Dorf oder Großstadt was findet ihr besser?

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Beides coool

Ich habe beides kenne gelernt.. Meine Jugend in Berlin erlebt. Dann sind wir ein ein Dorf gezogen. Dort waren die Menschen etwas zurückhaltend gegenüber Fremden.

Die Einheimischen meist Bauern oder Leute die in Fabriken arbeiteten. Die Umstellung war schon krass. Ich trat einem Verein bei, um Kontakt zu bekommen.

Meine sportlichen Leistungen kamen gut an und langsam gab es auch Kontakte. Gemeinsame Grillfeste und Besuche bei dem einen oder anderen Vereinsmitglied zu Hause. Gesellschaftlich hat das dann irgendwie gepasst. Man half sich auch, wenn es notwendig war. Ging man durchs Dorf, so kannte man fast jeden.

In dem Dorf war freilich abends nichts los, ausser in den Gaststätten und die waren meist voll, auch unter der Woche. Kino, Theater oder sonstwas gab es nicht.

20 Jahre lang lebte ich in diesem Dorf und zog dann in eine Stadt mit ca. 80 000 Einwohnern um. Da fand ich dann alles vor, was ich mir wünschte. Disco, Restaurants, Kino, Theater, jede Menge Geschäfte , alle Schulen, alle Ärzte, Klinik usw.

So lernte ich die Unterschiede kennen. Das Dorfleben hatte auch seine Reize, besonders dann, wenn traditionell gefeiert wurde. Es war eben bäuerlich ausgerichtet.

In der Stadt lebt eigentlich jeder für sich. Oft kennt einer nicht mal den Namen seiner Nachbarn, die in Mehrfamilienhäusern wohnten. Wenn man da keine Freunde hat, lebt man quasi isoliert.

Manchmal fahre ich wieder in das Dorf , um alte Freunde wiederzusehen und spricht über gemeinsam erlebtes.

Ich lebe auf dem Dorf und das ist jetzt nicht ganz einfach .

Wir dürfen nämlich nur einmal im Monat raus - sonst würde uns das Stadtleben vielleicht sogar gefallen .

Arbeiten tun wir von früh bis spät auf den Feldern und im Stall - unsere jungen Leute dürfen nicht Fernsehen und dieses "Internetz " haben wir abgeschaltet. Man darf ihnen auch nicht sagen, dass es Universitäten und große Industriebetriebe gibt , sonst hauen sie einfach ab und können nicht mehr hier arbeiten.

Manchmal kommt die Postkutsche vorbei, da muss man aufpassen, dass keiner mitfährt , sonst können wir die Ernte nicht mehr einbringen .

Diese Dinger , die manchmal am Himmel fliegen und die so fürchterlich brummen ignorieren wir , wir gehen dann einfach in unsere Hütten und singen laut .

Ich liebe das Leben auf dem Dorf , aber wenn wir Schnaps brennen müssen wir aufpassen , danach werden immer wieder ein paar von uns blind ...

Ein bisschen gefährlich ist es hier schon auch .


DerStudent322 
Fragesteller
 12.07.2022, 17:57

Also ich muss sagen das ich sehr viel in Klischees denke und ich dank deiner Antwort jetzt versuche mich ein bisschen zu reflektieren.

Ich fand sie aber auch sehr amüsant

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Dirndlschneider  12.07.2022, 18:22
@DerStudent322

Das freut mich zu hören . Über das Thema könnte man stundenlang diskutieren - nur ein paar facts am Rande

Ich lebe in einer 2500 Seelengemeinde, mein Sohn war schon in der Schule dank einer Sponsorengemeinschaft vor seinem 15. Geburtstag 3(!) Mal in China, auf unserer Gemarkung steht eine der modernsten Fabriken Europas, Weltmarktführer....

Was du beschreibst sind Eindrücke ....und wenn du die " Majorca" feiernden Jugendlichen thematisierst ....die findest du in jeder Stadt auch .

Ich gehe davon aus , dass bei der ländlichen Bevölkerung genau derselbe Prozentsatz der Jugend studiert , evtl sogar mehr . Denn die wollen raus... Das heißt aber nicht , dass es ihnen daheim nicht gefällt .

Du sprichst von Geschäften mit wenig Auswahl..... Und das , wo der Onlinehandel floriert.

So ganz geht deine Rechnung nicht auf.

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Die meisten jungen Leute die dort wohnen sind coole kreative Leute die nicht so spießig sind und auch ein gewisses intellektuelles Niveau haben und oft studieren

LOL. Ja dann geh mal Nachts ans Kottbusser Tor

Das Dorf hingegen wäre für mich die Hölle oft nur langweilige Läden die maximal Engelbert Strauss haben und nur ein kleiner Dorfbäcker und sonst nichts.

Ja, alle tragen nur Englbert Strauss

Feiern gehen bedeutet dort sich zu irgendeiner Majorca Musik in einer Scheune mit Bier und Schnaps zu betrinken und coole experimentelle Cocktails gibt es nicht.

Dann warst noch nie richtig feiern :D

Ich find kein Leben "besser". Jeder kann das Leben, was er möchte.

Ich bevorzuge die Randbereicher der Städte. Eigenheim mit Garten und Ruhe aber nicht weit in die Innenstadt. Das beste von Beidem.

klar, in der stadt kann man gut shoppen, essen und freizeitaktivitäten nach gehen aber das wars dann auch wieder. zum leben ist die stadt nichts! überall verkehrslärm, das gequatsche der leute was ja auch lauter wird je mehr menschen es gibt, fast keine privatsphäre weil jeder der tausenden zivilisten dir durchs fenster gucken könnte. außerdem gibt es in der innenstadt zuminenst keine eigenen häuser sondern nur wohnungen die klein sind und dann auch meistens keinen eigenen garten haben. außerdem musst du mit nervigen nachbarn auskommen die meinen nachts um 2 lärm zu machen so dass es das ganze haus hört. ich bin selber eher ein lauter aber irgendwann reicht es dann auch oder man machts nur so laut dass es maximal die eigene etage hört.