Motivation mit Krebs weiterzuleben?

10 Antworten

Nein, man ist nicht zum Sterben verurteilt.

Krebs ist nicht gleich Krebs. Ein Glioblastom oder ein metastasiertes Pankreaskarzinom, ein Bronchialkarzinom, abhängig davon, ob dieses kleinzellig ist oder nicht, hat leider bei Diagnosestellung schon eine schlechte Prognose.

Das gilt aber nicht für alle Krebsarten. Die Heilungschancen/raten sind heutzutage hoch, z.b. bei Kindern mit Leukämie, über 90 Prozent.

Das verdanken wir den relevanten Therapien:

OP > RO Resektion,

differenzierte Chemotherapien. Mit einem sogenannten Down Staging > kombinierte Radio/Chemotherapie kann man ein großes Karzinom so verkleinern, daß eine Operabilität gegeben ist,

punktgenaue Strahlentherapie. Auf Grund dessen wird das umliegende Gewebe geschont,

Immuntherapien, mit den entsprechenden Medikamenten, wie mononukleare Antikörper.

In der palliativen Situation, d.h. wenn eine Krebserkrankung kurativ nicht mehr therapierbar ist, sterben die Patienten. In der Palliativmedizin hat oberste Priorität, jegliche Symptome, wie Schmerzen, Atemnot, Ängste etc., mittels der richtigen Medikation zu beheben, zumindest sehr gut zu lindern.

Man kann auch selber etwas dazu beitragen, um das Krebsrisiko zu minimieren > nicht rauchen, Alkohol in Maßen, auf die richtige Ernährung achten, moderate Bewegung, Adipositas vermeiden.

Zusätzlich noch die angebotenen Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen, je nach Alter und Geschlecht:

Hautkrebsscreening,

check up, beim Hausarzt,

gynäkologische Früherkennung, für Frauen,

urologische Früherkennung, für Männer,

Koloskopie, Mammographie.

Ein eventuelles carcinoma in situ ist immer besser zu therapieren, als ein metastasiertes Karzinom.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wir alle sind zum Sterben verurteilt. Das steht bereits mit der Geburt fest.

Saß einzige was wir in der Hand haben, ist wie wir die Zeit bis dahin, die bei jedem unterschiedlich lang ist, gestalten.

Davon abgesehen sind viele ktebsarten gut behandelbar. Das ist noch kein Todesurteil

Man sollte jeden Tag fröhlich sein (vor allem, wenn man Krebs oder so hat).

Lg

Ja, das muss wirklich unvorstellbar schwer sein zu wissen, dass man nicht mehr lange zu leben hat. Ich denke, als Mensch, der nicht in dieser Situation ist, kann man es allenfalls nur erahnen wie es einem dabei geht, was man denkt und fühlt. Ich denke, es macht sicherlich auch einen Unterschied welche Art von Krebs man hat, da dann das Ende unterschiedlich sein kann. Zum Beispiel ist es ein großer Unterschied, ob man an einem Gehirntumor bzw. Hirnmetastasen leidet (zu erwarten sind Lähmungen, Sprachstörung, Sehstörung usw.) oder man an einer Krebsart leidet wie zum Beispiel Darmkrebs (hier könnten Schmerzen im Endstadium ein größeres Problem sein. Doch es gibt in der Palliativmedizin zum Glück Möglichkeiten den Patienten ihre Beschwerden möglichst erträglich zu machen.

Das Bewusstsein bald sterben zu werden ist etwas sehr Elementares... Das Thema Glauben wird bei vielen dabei auch sehr wichtig. Auch wenn sie zuvor keine gläubigen Menschen waren. Es macht für das Wohlbefinden eines Sterbenskranken einen großen Unterschied, ob er an etwas glaubt, das über den Tod hinausgeht, etwas das der sichtbaren Welt übergeordnet ist, vielleicht auch an Wiedergeburt, oder ob man nicht daran glaubt. Oder ob man zumindest die Hoffnung darauf hat.

Es ist bestimmt auch wichtig, ob ein Mensch, der weiß, dass er bald sterben wird, Menschen um sich herum hat, die ihn unterstützen und lieben. Oder nicht.

Das Leben ist einfach so. Es fragt nicht. Es gibt und nimmt. Und es war auch schon immer so. Nur ist es uns heutzutage vielleicht noch bewusster, weil wir, glaube ich, viel mehr Möglichkeiten, Vorstellungen und Wünsche für unser Leben haben als in früheren Generationen. Auch in den Medien wird die Vorstellung eines perfekten Lebens mit Reisen, ewiger Jugend und unendlichen Möglichkeiten sich zu verwirklichen propagiert. Doch die Realität ist eigentlich anders... Man besteht aus Fleisch und Blut und ist ein endliches Wesen. Nur wollen wir das so lange es geht nicht wahrhaben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt Menschen, die schon über 20 Jahre mit der Diagnose leben. Nach "Heilung" bleibt zwar immer die Furcht vor der Rückkehr, aber ein qualitativ hochwertig Leben ist möglich.