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In einer natürlich entstandenen Höhle (cave) bin ich bisher nur am Eingang getaucht. Denn das (tiefe) betauchen von Höhlen erfordert eine Spezialausbildung, die ich zurzeit nicht habe. Allerdings habe ich schon einmal (in Begleitung eines cave Ausbilders) ein geflutetes Bergwerk betaucht. Da ich bereits eine recht fortgeschrittene technische Ausbildung genossen habe (DTSA Trimix*) war es uns möglich eine der Strecken komplett abzutauchen. Vom rein technischen Aspekt ist das sogenannte Overhead diving (Höhle oder Wrack) eigentlich nichts anderes als ganz gewöhnliches Sporttauchen. Allerdings wird sehr viel mehr Anspruch an Redundanz der Ausrüstung, korrekte Tarierung und optimale Flossenfertigkeit gestellt. Redundanz natürlich deshalb, weil man aus einer Höhle oder einem Wrack i.d.R. nur auf dem Weg wieder herauskommt, auf dem man hereingekommen ist. Entsprechend ist die Gasplanung bei einem solchen Tauchgang sehr, sehr konservativ (Drittelregel: 1/3 des Gasvorrats für den Hinweg, 1/3 des Vorrats für den Rückweg und 1/3 als Reserve, nicht selten wird Anfangs sogar mit 1/4, 1/4, 2/4 gearbeitet). Tarierung und Flossenfertigkeit sind deshalb so entscheidend, da jedes Aufwirbeln von Sediment bzw. anstoßen an Wänden zu einem White oder Blackout führen kann (so viel Sediment im Wasser, dass man null Sicht hat). Eine solche Situation legt sich auch nicht wieder. Deswegen wird beim Höhlentauchen immer eine Leine mitgeführt bzw. an einer Leine entlang getaucht, die schon liegt. In der Leine sind Marker eingeklipst, die anhand ihrer Form die Richtung nach draußen weisen. So finde man den Weg dann auch bei null Sicht wieder. Jedes kritische Event beim Betauchen einer Höhle ist allerdings direkt lebensgefährlich. Deswegen betauche ich auch keine Höhlen. Die Gefahr ist mir persönlich einfach zu hoch.

Woher ich das weiß:Hobby – VDST TL**/Nitrox TL**/Trimix*/Gasblender*/Medizinausbilder

Wie schon beschrieben ist echtes Höhlentauchen eine Nummer für sich.

Aber ich war in Mexiko in den Cenoten, da kann man Tauchgänge machen immer relativ nah zum Ausgang, was nicht als Höhlentauchen gezählt wird. Das Erlebnis war aber unvergesslich. Einmal sind wir in einem unterirdischen See aufgetaucht, mit Fledermäusen an der Decke, bei einem anderen Gang sind wir durch die Grenzschicht zwischen Süsswasser und Salzwasser getaucht, auch ein besonderes Erlebnis.