Haben Autos früher länger gehalten?

9 Antworten

Auch wenn das von den Ewig gestrigen ständig behauptet wird, so trifft das absolut nicht zu.

Moderne Autos halten nach meiner Erfahrung sogar viel länger.

Die modernen Autos sind halt nur viel Komplexer wie die damaligen Autos. Was natürlich zusätzliche Fehler verursachen kann.

Mein Auto wird im November 10 und er fährt sich immer noch wie ein Neuwagen und ist Technisch in einem Top Zustand.

Im März zusätzlich die Hauptuntersuchung ohne Mängel bestanden.

Rost ist bei den modernen Autos auch fast kein Thema mehr.

Der Rekord E von meiner Mutter, war mit 10 Jahren mehr oder weniger Reif für den Schrottplatz.

Mein erstes Auto ein Kadett E hatte trotz guter Wartung bereits mit 4 Jahren Rostprobleme.

Was bei vielen alten Autos allerdings zutrifft, dass die durch die "einfachere" Technik schon leichter zu reparieren waren.

Aber in erster Linie kommt die Haltbarkeit immer von der regelmäßigen Wartung und Pflege. Wer nur fährt und nichts macht, bekommt auch ein modernes Auto schnell kaputt

Mein Auto würde noch immer als "Neuwagen" durchgehen 😉 Aber ich achte auch sehr auf den Zustand vom Auto.

Das trifft möglicherweise auf die wenigen Autos zu, die damals mit perfektem Rostschutz ausgeliefert wurden (Volvo fällt mir da ein, und die ersten vollverzinkten Audis). Wenn man dann noch selber schrauben konnte und wollte, hielt das Auto fast ewig.

Die meisten Autos wurden aber eher früher als später ein Opfer des Rostes, so dass man sie auch als begeisterter Schrauber nach spätestens fünfzehn Jahren - und vielen Stunden des Entrostens - verschrottet hat.

Bei normaler Pflege (regelmäßig Öl zu wechseln oder wechseln zu lassen war auch früher erforderlich) hält ein durchschnittliches heutiges Auto länger als eins von damals.

Ein reparabler Defekt ist vermutlich seltener als früher (er ist definitiv seltener bei den Antriebsaggregaten, aber heute gibt es ja heute zusätzlich jede Menge Gimmicks, die kaputt gehen können), aber wenn ein Defekt auftritt, ist die Reparatur teurer als früher. Und die Chance, selber reparieren zu können, wird immer kleiner, wodurch so ein Defekt beim alten Gebrauchtwagen auch mal zum witrschaftlichen Totalschaden wird.

Oder auch: Betrachtet man nur die Lebensjahre, hat ein Auto früher nicht so lange gehalten wie heute.

Betrachtet man aber "Kosten pro Lebensjahr", wird es kompliziert, wegen der Inflation ebenso wie wegen des zusätzlich verbauten Luxus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Waterfight 
Fragesteller
 13.04.2024, 17:07

Können freie werkstätten noch problemlos reparieren oder wird das auch schon schwerer und die hersteller wollen sie zum händler treiben

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TomRichter  13.04.2024, 18:45
@Waterfight

Das versuchen die Hersteller natürlich, aber die meisten Tricks werden wohl durch EU-Recht verhindert. Wieweit legale Methoden greifen (Spezial-Werkzeug und -Software) weiß ich nicht.

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Nein

Früher war Rost ein noch viel größeres Problem als heute

Autos hatten mit 8 Jahren schon durchrostungen.

stefan08031975  13.04.2024, 16:00

Es gab früher sogar Autos die bei der ersten Hauptuntersuchung schon wegen Rost durchgefallen sind 😉

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JochenOWL  13.04.2024, 16:41
@stefan08031975

.....es gab sogar welche, die man erst garnicht zugelassen hätte, wenn sie VOR der ersten Zulassung zur HU gemusst hätten....

Daher kommen ja die Sprüche: "Rostet schon beim Händler" oder "Rostet schon im Prospekt" ;-)

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Nein. Ich weiß nicht, ob die Statistik von 2021 oder 2023 war, aber zu jenem Zeitpunkt war das durchschnittliche Auto beim Verwerter 19 Jahre alt. Der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnung in den 60ern (wo das Durchschnittsalter nur irgendwo bei 9 oder 10 Jahren lag und seitdem nur eine Richtung kannte, nämlich nach oben).

Mercedes legendärer W123 wurde seinerzeit beworben mit der mit Abstand geringsten Pannenanfälligkeit, mit laut ADAC einer Panne alle 870.000km. Damals ein fantastischer Wert, heute schaffen das sogar bessere Kleinwägen, in der Mittelklasse sind Werte bis über 4 Millionen km üblich.

checkpointarea  13.04.2024, 22:29

Kleinwagen mit einer Spanne von fast einer Million Kilometern? Also dürften quasi alle Kleinwagen im Laufe ihrer gesamten Lebensspanne keine einzige Panne haben, oder habe ich das falsch verstanden?

