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Ich vermute, die Frage bezieht sich auf den Wasserdruck und nicht auf den Druck im Tauchgerät?

Problematisch ist vor allem die Toxizität (Giftigkeit) von Stickstoff und Sauerstoff im Atemgas, weswegen Stickstoff dann mit zunehmender Tiefe durch Helium ersetzt und der Sauerstoffanteil immer weiter reduziert wird. Ab Tiefen über 280 m wird dann aber mit HPNS (Heliumzittern) auch Helium problematisch. Auch das lässt sich aber teilweise managen.

Noch problematischer wird allerdings in großen Tiefen der Atemwiderstand. Mit zunehmendem Druck geht die Ventilation der Lunge von einer laminaren in eine turbulente Strömung über. Je höher die Atemarbeit wird, desto mehr nimmt die Bewegung der Lungenmuskeln hab (quasi Ermüdung der Muskulatur). Das führt zu erhöhtem CO₂ Gehalt in der Lunge, was zu erhöhter Atemaktivität führt. Dadurch ermüdet die Muskulatur noch mehr und so weiter. Am Ende wird man Bewusstlos und ertrinkt. Mit Helium lässt sich die Atemarbeit etwas reduzieren (leichtes Gas). Wasserstoff ist noch besser (aber in der Handhabung gefährlicher). Bei ca. 800 m wird aber auch mit Wasserstoff die "Luft" so dick, dass man das Gefühl hat, Beton durch einen Strohhalm zu saugen.

Ein weiteres Problem sind natürlich eventuelle Druckausgleichs Probleme. Kann man beispielsweise den Druck im Mittelohr nicht ausgleichen, aber taucht trotzdem weiter, so kann es schlimmstenfalls zum Trommelfellriss, mit Wassereinbruch zum Mittelohr hin, kommen. Schlimmstenfalls kann das sogar in umgekehrte Richtung (beim Auftauchen) passieren. Dann hat man ein ernstzunehmendes Problem, denn früher oder später muss man ja nun mal auftauchen. Gott sei Dank ist eine solche Situation extrem selten. Barotraumen (Verletzungen durch Druck) können natürlich auch in allen anderen Luft-gefüllten Hohlräumen des Körpers entstehen. Über all diese Gefahren und wie man sie vermeidet, wird man aber bei einer guten Tauchausbildung ausgiebig informiert.

Woher ich das weiß:Hobby – VDST TL**/Nitrox TL**/Trimix*/Gasblender*/Medizinausbilder