unterschied lutherbibel und einheitsübersetzung? katholisch und evangelische bibel?

5 Antworten

Die Lutherbibel geht auf Martin Luther zurück. Er hat als erster die Bibel ins Deutsche übersetzt und damit gleichzeitig die deutsche Sprache nachhaltig geprägt.

Die Einheitsübersetzung ist ursprünglich seit etwa 1970 eine ökumenische Übersetzung (katholisch und evangelisch anerkannt). Die neue korrigierte Einheitsübersetzung von 2016 wird nur noch von der katholischen Kirche herausgegeben. Die Einheitsübersetzung wird von der katholischen Kirche anerkannt und ist in die liturgischen Texte der katholischen Gottesdienste übernommen.

Die erste vollständig erhaltene Bibel ist der Codex Sinaiticus etwa aus dem 4.Jahrhundert n.Chr. und in altgriechischer Sprache.

Von noch älteren Bibeln (AT+NT) gibt es leider nur noch Fragmente.

Die Septuaginta ist die älteste altgriechische Übersetzung des AT aus dem hebräisch-aramäischen und stammt etwa aus dem 2.Jahrhundert v.Chr.

Wikipedia kann dir da weitere Auskunft geben.

In der westfälischen Stadt Münster wurde dieses Jahr ein spezielles Bibelmuseum eröffnet. https://www.uni-muenster.de/Bibelmuseum/

Woher ich das weiß:Hobby

helmutwk  29.01.2020, 13:14
Die Lutherbibel geht auf Martin Luther zurück. Er hat als erster die Bibel ins Deutsche übersetzt

Es gab schon vor Luther einige deutsche Übersetzungen. Aber Luther war besser:

  • Er hat vernünftig übersetzt, also nicht wörtlich, sondern sinngemäß, und dazu "dem Volk aufs Maul geschaut"
  • Er hat aus dem griechischen und hebräischen Original übersetzt und nicht aus der lateinischen Übersetzung
  • Natürlich hat auch eine Rolle gespielt, dass er die Bibel gut erklärt hat (und insbesondere, wo die Kirche der Bibel widersprach)

Deshalb sind die früheren Übersetzungen schnell außer Gebrauch gekommen.

Von noch älteren Bibeln (AT+NT) gibt es leider nur noch Fragmente.

Jein. Es gibt auch ziemlich vollständige Manuskripte, die älter sind. Allerdings nie von der ganzen Bibel, sondern von einzelnen Bibelbüchern (z.B. der P-66, Jh-Ev, nur leicht beschädigt, um 200, oder die große Jesajarolle von Qumran).

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Ich habe mal katholische genommen zu Hand (hab die im Bibliothek) dann die evangelische luther (steht auch in der Bibliothek) und dann nahm ich noch die Elberfelder die habe ich verstanden und lese sie regelmässig, die ist verständlicher und mir ist es wichtig das sie korrekt und verständlich ist. Laut Übersetzungen sollte die sich am besten nähern an die original welch zum

teil Griechisch und Hebräischer Schriften nähern


helmutwk  04.02.2020, 15:58
die Elberfelder die habe ich verstanden und lese sie regelmässig, die ist verständlicher und mir ist es wichtig das sie korrekt und verständlich ist

Sie ist wörtlich, das ist nicht unbedingt das Gleiche wie sinngemäß. Insbesondere die "unrevidierte" Elberfelder von 1905 hat viele Stellen vom Typ "wörtlich und deshalb faksch übersetzt".

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marius2001p  04.02.2020, 16:02
@helmutwk

Ich bin mit meine sehr zufrieden und hab sie verglichen mit ein anderen und sieht ziemlich gut aus

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Lutherbibel und Einheitsübersetzung sind zwei Bibelübersetzungen.

