Kind ist zu langsam in der Schule?
Unser Sohn (6) ist in der ersten Klasse. Er hat mit dem Lernstoff keine Probleme, er versteht alles und kann auch alles.
Aber er ist extrem langsam. So langsam, dass er die Aufgaben in der Schule nie schafft. Auch Hausaufgaben dauern ewig. Beim Umziehen, Auspacken usw braucht er zu lange, ständig muss die Klasse auf ihn warten.
Hatte das schon einmal hier geschildert
https://www.gutefrage.net/frage/habt-ihr-ideen-wie-unser-kind-schneller-aufgaben-erledigen-kann
Von der Schule aus kommen täglich Hinweise, Bitte um Elterngespräche uvm. Zitat der Klassenlehrerin: "Ich bin ratlos, was ich noch tun soll. Nächstes Jahr wird noch viel mehr Stoff kommen und das Tempo erhöht werden. Wie wir das mit ihm machen sollen, ist mir schleierhaft."
Wie gesagt: es liegt nicht am Können oder verstehen. Er hat z.B. in Mathe keinen einzigen Fehler, das Ausrechnen der Aufgabe dauert nur Sekunden. Aber dann hört er auf und nur mit ansprechen und auffordern wendet er sich der nächten Aufgabe zu. Zähneputzen, Anziehen... alles dauert Ewigkeiten, weil er in Gedanken ganz woanders ist.
Er ist ein sehr ruhiges, nachdenkliches Kind. Alles wird hinterfragt von ihm. Er kann sich auch lange konzentriert mit Dingen beschäftigen (Bei Brettspielen oder Lesen oder Basteln etc. - also kein ADHS Problem oder so). Er ist einfach nur ruhig und träumt vor sich hin.
Was können wir nur tun? Wie können wir ihm helfen? Er hat dadurch schon viele Einschränkungen und wird bald abgehängt sein in der Schule.
Rückstufung ist keine Lösung, da er den Stoff der 1.Klasse verstanden hat und sich langweilen würde. Aber mit dem Lerntempo der 2.Klasse wird er nicht mitkommen.
11 Antworten
🤔 Gute Frage.
Spontan wĂĽrde mir ein Kinderpsychologe einfallen, vielleicht findet der was raus.
🤔 Vielleicht braucht es Kinderspiele wo es speziell um Schnelligkeit geht.
🤔 Vielleicht braucht er einen Sport wo es um schnelles Denken, Entscheidungen Treffen geht. Vielleicht Fechten oder einen Kampfsport/kunst z.B. Karate, Judo, Wing Chun, ...
Da wird einiges fĂĽr Kinder angeboten.
Wie ich auch bereits in der anderen Frage erwähnt habe, war ich auch sehr langsam.
Mich liess man auch zu einem Therapeuten gehen, welcher mir aber nicht wirklich helfen konnte. es waren irgendwelche Ăśbungen dabei, die mir null halfen. Ist vielleicht aber doch eine gute Idee und meine Therapeutin war einfach nicht gut, das weiss ich nicht.
Aber meine Empfehlung ist es ihm zu sagen, so diese 5 Aufgaben hast du in 5min erledigt und du darfst heute 15min länger aufbleiben o.ä.
Mir hilft Zeitdruck z.B. sehr viel und wenn ich dann noch eine Belohnung kriege bin ich umso motivierter. Vielleicht hilft das ihm auch, sonst kann ich nicht viel empfehlen, da, wie oben erwähnt, mich persönlich diese Therapeutin nicht wirklich was gebracht hat.
Belohnungen helfen nicht. Er ist trotzdem langsam, aber dann zusätzlich enttäuscht, dass er die Belohnung nicht bekommt - das hat zu tränenreichen Aussagen von ihm geführt wie "Ich schaff das sowieso nicht. Ich bin dumm" usw.
Wir haben das abbrechen mĂĽssen.
Wenn Rückstufung keine Lösung ist und die Lehrer auch nicht weiter wissen, wird es vielleicht Zeit für einen Besuch beim Kinderarzt. Der kann euch an einen geeigneten Facharzt (Psychologe wahrscheinlich, in eurem Fall) überweisen.
Hey,
da denkt man natĂĽrlich gleich an Psychologen.
Aber ganz laienhaft gedacht, wenn man möchte, dass er einfach "schneller" wird, warum gibt man ihm dann nicht einfach mal Aufgaben bei denen man schneller sein muss? Bei dem es in Echtzeit weiter geht und nicht gewartet wird?
