Papa geht mir auf die Nerven?
Hey
Ich habe folgendes Problem: Ich m (19) halte es langsam nicht mehr in diesem Haushalt aus, wegen meines Vaters. Das klingt überdramatisch, da ich meinen Vater trotzdem liebe, aber hört selbst.
Das Problem ist, er kommt nur in mein Zimmer, wenn ihm etwas nicht passt oder ich etwas für ihn erledigen soll. Eingekauft wird nicht, ausser ich mache es und zahle selbst, dann wird alles aufgebraucht und leer gelassen. Heute wurde ich an meinem einzig freien Tag in der Woche geweckt ich solle doch bitte den Müll entsorgen. Ich habe ein kleines Auto und er das grosse, auf die Idee mir das grosse zu überlassen kommt er nicht. Dazu kommt auch, dass er ständig schlecht über meine Mutter redet, obwohl die sich vor 4-5 Jahren oder so getrennt und geschieden haben.
Wie soll ich dieses Problem angehen? Distanz kann ich ja keine schaffen, da wir im selben Haushalt leben.
12 Antworten
Ausziehen. Das wird auf Schlag sehr viel entspannter, wenn du nicht mehr zu Hause wohnst. Eltern erziehen ist schwierig und klappt selten.
Wäre ein wg-Zimmer finanzierbar?
So blöd es klingt, manchmal hilft es tatsächlich einfach genau diese Dinge einmal anzusprechen, vermutlich ist deinem Vater das überhaupt nicht bewusst.
Die sind so mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass alles andere um sie herum nicht wahrgenommen wird.
Eine ähnliche Situation hatte ich damals mit meinem Vater und erst nachdem ich das klar ausgesprochen habe und ihm quasi an den Kopf geworfen habe hat er es erstmal verstanden.
Heißt jetzt also nicht Schrei dein Vater an sondern Bitte ihm uneingespräch und kläre das einfach mal und sage genau die Dinge die dir auf dem Herzen liegen.
Ein Versuch ist es Wert, sollte er dennoch beratungsresistent sein bleibt dir eigentlich nur so schnell wie die irgend möglich ist auszuziehen und auf eigenen Beinen zu stehen
Gedanken:
- Rollen besprechen: Ich Abi, Du Versorger. Oder so.
- Haushaltsanteile klären, wer macht was wann. Wer trägt welche Beträge (gesamten Haushalt betrachten).
- Vater und Mutter haben sich getrennt – spielte dabei das aktuelle Verhalten Deines Vaters eine Rolle? Du wirst ihn nicht ändern, akzeptiere es oder ziehe aus.
- Reden 1: Sorge dafür, dass ihr im Alltag mehr voneinander erzählt, was ihr macht, wie es euch geht. Das sorgt generell für mehr gegenseitiges Verständnis und weniger Konflikte. (Esst ihr gemeinsam? – !)
- Reden 2: Einmal den Feedforward-Dreiklang probieren, s. u.!
Nach Rüdiger Klepsch:
Der Feedback-Dreiklang besteht aus drei Teilen. Ich beginne damit, zu schildern, was ich wahrgenommen habe. Dann erkläre ich, wie das auf mich gewirkt hat. Und dann ende ich damit, was ich mir von dem anderen wünsche oder was ich erwarte. Dieser dritte Teil ist sehr wichtig. Feedback sollte, wenn es wirksam werden soll, immer konstruktiv und lösungsorientiert sein.
Begriff »Feedforward« – bei Rückmeldungen geht es immer darum, gemeinsam voranzukommen.
1) nicht mehr einkaufen
2) den Müll liegen lassen bzw. einen Plan machen, wer wann den Müll entsorgt und den Plan dann aufhängen beim Kühlschrank oder wo sonst der Müll steht ...
3) Eintritt verlangen fürs Zimmer :)
Du bist volljährig, kannst Dir leisten einen eigenen PKW zu unterhalten ?
Passt Dir etwas nicht ziehe aus und fange an selbstverantwortlich und selbstfinanziert zu leben.
Siehst Du, so einfach ist das.