Versetzung in eine andere Abteilung? Überforderung im Job?
Hallo Zusammen,
ich arbeite aktuell in einer Führungsposition (für einen Maschinenpark). Ich war früher selbst in diesen Maschinenpark tätig, wurde aber auf Grund meiner sehr guten konstanten Leistung in eine Führungsposition befördert (vor 3 Jahren). Da unsere Geschäftsleistung großes Stücke auf mich setzt, erweitern sich meine Aufgaben Mittweile, für mich, ins unschaffbare. Ich habe meinen Chef auf meine Überforderung angesprochen. Laut seiner Aussage sollte sich dies durch Neueinstellungen in naher Zukunft verbessern. Dies ist schon mittlerweile 2 Jahre her.
Nun ist es so, dass ich durch meine Doppelbelastung im Beruf & Berufsbegleitende Weiterbildung zum Industriemeister immer wieder auf eine harte Probe gestellt werde. Ich bin zwar belastbar, nehme mir aber auch viele Probleme von der Arbeit mit nachhause. Dies lässt mich teilweise zuhause nicht zur Ruhe kommen und mich auch nicht schlafen.
Leider ist mir nun letztens ein Fehler passiert (wohlgemerkt mein erster), welcher umgehend von meiner Geschäftsführung abgemahnt worden ist. Ist stehe zu diesen Fehler und habe das auch so akzeptiert. Aktuell hetze ich auf Grund der Menge durch meine tägliche Arbeit, da ich sonst nicht alles bewältigt bekomme. Somit wird mir wohl dieser Fehler untergekommen sein.
Da meine Probleme von der GF auch nicht mehr wirklich ernst genommen worden sind, werde ich nun ein Gespräch einberufen, um meine Versetzung zurück in den Maschinenpark zu verlangen oder mir gff. einen anderen Job zu suchen.
Ich habe in den 3 Jahren die ich diesen Beruf ausübe gemerkt, dass ich viel mehr Spaß im Bereich des Maschinenparks hatte. Ich konnte mich technisch engagieren und habe auch gerne Wort wörtlich "mit angepackt"
Irgendwie denke ich, dass es das richtige ist. Fühle mich aber auch, als wenn ich kampflos das Feld räume. Mein persönliches Problem ist, dass ich ein Einzelgänger bin. Ich versuche vieles alleine zu stemmen und komme mir dumm vor jemanden nach Hilfe zu fragen (als wenn ich es nicht alleine hinbekomme).
Was denkt ihr als Außenstehende darüber?
2 Antworten
Ja, mach einen Gesprächstermin zum Mitarbeitergespräch mit deinem Vorgesetzten aus. Und bereite dich dann auf diesen Termin gut vor - schriftlich!
Schreib auf, welche Aufgaben du gerne und gut machst in der aktuellen Stelle, was dir Spaß macht, was du gerne noch dazu lernen würdest.
Und dann schreib dir auf, was dir schwer fällt, was dich konkret überlastet, welche Aufgaben dir gar keine Freude bereiten.
Schreib auch auf, welche Aufgaben ungefähr wie viel deiner Arbeitszeit beanspruchen. Notiere dir auch Gedanken und Beobachtungen, wo eventuell Aufgaben durch technische, organisatorische oder sonstige Maßnahmen und Hilfsmittel deutlich erleichtert werden (oder sogar komplett wegfallen!) könnten. Mach dir ruhig auch Gedanken darüber, ob manche deiner aktuellen Aufgaben in andere Bereiche bzw. zu anderen Mitarbeitern wandern könnten (vielleicht auch im Hinblick auf interne Beförderungen oder Trainee-Programme in untergeordnete Ebenen an bestimmte Mitarbeiter?).
Schreib dir dann noch auf, welche Wünsche du für deine berufliche Zukunft hast. Was möchtest du noch erreichen, lernen, ausprobieren?
Denk bei all dem aber noch nicht primär daran, den "Schritt zurück" zu gehen. Und wenn, dann versuch mal ganz intensiv, dich an die negativen Seiten vorher zu erinnern, nicht nur an die positiven. So, dass du wirklich am Ende abwägen kannst, ob dieser Schritt zurück tatsächlich eine sinnvolle Lösung ist - oder doch nur eine Verklärung der Vergangenheit aufgrund der aktuellen Situation.
Mit dieser Vorbereitung kannst du für dich wunderbar sortieren, wo die Probleme aktuell wirklich liegen und direkt durchdachte Lösungsansätze einbringen. So wirst du auch feststellen, ob es wirklich Überforderung und nicht schlichtweg Überlastung ist. Naja, und dann solltest du natürlich darauf bestehen, dass du nicht mehr die Arbeit für zwei Stellen allein machen musst, wie es ja aktuell der Fall zu sein scheint, sondern dass ich endlich um eine entsprechende Neubesetzung dieser Lücke gekümmert wird.
Völlig nachvollziehbar. Ging mir auch so. Im alten Job wurde ich auch befördert und habe dann auf Grund von Personalmangel bzw. Sprachproblemen (Internationale Firma, die Auftraggeber sprachen nur englisch, einige in der Führungsebene aber nicht) die Arbeit von 3 Leuten an der Backe gehabt. Hat die Firma aber nicht wirklich interessiert. Hieß dann immer: „wem es hier nicht gefällt“. War auch kurz davor, um Rückstufung zu bitten, aber das kam mir auch wie versagen vor. Hab mir dann einen neuen Job gesucht (mit dem ich auch sehr zufrieden bin). Als ich gekündigt habe, ist man mir quasi auf Knien hinterher gekrochen und hat mir alles mögliche angeboten. War mir dann aber egal, denn an dem Arbeitsstress hätte sich nichts geändert.