Vorurteile bei Motorradmarken?

5 Antworten

Ja, auch unter Motorradfahrern gibt es Vorurteile. Meistens sind sie jedoch Schwachsinn.

Natürlich gibt es auch bei den Motorradmarken Vorurteile. Manches ist in den Anfangszeiten dieser Marken entstanden, manches hat sich entwickelt. Zudem hat sich die Motorradszene über die Jahre weiter entwickelt. Vom Gebrauchsgegenstand, weil man sich noch kein Auto leisten konnte bis zum Sportgerät der heutigen Tage.

Manche scherzhafte Bezeichnung für eine Marke wurde auch von den Fahrern dieser Marke selber entwickelt, wie z.B. Gummikuh für die BMWs oder Rollender Backstein für die K-Modelle von BMW. Das wurde dann in den allgemeinen Sprachschatz aufgenommen.

Zudem haben sich manche Motorradmarken entsprechend dem jeweiligen Zeitgeist in der Bewertung verändert. Oder durch die Nutzung in bestimmten Rocker-Millieus haben die Harleys bzw. ihre Fahrer dann ein Stigma bekommen. Das hat sich dann auch wieder gelegt.

Die -inzwischen wieder überholte- Bezeichnung "Joghurtbecher" für japanische Motorräder kam aus der Zeit, als es eigentlich nur "Naked Bikes" gab und diese neuen Vollverkleidungen manchen Fahrer oder dessen geisitge Fähigkeiten überfordert haben. Dabei hat damals z.B. BMW auch versucht auf dieser Welle mitzuschwimmen. Ich denke dabei an die Modelle, die Hans A. Muth für BMW kreiert hatte und die Aufsehen erregten, als sie auf der Motorrad-Messe vorgestellt wurden. Vorher hatte er auch schon die Katana für Suzuki entworfen. Auch so ein Projekt, das damals polarisierte. Heute ist es ein Kultgerät.

Inzwischen hat sich das Styling der verschiedenen Marken doch mehr aus- und angeglichen, so dass diese Vorurteile nur noch selten ein Thema sind. Die Verarbeitung und die Technik sind bei allen Marken besser geworden.

Die Zeiten, als Motorräder am Straßenrand standen, weil sie ein technisches Problem hatten, sind auch sehr selten geworden. Der damals übliche gelbe Schal zum Zeichen, dass man Hilfe benötigt, ist heutzutage höchstens noch Dekoration. Aber es gab da auch Zeiten, wo sich ein havarierter Fahrer einer italienischen Marke (Ducati) nicht von einem Fahrer einer japanischen Marke (Honda) helfen lassen wollte.

So ändern sich die Zeiten, die Einstellungen der Leute und die Motorräder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein paar gibt es wohl.

Harleyfahrern wird nachgesagt, dass sie nur Harleys grüßen, was ich zu 1/3 bestätigen kann. Also einer von 3 grüßt tatsächlich nicht. Und ich gehöre zu denen, die immer zuerst grüßen.

Ja, und BMW GS-Fahrer sollen auch ein wenig "besonders" sein :-)

Bild zum Beitrag

Aber sonst tun sie alle nix. Die wollen nur spielen.

Woher ich das weiß:Hobby – 2 Triumph Trident 900 und 2 Simson S51 B2-4
 - (Auto und Motorrad, Motorrad, Hobby)

Felix270400 
Fragesteller
 27.07.2023, 15:31

Ja, das Bild beschreibt es schon perfekt :D

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Als GL1800 Fahrer werde ich öfters gefragt ob ich nur Touren fahre. Aber nein, die Kiste kommt auch raus, wenn ich was einkaufen fahre.

Ich komme mit (fast) allen Moped Fahrern gut aus, egal ob BMW, Harley oder Joghurtbecher. Biker ist Biker

Die Motorradszene ist ganz anders aufgestellt, da das Motorrad in erster Linie ein Freizeitgerät ist, während das Auto im Allgemeinen eher ein Nutzfahrzeug ist.

Ich kenne wenig Motorradler*innen, die ihr Fahrzeug zum Protzen haben, nicht einmal die Custom-Fans wollen andere Motorradfahrer damit sonderlich beeindrucken, allenfalls innerhalb der eigenen Szene.

Gelbwesten-Graubacken fahren halt gerne voluminöse Reisedampfer, während jüngere Einsteiger einfach, billige und ältere Motorräder bevorzugen. Rennsportaffine Piloten sind auf mehr oder wenioger teuren oder heißen Joghurtbechern unterwegs und den Krach, den manche ihrer Auspuffanlagen emittieren, stößt auch nicht bei allen Motorradfahrern auf Begeisterung.

Manche Motorräder sehen als Wasser nur Regenwasser, andere stehen zahnbürstengepflegt da. Die Bedürfnisse und Einstellungen sind doch sehr, sehr unterschiedlich.