Die Grundprinzipien der Marktwirtschaft möchten viele bewahren, eine reine Marktwirtschaft wünscht sich kaum jemand. Warum?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn du eine reine Marktwitschaft (also Kapitalismus im Endstadium) anstrebst, dann ergehts dir so wie in den USA... Keine Arten von Versicherungen, wie Renten- oder Krankenversicherung... keinerlei Arbeitnehmerschutz etc.. (siehe steigende Arbeitslosigkeit in den USA während Corona)

Es ist wichtig, so wie bei uns in Deutschland, auch soziale Aspekte mit einfließen zu lassen, so wie es unser Staat bestimmt.

Sobald der Staat eingreift, handelt es sich nicht mehr um reine Marktwirtschaft, dies gilt auch für wirtschafliche Förderung von Personen/Firmen.

Es gibt aber natürlich noch viele weitere Beispiele.

Wenn keine freie Marktwirtschaft angestrebt wird könnte es wieder so enden wie in der DDR... man muss also einen gesunden Mittelweg finden, ohne dass der Staat zu viel zu reguliert und ohne, dass es so eskaliert wie in den USA beispielsweise wo die Schere zwischen Arm und Reich weit klafft.


Emjlz 
Fragesteller
 24.05.2020, 14:56

dankeschön!

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voayager  24.05.2020, 15:37

@Multimani: hab aus Versehen auf Hilfreich gedrückt. Eigentlich muß ich dich vielmehr kritisieren, denn es geht auch ohne Marktwirtschaft im umfassenden Sinne, so z.B. in Kuba. Dort gibt es sie nur in Nischen und im Taschenformat, wo sie dann jedoch nützliche Dienste leistet.

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MultiMani2604  24.05.2020, 16:14
@voayager

Das heißt du befürwortest ein diktatorisches System, so wie es seit langer Zeit in Kuba existiert? Natürlich ist das Wort "funktionieren" Auslegungssache, aber ich glaube nicht, dass die marktwirtschaftliche Situation wie die auf Kuba erstrebenswert ist.

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voayager  24.05.2020, 16:24
@MultiMani2604

für Vertreter der Bourgeosie und deren Schleppenträger ist Kuba sicherlich nicht erstrebenswert und das ist auch gut so. Wie sagte doch mal Brecht: "wenn der Klassenfeind dich lobt, haste was flasch gemacht".

Da ich nicht zur Bourgeosie gehöre, noch deren Wasserträger bin, halte ich Kuba für passend.

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MultiMani2604  24.05.2020, 16:29
@voayager

An deiner Meinung werde ich wohl nichts ändern können, das will ich auch gar nicht. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ein ähnliches System wie in Kuba in Deutschland dazu führen würde, dass der absolute Großteil der Bevölkerung einen schlechteren Lebensstandart hätte, als es heute bei uns der Fall ist.

Gott sei Dank hat Deutschland aus seinen Fehlern gelernt.

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voayager  24.05.2020, 16:32
@MultiMani2604

Nö, ein Großteil der Lohnabhängigen, allemal die Arbeitslosen und Armutsrentner würden profitieren. Du übersiehst dabei geflissentlich, dass Deutschland natürlich über eine weitaus größere Wirtschaftskraft als das kleine Kuba verfügt. Weiterhin übersiehst du geflissentlich, dass der Inselstaat einer gnadenlosen Handelsblockade ausgesetzt ist.

Was wäre denn, wenn dein Deutschland Ähnliches widerfahren würde ? Nun dein geliebtes D. würde elendlich zusammenbrechen.

So, und jetzt kommst du !

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MultiMani2604  24.05.2020, 16:44
@voayager

Die größere Wirtschaftskraft liegt natürlich auch an der Größe des Landes und seiner Einwohnerzahl (zumindest denke ich, dass du dies mit deiner Aussage implizierst), allerdings hängt die Stärke vorallem auch vom wirtschaftlichen System eines Landes ab.

Die Handelsblockade existiert natürlich, da hast du recht, aber Kuba würde auch ohne nicht viel besser dran sein. Eine ähnliche Art Blockade ist bei Deutschland garnicht möglich, da der Einfluss unserer Wirtschaft weltweit viel zu groß ist.

Vergleiche doch mal die DDR und die BRD miteinander, glaubst du denn wirklich, dass die DDR auf Dauer ein besseres Leben ermöglicht hat als die BRD? Natürlich fließen hier auch politische Faktoren ein, aber hier gab es noch nicht mal genug Lebensmittel, weil das wirtschaftliche System so marode war und keiner mehr erwirtschaften wollte, als er musste, da die Bezahlung ja eh gleich war.

Im ürbrigen verstehe ich die Formulierung "dein Deutschland" nicht, du implizierst damit entweder, dass du nicht Deutsch bist oder nicht in Deutschland lebst, oder dass dir unser Staat nicht gefällt. Oder sehe ich das falsch?

