Kann ich meinem Pferd die Decke, wenn ich sie auflege, auch wieder abnehmen?

8 Antworten

Das Pferd kann dauerhaft ohne Decke leben. Auch bei wechselnden Temperaturen.

Es kann auch gut dauerhaft mit Decke leben bei wechselnden Temperaturen.

Was es aber am schlechtesten kann, ist sich dauernd umzustellen, wenn die Decke mal da ist und mal nicht.

Entweder Du läßt die Decke ganz weg, oder tust sie konsequent den ganzen Winter über drauf - egal, ob es dann mal 15 Grad minus und andermal 7 Grad plus gibt...


friesennarr  25.10.2016, 13:03


Es kann auch gut dauerhaft mit Decke leben bei wechselnden Temperaturen.

Nein, können sie nicht - egal wie, kann der Mensch das niemals mit Decken nachmachen, was das Fell könnte (würde man es lassen).

Eine Decke deckt niemals das ganze Pferd vollkommen ab - immer ist da der Bauch frei, der Hals bzw. der Kopf und sehr oft auch der Hintern.

Ein Pferd das eine Decke auf hat hat also lauter Löcher in seiner Jacke.

Bei jeder Temperatur und jedem Wetterstand müsste eine Decke gewechselt werden - da reicht eine Decke niemals aus.

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Die Decke stört grundsätzlich die Thermoregulierung. 

Du fängst damit einen Teufelskreis an. Deckst du ein, kommt kein richtiges Fell. Kommt kein richtiges Fell, brauchst du eine Decke. 

Das Pferd "weiß" selbst am besten, ob ihm kalt ist oder nicht. Dementsprechend kann es auch am allerbesten selbst dafür sorgen, dass es nicht friert. Dann brauchst weder komplett scheren noch decken noch sonstwas. Alles was du da machst, greift in die natürliche Regulierung ein und sorgt unter Umständen sogar noch dafür, dass dein Pferd schneller krank wird, weil es sich eben nicht richtig warm halten kann. Selbst die beste Decke kann mal ein Loch haben und nass werden. Im schlimmsten Fall steht dein Pferd dann die ganzer Nacht mit nasser Decke ohne Winterfell in der Kälte.

Bei alten oder kranken Pferden, kann es durchaus sinnvoll sein, Decken zu verwenden. Regendecken auf dem Turnier oder Abschwitzdecken sind da natürlich auch nicht mit gemeint.

Aber generell gilt, dass ein normales, gesundes Pferd auch im tiefen Winter keine Decke braucht.

Wenn das Pferd ganzjährig in Offenstallhaltung ist, wächst ihm ein ausreichend wärmendes Winterfell und es sorgt durch Wälzen zudem für eine Schutzschicht.

Wichtig ist, dass du nicht jeden Tag das komplette Pferd blank putzt, also jegliche Fett-u.Staubschicht entfernst.

Eine Decke ist dagegen nicht nötig - außer es handelt sich um ein Boxenpferd, oder eines das "dank" Eindeckung kein ausreichendes Winterfell entwickelt hat.


emmabifi 
Fragesteller
 24.10.2016, 09:38

Das Pferd steht im Sommer 24 h raußen und im Winter über nacht drinne. Viel Fell schiebt sie aber nicht, obwohl noch keine Decke drauf war;)

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friesennarr  24.10.2016, 10:03
@emmabifi

Das ist doch jetzt gerade erst am schieben - und wenn du das Pferd auch im Winter draußen lässt, dann bekommt die schon ein gescheites Winterfell.

Wenn Pferde frieren, hat das einen ganz nutzvollen Effekt, denn dann wird vom System mehr Fell gebaut - frieren ist also sogar notwendig.

Bei unseren  fast 60 Pferden im Offenstall gibt es kein Pferd, das nicht ausreichend Fell bildet, selbst die alten Pferde haben viel Fell - die sogar noch mehr als die Jungen.

Meine baut kaum Fell ist aber nie am frieren, die Araber meiner Freundin sind alle leicht Befellt und denen ist auch nie kalt.

Dieses "kalt" ist eine Menschensache, Tiere haben dafür Fell.

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GWIFACH  24.10.2016, 10:13
@friesennarr

Das stimmt friesennarr, so ist es auch bei uns. Die Pferde brauchen die Chance, das für sie passende "draußen-Fell" entwickeln zu können - auch gesundheitlich sind ganzjährige Offenstallpferde unempfindlicher.  Wenn man dann durch "über Nacht reinbringen" jedoch eingreift, wäre das übertrieben so, wie wenn man uns Menschen im Skianzug in die Sauna setzt :-) Beim Wieder rausbringen frieren sie dann tatsächlich.

Wenn die Pferde sowieso schon gewohnt sind Tag+Nacht draußen zu verbringen und dort auch einen Unterstand vor extemem Niederschlag haben (wobei unsere den meist nur zum Sonnenschutz oder bei Starkregen aufsuchen, bei Schneetreiben dagegen draußen weilen ;-))  dann können sie auch Herbst und Winter dort verbringen.

Ein bisher reines Boxenpferd kann natürlich nicht im Winter mit der Offenstallhaltung starten, da macht es Sinn, im wärmeren Frühjahr damit zu beginnen, damit es sich den Jahreszeiten entsprechend langsam den Witterungsbedingungen anpassen und sich ganz natürlich auf den nächsten Winter vorbereiten kann.

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GWIFACH  24.10.2016, 10:18
@GWIFACH

Hab jetzt grad in den Antworten gelesen:
> das Pferd wird geschoren <   und > die Koppel hat keinen Unterstand<

Das Scheren ist ein No-go für jegliche Außenhaltung, welchen Sinn macht das, vor allem wenn ihr den EIndruck habt, dass das Pferd friert ??

Eine Koppel für Offenstallhaltung (wie es angeblich bislang im Sommer Tag+Nacht praktiziert wurde) muss eine Unterstellmöglichkeit für die Pferde haben - das muss kein Bauwerk sondern kann auch eine Baumgruppe sein, die bei Bedarf z.B.vor starker Sonneneinstrahlung oder eben auch Starkregen schützt und vom Pferd nach Belieben aufgesucht und verlassen werden kann. Dazu gibt es sogar Vorschriften.

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Es gibt viele Diskussionen unter Reitern ob Pferde eine Decke brauchen oder nicht! Du hast dich wie es aussieht für die Decke entscheiden und GANZ WICHTIG ist es, dass wenn du dein Pferd einmal eindeckst solltest du es NICHT mehr abdecken bis zu bestimmten Temperaturen! Dieses Jahr sind bei uns auch die Temperaturen geschwankt und es wurde mal wieder wärmer, davor war es sehr kalt und ich habe meine Pferde auch eingedeckt.

Ich würde ein pferd nur eindecken wenn es geschoren ist oder man es im frühzeitig vor dem Fellwechsel eindeckt. In beiden Fällen sollte dann aber die Decke dauerhaft drauf bleiben.