Gehalt und Karrierechancen als Bachelor of Laws/Stadtinspektor NRW?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie die Aufstiegschancen aussehen, ist abhängig von der Personalsituation und den vorhandenen Planstellen in deiner Kommunalverwaltung.

Mit Abschluss des Studiums erlangst du die Laufbahnbefähigung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst. Wenn du bei deiner Behörde wenig oder gar keine Aufstiegschancen siehst, kannst du auch den Dienstherr wechseln und dich auf höher besoldete Positionen bei anderen Behörden bewerben, sofern die Stellen die Laufbahnbefähigung für den gD erfordern und du die weiteren Voraussetzungen erfüllst.

Auch innerhalb deiner Behörde, wenn es möglich ist, kannst du dich auf höher besoldete Positionen bewerben, wenn du die Voraussetzungen gemäß Stellenbeschreibung erfüllst. So hat es auch meine Mutter bei der Justiz NRW gemacht, als sie sich von der Rechtspflegerin zur Amtsanwältin hat weiterbilden lassen. Dadurch hat sie in weniger als 20 Dienstjahren nach Studienabschluss A12 erreicht.

A13 zu erreichen, ist bei weitem keine Seltenheit, allerdings dauert dies seine Zeit und man muss immer Leistung bringen. Ich persönlich kenne einige Beamte, die max. 30 Dienstjahre gebraucht haben, um das Endamt A13 im gD zu erreichen.

Auch kenne ich 2 Beamte, die 3 Jahre vor ihrer Pensionierung sogar auf A14 befördert wurden, obwohl A14 für den gD gar nicht vorgesehen ist.

In höhere Erfahrungsstufen kommst du nur mit zunehmender Dienstzeit. Aufstiegsbeamte aus dem mittleren Dienst behalten ihre Erfahrungsstufe.

Ich steh mit meiner Beamtenkarriere beim Zoll erst noch am Anfang. Nächstes Jahr werde ich, wenn alles gut läuft, erstmal zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt und mir wurde auch schon eine Beförderung auf A10 in Aussicht gestellt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Zollbeamtin / Beamtin im gehobenen Zolldienst

Fridolin159 
Fragesteller
 30.07.2020, 13:50

Danke für die Antwort!

Erhältst du eine Beförderung durch besondere Leistungen oder weitere Qualifikation?

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Fridolin159 
Fragesteller
 30.07.2020, 13:59

Achso, und wäre es so, dass man nach der Ausbildung gar kein Amt vorgeschlagen bekommt sondern sich darauf bewerben muss? Wir sind dieses Jahr sehr viele Bachelor Studierende, da ich in einer relativ großen Behörde anfange.

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Am Anfang solltest du nach meiner Einschätzung weniger Wert auf die Erfahrungsstufen legen, sondern auf die Eingruppierung. Es wäre z.B. für deine Laufbahn förderlich, wenn du bereits nach dem Studium z.B. eine A11-bewertete Stelle bekleidest. Zwar fängt man dann mit A9 an, die Beförderungen nach A10 und A11 sind dann jedoch in der Regel Formsache. Bei guter Leistung genehmigt der Dienstherr dann auch eine Probezeitverkürzung, sodass du spätestens mit Ende 20 bereits in A11 sein dürftest.

Die Erfahrungsstufen hängen logischerweise mit der Erfahrung zusammen. In Ausnahmefällen aufgrund herausragender Leistung kann man auch schon früher in die nächste Erfahrungsstufe kommen. Aber wie gesagt, am Anfang ist es erst mal wichtig, die Beamter auf Lebenszeit zu werden und dann die Beförderungen zu absolvieren.

Was die Karrierechancen betrifft: Du könntest anschließend noch einem Master draufsatteln und direkt im HD einsteigen. Oder intern einen Aufstieg machen, das ist schwieriger und die Voraussetzungen hängen immer vom Arbeitgeber ab.


Fridolin159 
Fragesteller
 29.07.2020, 08:55

Den Master zu bekommen ist allerdings recht schwierig... Und ist letztlich eine Entscheidung der Behörde...

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HannahK81  29.07.2020, 09:19
@Fridolin159

Ne das hat erstmal nichts mit der Behörde zu tun. Du bewirbt dich einfach bei einer Hs/Uni und hast dann nen Studentenstatus. Musst nur gucken wie du anschließend das Ref ablegt, dann steigst du im hD ein. Der schnellste Weg nach oben..

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In höhere erfahrungsstufen kommst du ohne zu warten nur durch vorerfahrung und das auch nur mit Glück, z.b. Du hast einen Vergleichenbaren oder förderlichen Beruf dafür ausgeübt dann KANN die Zeit mit angerechnet werden.

Zu deine Aufstiegsmöglichkeiten gilt zu sagen dass das maximal mögliche Grundgehalt in der Laufbahn 2.1 in NRW bei ca 5400€ liegt


Fridolin159 
Fragesteller
 29.07.2020, 05:56

Also gar nicht durch interne Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen bzw. Kommen diese häufig vor?

5.400 klingt utopisch, da man als Einstiegsgehalt um die 2700 brutto verdient und mit allen Anzügen auf ca 2000€ komme. Lg

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OnePerson19  29.07.2020, 06:03
@Fridolin159

Durch Fortbildungen steigst du nicht In der Erfahrungsstufe auf, wenn machst du dir damit den Weg für eine Bessere / Höher Besoldete Stelle frei.

5400€ Verdient ja auch nicht jeder, dort hin zu kommen ist schon etwas schwieriger und dauert auch seine Jahre

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OnePerson19  29.07.2020, 06:16
@Fridolin159

Bei A9 Stufe2 NRW macht es ein Grundgehalt von 2764€ Das sind ohne Kirchensteuern, Unverheiratet und ohne Kinder 2301€ Netto.

Tipp: Aus der Kirche Austreten, kostet einmal 25€ sparst aber bei dem oben gennanten Gehalt ca. 470€ im Jahr

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