Freier fall stein?

1 Antwort

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Nimm an, die Grube habe die Tiefe h, und denk Dir das von hinten her.

Wenn Du den Stein aufschlagen hörst, dann mußte der Schall die Strecke h überwin­den. Schall bewegt sich mit der konstanten Geschwindigkeit v, also also braucht er für die Strecke h eine Zeit h=vt₁ ⇒ t₁=h/v.

Der Stein fiel im freien Fall in die Grube. Nenn seine Fallzeit t₂, dann gilt h=½gt₂² bzw. t₂=√(2h/g).

Die Zeit t, die Du gemessen hast, lag zwischen dem Loslassen des Steins und dem Eintreffen des Schalls an Deinem Oh, also t=t₁+t₂. Es gilt also

Bild zum Beitrag

So wie die Aufgabe gestellt ist, würde bereits die erste Zeile reichen; ich habe die Glei­chung aber noch gleich nach h aufgelöst, wobei ich benutzt habe, daß sie als „qua­dra­tische Gleichung mit der Variable √h“ aufgefaßt werden kann. Wenn Dir das zu schnell gegangen ist, kannst Du auch eine neue Variable η=√h einführen, dann ist es eine of­fen­sichtliche quadratische Gleichung, und Du kannst dann nach η auflösen und h zu­rück­einsetzen.

Wir können uns das auch graphisch ansehen:

Bild zum Beitrag

Hier siehst Du die Grubentiefe in Abhängigkeit von der verstrichenen Zeit (violett); außer­dem habe ich noch in Grün die Grubentiefe eingezeichnet, die man bekommt, wenn man die Laufzeit des Schalls ignoriert (also nur mit h=½gt² rechnet). Wenn die Grube weniger als 40 m tief ist, bekommt man mit beiden Ansätzen ± dasselbe Er­geb­nis, aber bei tieferen Gruben wird die Korrektur dann doch beträchtlich. Allerdings laufen wir für tiefe Gruben in ein anderes Problem: Der Stein fällt dann länger und er­reicht höhere Fallgeschwindigkeiten, und dann wird der Luft­wider­stand immer wich­tiger. Leider haben wir den Luftwiderstand aber in der Rechnung gar nicht berück­sich­tigt, so daß wir dem Ergebnis ohnehin nicht trauen können, wenn die Grube zu tief ist.

Wie immer: Rechenfehler vorbehalten.

 - (Zeit, Energie, Formel)  - (Zeit, Energie, Formel)

Hguyhhj 
Fragesteller
 11.05.2024, 16:38

Hi können sie mir bitte sagen ,wie sie von der ersten zeile auf die Zweite Kamen.Danke

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indiachinacook  11.05.2024, 16:59
@Hguyhhj

n der ersten Zeile steht t = h/v + √(2h/g)

Wir multiplizieren mit v und dröseln dann ein bißchen an der Wurzel herum, um √h herauszulösen:

vt = h + v√(2h/g) = h + v√(2/g)⋅√h

und dann kommt noch alles auf eine Seite:

h + v√(2/g)⋅√h − vt = 0

Statt v√(2/g) kann man natürlich auch √(2v²/g) schreiben.

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Hguyhhj 
Fragesteller
 11.05.2024, 16:57

Sorry meinte von den zweiten Zeile auf die dritte

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indiachinacook  11.05.2024, 17:02
@Hguyhhj

Quadratische Gleichung. Die Gleichung hat die Form h + p√h − q = 0 (dabei sind p=√(2v²/g) und q=vt), also Lösungsformel anwenden √h = −½p + √(¼p² + q) und dann noch quadrieren, damit wir zu h kommen.

Ich hoffe, daß ich das unfallfrei hingekriegt habe.

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Hguyhhj 
Fragesteller
 11.05.2024, 17:39
@indiachinacook

Ich kenne die p-q formel nicht ,sondern die mitternachtsformel .könnes sie es damit erklären

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indiachinacook  11.05.2024, 18:00
@Hguyhhj

Ich weiß nicht, was Du meinst — das ist irgendeine Terminologie aus Deutschland, die ich nicht kenne.

h + √(2v²/g) √h − vt =0

Jetzt ersetzten wir h durch η² und entsprechend √h durch η:

η² + √(2v²/g) η − vt =0

Das lösen wir nach η auf, wie auch immer Du das machst (kriegst Du bestimmt hin):

η = −√(½v²/g) + √( ½v²/g + vt )

und weil wir η ja so eingeführt haben, daß h=η², können wir das auf h umschreiben:

h = η² = [ √( ½v²/g + vt ) − √(½v²/g) ]²

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