Die Aufgabe im Buch kann das eben nicht, die steht auch in einer halben Stunde noch genau so da wie jetzt.
Wie verhält er sich zum Beispiel wenn er ein Spiel spielt? Zum Beispiel bei einem digitalem Spiel, bei dem eben nicht gewartet wird?
Bei Erwachsenen (eher Richtung Jugendliche) funktioniert solches Training sehr gut, warum also nicht bei einem 6Jährigen.
Auf der anderen Seite kann man natürlich einen Facharzt aufsuchen. Ich persönlich würde den Echtzeit-Spiele-Weg zuerst versuchen. Ärzte verunsichern ein Kind doch nur, das denkt dann nur "irgendwas stimmt mit mir nicht, ich muss behandelt werden, alles ist falsch, was mache ich bloß".
GruĂź
Digitale Spiele mit Zeitdruck sind verstörend für ihn. Er wird nervös, weint, wird wütend, wenn es nicht klappt....
Wundert ja nicht, dass das so ist.
Die Situation ist ungewohnt und unbeherrschbar. Und genau das gilt es doch zu ändern.
Natürlich sollte man gucken wie man das langsam steigert. Auf der anderen Seite, die Gesellschaft erwartet die Leistungsfähigkeit, im Grunde muss er da durch.
Vielleicht findest Du etwas bei dem er Lust hat besser zu werden. Vielleicht findet man etwas bei dem man die Geschwindigkeit langsam steigern kann, damit der "Schock" nicht zu groĂź ist.
GruĂź
hallo lelenia,
jeder Mensch hat seine eigene Lerngeschwindigkeit. Im Alter von 6 Jahren fehlt es am Verständnis, genauso schnell sein zu sollen, wie die anderen Kinder. Warum also sollte Dein Kind so schnell sein müssen?
Dein Kind ist vermutlich völlig gesund - und nur etwas langsam. Aber ob langsam jetzt gut ist oder schlecht, ist eine Beurteilung Aussenstehender. Ich sehe darin kein Problem des Kindes, sondern eher etwas, womit sich Erwachsene in Geduld abzufinden haben.
Ganz sicher, irgendwann, wenn Dein Junge ein Mehr an Geschwindigkeit für erstrebenswert hält, wird er auch schneller werden. Bis dahin braucht Dein Junge Geduld und Nachsicht mit den Erwachsenen, die voller Ungeduld und mit nicht nachvollziehbaren Begründungen ihn drängeln wollen, schneller zu werden.
Danke.
Ja, das sehe ich ähnlich, aber es löst nicht das Problem.
Wenn Sportunterricht ist und er auch nach einer halben Stunde immer noch nicht umgezogen ist, kann er keinen Sport mitmachen.
Wenn eine Klassenarbeit geschrieben wird und nach der Stunde hat er nur eine Aufgabe gelöst, bekommt er eine schlechte Note. Usw.
Wir müssen also für ihn eine Lösung finden, denn so verbummelt er seine Zeit und schafft keine Dinge im Leben.
Dazu kann ich sagen: Wenn der Junge nach einer halben Stunde immer noch nicht umgezogen ist, dann liegt es vermutlich am Lehrer, den Jungen dennoch zu integrieren. Kann der Lehrer das nicht, dann ist es eben so. Darin sehe ich kein Drama.
Und wenn er nach einer Stunde nur eine Aufgabe gelöst hat, dann ist es eben so. Die Notengebung würde ich nicht zum Maßstab machen wollen. Es geht um die Entwicklung eines Jungen, der seine eigene Lern- und Umsetzungsgeschwindigkeit hat. Diese zu übersehen oder zu umgehen führt sehr schnell zu einer Überforderung - und genau das sollte man vermeiden. Warum soll man den Jungen überfordern - weil er für andere Menschen zu langsam ist???
GGf. wiederholt er eben eine Klasse. Na und?
Und noch ein Gedanke: Evt. ist ein Teil seiner Langsamkeit bereits Ausdruck einer von ihm empfundenen bereits eingetretenen Ăśberforderung, gegen die er sich durch besondere Langsamkeit sperrt.
Ergänzung: Das Leben besteht aus mehr Jahren als nur die Grundschulzeit. Ich würde mir da keine Sorgen machen, dass der Junge später alles wieder aufholt.
Belohnung ist nicht Pädagisch nicht wertvoll, so wird dem Kind vermittelt es hat es gut gemacht (Wertung) wenn er dsnn msl keine Belohnung bekommt bekommt er Selbstzweifel. Da wir Menschen gerne dazu neigen, wenn etwas anders ist.