Heutige Lutherbibeln sind "Revisionen", weil heute kaum jemand Luther Original richtig verstehen kann ("Schnur" kann auch Schwiegermutter bedeuten, "afterreden" ist hinter dem Rücken reden", "sintemal" kann ich auch nicht erklären, etc. pp., von dr Orthographie ganz zu schweigen), aber hält sich an das, was Luther geschrieben hat (aber korrigiert zuweilen Übersetzungsfehler und falsche Textgrundlage). Das ist die Übersetzung der Lutherischen Kirchen.

Die Einheitsübersetzung ist die deutsche Übersetzung der katholischen Kirche. "Einheit" heißt: Einheitlich für Deutschland, Österreich, Schweiz, Elsass, Luxemburg und Deutschbelgien. Anders als Luther ist sie nicht nur aus den Originalsprachen (Hebräisch, Aramäisch, Griechisch) übersetzt, sondern berücksichtigt auch die lateinische Vulgata-Übersetzung, die offizielle Bibel der katholischen Weltkirche. Das ist der Grund, warum evangelische Theologen, die zeitweise an der Einheitsübersetzung mitgearbeitet haben, sich davon zurückgezogen haben.

Einige andere Kirchen haben auch "ihre" Bibelübersetzung: die Reformierten die Zürcher Bibel, die Darbisten die "Elberfelder Bibel". Aber grundsätzlich ist niemand verpflichtet, nur die Übersetzung seiner Kirche zu benutzen, und viele Freikirchen haben keine "Hausübersetzung". Es gibt mehr oder weniger private Übersetzungen. Auf dem Bibelserver findest du wichtigsten und kannst vergleichen. Ich habe eine "ökumenische" Übersetzung verlinkt (GNB, ein gemeinsames Projekt der evangelischen Bibelgesellschaften und den katholischen Bibelwerken).

katholisch und evangelische bibel?

In der katholischen Bibel gibt es im Alten Testament einige zusätzliche Bücher. Evangelische Bibeln enthalten nur die Bücher der "hebräischen Bibel" der Juden, die zusätzlichen Bücher sind alte jüdische Bibel, die schon vor ca. 2000 Jahren in der jüdischen "Septuaginta" ("siebzig", deshalb LXX abgekürzt), einer Übersetzung ins Altgriechische, enthalten waren.

Die ökumenische GNB gibt es deshalb in zwei Ausgaben: mit und ohne die "Spätschriften des ATs". Auch dieser Ausdruck ist "ökumenisch": die katholische Kirche spricht von "deuterokanonischen" Bücher, die evangelischen Christen nennen sie "Apokryphen".

wie ist die heutige bibel entstanden?

Die Bibel besteht aus 66 "Büchern" (Gänsefüßchen, weil einige keine eigentlichen Bücher sind, sondern z.B. Briefe), jedes Buch hat seine eigene Entstehungsgeschichte. Die wichtigste Einteilung ist die vom Alten und Neuem Testament (AT bzw. NT). Das Wort "Testament" bezeichnet eigentlich die "Bündnisse", die Gott mit dem Volk Israel geschlossen hat bzw. durch Jesu mit allen Menschen schließen möchte. Das so übersetzte Wort bezeichnet im Altgriechischen einen Vertrag, den man akzeptieren oder ablehnen, aber nicht ändern kann. Damals war das meist ein Testament (du kannst ein Erbe annehmen oder ablehnen, aber nicht den Wortlaut des Testaments ändern), heute wär auch ein Kundenvertrag mit nem größeren Unternehmen so etwas.

Der Bund des ATs geht auf Mose (ca. 1500 v.Chr.) zurück, die Bücher sind im Lauf der Jahrhunderte entstanden und dann als heilige Schrift anerkannt worden. Den heutigen "Kanon" (Liste der heiligen Bücher) des ATs gab es schon zur Zeit Jesu (der sich einmal indirekt darauf bezieht), aber war nicht von allen Juden anerkannt. Die Sadduzäer (die ein paar mal im NT erwähnt werden) akzeptierten nur die Thora (aka 5 Bücher Mose), laut Tradition wurde dieser Kanon im Jahr 90 in Jamnia als für alle Juden verbindlich festgelegt.

