Ist der soziale Druck zu Gendern für euch noch aushaltbar, wenn hier nicht wie in Bayern politisch dagegen vorgegangen wird?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Es muss eine politische Lösung geben! 73%
Ich bin fürs Gendern, weil ich LGBT+ bin 27%
Der soziale Druck frisst mich zwar auf, aber ich bin fürs Gendern 0%

11 Antworten

Es muss eine politische Lösung geben!

Ob man diesem sozialen Druck ausgesetzt ist und ob man ihn aushält ist individuell verschieden. Ich werde und wurde keinerlei Druck zum Gendern ausgesetzt, ich gendere nicht, aber es nervt mich, in Presse und ÖRR angegendert zu werden.

Eine politische Lösung gibt es doch längst: die Entscheidungen des Rats für Deutsche Rechtschreibung. Die sind amtlich, verbindlich, offiziell und lassen ein Gendern nicht zu. Da ihnen zufolge Gegendertes kein Deutsch ist fehlt nur noch, Deutsch als Amtssprache festzuschreiben. Das fehlt im Grundgesetz komplett.

Adomox  06.04.2024, 17:07

Für wen sind die Entscheidungen des Rats noch gleich verbindlich?

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Von was für nem sozialen Druck redest du bitte? Der einzige Druck den ich bemerke ist der von Leuten, die was gegen das "gendern" haben. Die gleich so tun als ginge die Welt unter, wenn das jemand macht, und einen dafür ankeifen.

Mich hat noch nie jemand kritisiert, nur weil ich keine Pause für ein Sternchen gemacht hab. Dagegen kommt, wenn man das macht, zumindest hinter vorgehaltener Hand schnell mal ein blöder Kommentar.

Eh wie immer bei dem Thema: Der Druck geht von den Gegnern aus. Die Befürworter wollen Leuten einfach die Wahl lassen.

Nichts davon. Für mich ist gendern kein Druck und ich gehe völlig intuitiv damit um. Schon seit der Kindheit sagt man bei mir selbstverständlich beispielsweise "Lehrerin", bei einer weiblichen Lehrkraft oder "Lehrerinnen und Lehrer", wenn man eine gemischtgeschlechtliche Personengruppe anspricht. Das wurde mir sprachlich so antrainiert. Schriftlich nutze ich jedoch häufig aus Platz- und Zeitgründen fast ausschließlich das generische Maskulinum. Ich bin also vor allem nicht für den Zwang, mit Doppelpunkten zu schreiben oder zu sprechen. Mir persönlich klingt das einfach zu globig.

Ich verwende es trotzdem gerne, wenn ich weiß, dass Personen um mich herum sind, die es sich ausdrücklich wünschen, weil sie sich sonst nicht repräsentiert fühlen. Warum auch nicht? So wie ich im Straßenverkehr einen Kompromiss zwischen "Sicherheit für mich und meine Mitmenschen vs. Geschwindigkeit" eingehe, gehe ich gerne sprachlich einen Kompromiss zwischen Klang und Inklusion ein. Ich denke viel mehr, dass jeder Mensch in der Lage sein sollte, in gewählten Situationen diese Sprache zu nutzen. Das ist nichts anderes, als gehobenere Sprache im Umgang mit Vorgesetzten. Dort beschwert sich auch niemand, dass er nicht wie im Alltag reden darf.

Viel schlimmer als einen Zwang so zu reden, finde ich allerdings das Verbot, so zu reden. Gendern ist ein gesellschaftlich-linguistischer Wandel, der für eine vielgesprochene Sprache völlig verständlich und normal ist. Die Sprache geht eben mit der Zeit. Aber was soll man von den erzkonservativen Fortschrittshassern schon erwarten? (Ja, ich persönlich mag die CSU gar nicht, wie man wohl merkt.) Einen solchen Prozess zu bremsen ist nicht sinnvoll und genau das gleiche Mittel, vor dem sich die Gendergegner selber so gefürchtet haben. Zwang. Zwang ist schlecht, in jeder Situation.

Bis vorher hat es sich (für mich persönlich!) so angefühlt, als könne jeder, solange er respektvoll blieb, reden wie er möchte. Nun ist das nicht mehr so. Das widerspricht meinen liberalen Gedanken genauso, wie es ein Genderzwang tun würde. Auch gesellschaftlich habe ich mich nie zum Gendern gezwungen gefühlt. Meist wissen meine Mitmenschen bereits, dass ich sie so akzeptiere und mag, wie sie sind. Dabei ist es mir ganz egal, ob sie transsexuell, heterosexuell oder homosexuell, oder was auch sonst immer, sind.

Welcher soziale Druck???

Ich spüre, bemerke und finde keinen solchen!

Wenn man mit Gendering konfrontiert wird, bleibt es einem einfach selbst überlassen, ob man diese Vergewaltigung der Hochdeutschen Sprache mitmachen möchte oder nicht.

Ich höre/schaue mir derzeit in der Mittagspause hin und wieder ein Video-Vortrag an. Wenn die Vortragenden gendern, dann schalte ich das Video ganz konkret AB. Das muss ich mir nicht antuen. Hörbücher, in welchen gegendert wird? Werden sofort wieder gelöscht. Und mit Personen, welche gendern, unterhalte ich mich gar nicht erst. Sie dürfen machen, was sie wollen, aber ich muss da nicht mit dabei sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Solange sich Leute übers Gendern aufregen können die Probleme im Land noch nicht all zu groß sein. Kann Herr Söder eigentlich verbieten, wie jemanden reden darf? Ist die Sprache nicht Kulturhochgut des Bundes Republik Deutschland? Ach ja, die meisten, auch ich, die fürs Gendern sind schreiben es den anderen nicht vor. Zudem gendere ich auch nicht immer. Ist ja auch oft umständlich.