Blickwechsel 29. Juli 2020
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Blickwechsel --> Thema Glücksspielsucht?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo TausendFragenX,

wie ich zum Glücksspiel gekommen bin, beantworte ich hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-bist-du-zum-spielen-gekommen

Ich habe mich damals verschuldet, möchte aber keine konkreten Beträge nennen.

Durch meinen damaligen Partner habe ich eine Therapie begonnen, nach meinem Umzug vor einigen Jahren habe ich Therapie, Selbsthilfegruppen usw. fortgeführt. Was mir die Zeit gezeigt hat ist, dass man nicht mit einer Therapie "geheilt" ist. Das ist Wunschdenken. Ich habe verschiedene Therapien und Ansätze im Laufe der Zeit gemacht und aus allem für mich die wirkungsvollste Strategie entwickelt, wie ich der Sucht die Kontrolle über mein Leben abnehme.

Leider sind Süchte doch immer sehr individuell, manche machen dann Sport, verlagern ihre Süchte, etc. und manche machen nichts und baden in Selbstmitleid (habe ich anfangs auch gemacht, war ätzend :D).

Bei mir waren die Depressionen sehr ausgeprägt, ich hatte eigentlich keinen Lebenswillen mehr. Und das musste ich alles wieder lernen, mein Leben und mich selbst zu lieben, nicht rumzuheulen sondern was zu unternehmen und das Bestmögliche aus meiner Situation zu machen.

Ich bin der Meinung, dass jede Sucht (lebens-)gefährlich werden kann, ob nun durch Chemie, die uns von innen heraus oder psychisch kaputt macht, oder eben Verhaltenssüchte, die nicht selten tödlich enden können weil das Leben nicht meh lebenswert erscheint. Aber gerade beim Glücksspiel bin ich fest davon überzeugt, dass sowohl das Suchtpotenzial als auch die Gefahren absolut unterschätzt werden.