Die Bücher des NTs entstanden zwischen 40 und 100 n.Chr. (zum Vergleich: Jesus ist um 30 gestorben und auferstanden). Schon früh (um 100?) gab es erste Sammlungen: die vier Evangelien und die 14 Paulusbriefe. Als um 150 ein gewisser Markion nur das Lukasevangelium und 10 Paulusbriefe als heilige Schrift haben wollte (und das AT ganz ablehnte), wurde er exkommuniziert, in der damit einsetzenden Diskussion stand ziemlich schnell fest: (1) alle vier Evangelien gehören zum Kanon (2) alle Paulusbriefe gehören zum Kanon (3) die Apostelgeschichte gehört zum Kanon (4) sowie weitere Schriften.

Der vierte Punkt war lange umstritten, also ob z.B. die Offenbarungen von Johannes und Petrus Heilige Schrift sind, darüber gab es geteilte Meinungen. Der sog. Hebräerbrief war auch länger umstritten, weil er zwar zur Sammlung der Paulusbriefe gehört, aber nicht von Paulus ist. Mehr Details lasse ich aus ... im 4. Jahrhundert schlief die Diskussion ein, weil sich alle einig waren.

Das war jetzt die Entstehung der Bibel im Schnelldurchgang ;) allerdings gibt es da noch einen Aspekt: Christen glauben, dass die ganze Geschichte nicht ohne Gott passierte, der sich durch die Bibel offenbaren will, also möchte, dass die Bibel so ist, wie sie ist.


Diese Dinge sagt Dir im Detail wiki.

Die Luther-Bibel ist die erste Bibelübersetzung überhaupt ins Deutsche. Auch wenn sie sprachlich überarbeitet wurde, ist sie teilweise schwierig. Sie wird von den Evangelischen bevorzugt.

Die Einheitsübersetzung ist leicht verständlich und wird von Katholiken gerne verwendet. Sie ist weit verbreitet. Wer die "Einheit" dahinter ist, das musst Du nachschlagen.

Suche nach "Bibelserver", da ist viel erklärt und die Übersetzungen verglichen.


gutefrage898989 
Fragesteller
 28.01.2020, 14:19

was sind die unterschiede im inhalt zwischen der lutherbibel und der einheitsbibel? also ausser die sprache

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Firmian  28.01.2020, 15:46

Die "Einheit" ist, daß beim NT und den Psalmen auch Protestanten mitgewirkt haben. Es war die Idee, eine einheitliche Bibel für den deutschen Sprachraum, jedenfalls die Großkirchen, zu schaffen.

Allerdings haben die Evangelischen sie dann nicht wirklich genutzt, weil ihnen Luther lieber war.

Bei der Arbeit für die neue Auflage der EÜ waren sie meines Wissens auch nicht mehr dabei.

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helmutwk  29.01.2020, 13:07
@Firmian
Allerdings haben die Evangelischen sie dann nicht wirklich genutzt, weil ihnen Luther lieber war.

Nö, das war ein wenig anders.

Ursprünglich sollte das eine Übersetzung aus den Originalsprachen sein, aber dann hat sich Rom eingeschaltet und verlangt, dass die Vulgata stärker berücksichtigt werden muss. Deshalb haben sich die evangelischen Christen vom Projekt zurückgezogen.

Neben Luther gibt es noch jede Menge andere Übersetzungen (sogar eine von Menge ;) ), nicht jeder der nicht die EÜ benutzt mag Luther ;)

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Die Lutherbibel ist in kraftvollem Deutsch verfasst, die Einheitsbibel in dürrem Wissenschaftsdeutsch.


helmutwk  29.01.2020, 13:20

So was ist Geschmacksfrage, aber keine Geschmacksfrage ist, dass dei Einheitsübersetzung sieben Bücher mehr enthält, und in Daniel und Ester auch diverse Zusätze.

Nicht hilfreich, wenn nur der unwichtigste Unterschied erwähnt wird.

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