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SpitfireMKIIFan  13.04.2024, 22:49
@checkpointarea

Tatsächlich ja. Zumindest keine Panne, für die der ADAC ausrücken musste (der die Statistik auch erstellt). Damit sicherlich nur bedingt aussagekräftig, wenn dir ein netter Fremder auf dem Aldiparkplatz Starthilfe gibt.

Aber als Beispiel, der Suzuki Ignis, der 2023 die Liste angeführt hat (https://assets.adac.de/image/upload/v1706796628/ADAC-eV/KOR/Text/PDF/adac-pannenstatistik-2023-2402_wbpbjs.pdf), hat es bei EZ 2019 laut ADAC auf 1,2 Pannen je 1000 Fahrzeuge bei 8000 km durchschnittlicher Jahresfahrleistung gebracht. Also 8 Mio zurückgelegte km bei 1000 Fahrzeugen mit 1,2 Pannen insgesamt macht rund 6,7 Mio km bis zur ersten Panne im Best Case. Worst Case wie zB. im Forfour Bj 2017 wären 28,6 Pannen bei 9000km Jahresfahrleistung, entsprechend etwa einer Panne alle 314.000km.

Sicherlich haben da auch Pannendienste der Autohäuser dem ADAC Arbeit abgenommen, früher hab ich das auch mal gemacht. Keine Ahnung, wie andere Autohäuser das regeln, in meinem Fall hatte ich im Winter allerhöchstens einen Einsatz je Woche, praktisch ausschließlich Batterien und platte Reifen. Das ganze Thema ist halbherzig behandelt worden, die schwierigen Fälle kamen alle vom ADAC, das eigene Servicefahrzeug wurde mal gebraucht angeschafft und war in bedeutend schlechterem Zustand als sämtliche Kundenfahrzeuge, denen ich zur Hilfe geeilt bin. Von dem Argument, dass die ADAC-Statistik damit zu sehr verwässert ist, bin ich daher nicht überzeugt.

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checkpointarea  14.04.2024, 10:07
@SpitfireMKIIFan
Sicherlich haben da auch Pannendienste der Autohäuser dem ADAC Arbeit abgenommen.

Du nennst hier den wahrscheinlich wichtigsten Punkt.

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Haben Autos früher länger gehalten?

Eine Abschätzung ist hier nur tendenziell möglich, weil der Begriff "früher" keine konkrete Zeitspanne angibt, es außerdem heute und "früher" gute, aber natürlich auch weniger gute Konstruktionen gab. Hinzu kommt, dass ein Auto aus verschiedenen Komponenten besteht, welche mal mehr, mal weniger haltbar sein können.

Anbei mal zwei Beispiele, was gewisse Hersteller "früher" eindeutig besser als heute gemacht haben:

  • Audi: Früher Vollverzinkung / heute Teilverzinkung (wesentlich besserer Korrosionsschutz)
  • Mercedes/Opel/BMW: Früher massive Duplexsteuerketten / heute einfache Simplexsteuerketten (wesentlich verlängerte Standzeit)

Und ganz allgemein lässt sich ein Trend hin zu mehr Kunststoff, und weg von Metall beobachten. Beispiel hier: Die Drallklappen beim Audi 2.7/3.0 V6 TDI, welche mit einer Edelstahlwelle in Kunststoffhülsen laufen, welche von der Qualität her an Teile aus einem Überraschungsei erinnern, dementsprechend recht zügig einlaufen. Oder es werden von verschiedenen Herstellern temperaturbelastete Bauteile wie Thermostatgehäuse oder die Rotoren von Kühlmittelpumpen aus Kunststoff statt aus Metall gefertigt - verfrühter Ausfall garantiert. Auch im Motoröl laufende Zahnriemen, wie sie Hersteller wie VAG (hier für die Ölpumpe), Ford, PSA (Citroen/Peugeot/Opel) oder Honda (Stromerzeuger und ein 1.0 VTEC Turbomotor fü den europäischen Civic) anboten oder anbieten, hätte man sich "früher" niemals getraut anzubieten, würde ich behaupten.

Oder weitere Beispiele: Früher waren Scheinwerfer vorne aus Glas, grundsätzlich. Zwar bricht Glas, wenn man irgendwo dagegenfährt, jedoch behält Glas seine brillante Optik auch nach Jahren bei, während der heutzutage grundsätzlich genutzte Kunststoff nach wenigen Jahren sehr unansehnlich gelblich - matt aussieht, und außerdem im Vergleich ungleich kratzempfindlicher ist.

Weitere Beispiele fallen mir spontan gerade nicht ein, aber es gibt mit Sicherheit welche.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung