gegensatz zum lautstarken Alarm- und Empörungsgeschrei noch kurz zuvor wird dann aber davon, daß sich die Vorwürfe oft als komplett haltlos herausgestellt haben nur noch nebenbei in dürren Dreizeilern berichtet, wenn überhaupt.

Und beim durchschnittlichen Medienkonsumenten der nicht nachfragt bleibt ein weiteres Mal hängen....: " da war schon wieder was mit " Rechten " bei Polizei / Bundeswehr...".

Insofern....: um gegen " rechtsextreme Strömungen " vorzugehen muß es sie erst mal tatsächlich geben.

ahjamann 
Fragesteller
 18.03.2022, 16:36
Die "  rechtsextremen Strömungen " in Militär und Polizei bestehen meist im wesentlichen mal aus nix weiter als der Behauptung, es gäbe sie in nennenswerter Größenordnung.

hach da wär doch so ne studie ganz gut gewesen ...

Zuerst steht ein Vorwurf oder eine Behauptung im Raum, es gäbe z.B. bei Polizei oder Bundeswehr irgendwelche angeblich "  rechten " Vorfälle oder Bewegungen.

sind wohl alle erfunden? Die Waffen sind einfach so verschwunden? bspw

Im Gegensatz zum lautstarken Alarm- und Empörungsgeschrei noch kurz zuvor wird dann aber davon, daß sich die Vorwürfe oft als komplett haltlos herausgestellt haben nur noch nebenbei in dürren Dreizeilern berichtet, wenn überhaupt.

Hast du Beweise dafür? Oder soll ich einfach ein paar Artikel darüber posten was eben doch so war?

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Bertram18  25.08.2022, 01:09

Klasse Beitrag! Arbeite bei der Bundespolizei

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Moment mal: Bei der Windkraft hat es Dir doch gereicht, dass es keine Studien gibt, die etwas Negatives belegen. Hast Du als "linker Cis-Mann" da ggf. unterschiedliche Maßstäbe?

ahjamann 
Fragesteller
 17.03.2022, 15:44
 Bei der Windkraft hat es Dir doch gereicht, dass es keine Studien gibt, die etwas Negatives belegen

deswegen bin ich aber nicht für weniger studien sondern im gegenteil für so viele wie möglich

ich blockiere keine Studien um ja nicht das andere ergebnis rauszubekommen

irgendwie haben die 2 themen absolut nichts miteinander zu tun, auch nicht im hinterliegenden Argument.

Hier gibt es keine Studien, beim anderen Thema gibt es Studien. Was genau ist jetzt ähnlich?

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ahjamann 
Fragesteller
 20.03.2022, 14:46

oder hier, Pantauals? Keine Antwort?

Ich wüsste echt gerne welche Parallele du hier meinst bemerkt zu haben

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