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voayager  24.05.2020, 16:50
@MultiMani2604

Die Handelsblockade existiert natürlich, da hast du recht, aber Kuba würde auch ohne nicht viel besser dran sein. Eine ähnliche Art Blockade ist bei Deutschland garnicht möglich, da der Einfluss unserer Wirtschaft weltweit viel zu groß ist.

Du behauptest da flott etwas, was du so gar nicht beweist, nicht mal einen Grund gibst du an.

Dann folgt von dir ein Art Zirkelschluß. Natürlich gibt es gegen dein Deutschl. keine Blockade, schließlich ist sattsam bekannt, dass die Welt größtenteils kapitalistisch aufgebaut ist. Warum sollte ein kapitalistisches Land wie D. ausgerechnet einer Blockade unterzogen werden, zumal es zudem ein waschechter imperialistischer Staat ist.

Ich bin Deutscher und lebe in D.

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MultiMani2604  24.05.2020, 16:56
@voayager

Ich werde mir nicht die Zeit nehmen und dir für alles eine Quelle oder einen Beweis liefern, das bringt erstens nichts, weil du mit deiner Meinung festgefahren bist und zweitens ist es viel zu aufwendig und liefert mir hier keinen Mehrwert.

Es wird nichts bringen mit dir darüber zu diskutieren aber mich würde mal interessieren, was du mir für "mein Deutschland" wünscht.. ich weiß ja nicht in welchem Deutschland du dich gerade befindest.

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voayager  24.05.2020, 16:59
@MultiMani2604

Warum soll ich dir was wünschen, ich bin schließlich kein Missionar, Proselytenmacherei liegt mir nicht.

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MultiMani2604  24.05.2020, 17:03
@voayager

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Wie soll deiner Meinung nach Deutschland denn aufgebaut sein/funktionieren?

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voayager  24.05.2020, 17:13
@MultiMani2604

Kuba kann dabei hilfreich sein, wenn auch nicht in der Übernahme 1:1, schließlich ist DF. ein hochentwickelter Industriestaat. Da es keine Vorlage für solche Staaten gibt, müssen sie erst gesucht und gefunden werden. Am Reißbrett etwa ? Nee, ganz bestimmt nicht, das entwickelt sich erst im ganz konkreten Kampf, in der auseinandersetzung der beiden großen Klassen, nämlich Proletariat einerseits, Bourgeoisie andererseits. Doch damit nicht genug, hängt es auch stark vom Willen jener ab, die den Kapitalismus nicht mehr wollen und wie sie sich dabei von Wem und durch Wen organisieren und führen lassen. Das ist indes noch immer nicht die ganze "Miete" schließlich spielt die rolle des auslands eine wesentliche rolle, nämlich Eingreifen oder nicht. Dann wäre noch zu bedenken, welche Rolle all jene Staaten spielen, die gleichfalls zu neuen Ufern aubrechen. Es wird gewiß nicht so sein, dass D. allein den Sprung nach Vorne durchführt. Das wäre zudem auch nicht gerate ratsam, denn es zeigte sich sattsam, dass ein Einzelstaat in Sachen Sozialismus schlechte Karten hat, ähnlich einer kleinen Insel, die von einem tosendem Meer umgeben ist.

Kurz und gut, wir haben es hier mit einer Art Algebra zu tun, mit gleich mehreren Unbekannten, also keine bloße Arithmetik. Und weil das so ist, werde ich mich hüten, ein Art Dr. Oetkers Rezept vorzustellen. Kommt hinzu, dass die Systemfrage sich z.Z. gar nicht stellt, also alles nur theoretisch ist, eine Art Gespensterdebatte. Im Moment wäre schon sehr viel gewonnen, wenn wir eine Besteurung und ein Sozialsystem wieder hätten, wie vor der Jahrtausendwende, alles Weitere ist z.Z. ein Greifen nach den Sternen.

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Weil da die soziale Komponente dabei fehlt

Ihrer Konzeption liegen ethische, philosophische und christliche Auffassungen zugrunde, um „das Prinzip der Freiheit auf dem (→) Markt mit dem des sozialen Ausgleichs und der sittlichen Verantwortung jedes Einzelnen dem Ganzen gegenüber zu verbinden“ (Ludwig Erhard)

Was soll das denn sein? Vollständig unreglementiert? Ohne Arbeitsschutz, ohne Sozialversicherung, ohne Minestlohn, ohne Arbeitsrecht?

Und wozu? Wo funktioniert das denn besser als die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik, die hier die weltweit besten Lebensverhältnisse mit anderen Ländern schafft, die nach gleichen Prinzipien funktionieren?

Deshalb ist die "soziale Marktwirtschaft" in Europa state of the art, sonst würden die Armen, Kranken und Bildungsfernen trotz fulminanter Marktwirtschaft als Bettler vor sich hin vegetieren.